Aktuelle Pilzlage in Hessen

Es gibt 223 Antworten in diesem Thema, welches 264.309 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. November 2017 um 13:32) ist von Beorn.

  • Dann mal einen ganz herzlichen Glückwunsch. Da bin ich mit meinen 2, oder waren es schon 3 Jahren Suche ja noch gut bedient gewesen. ;)
    Erschreckend nur, wie wenig nach dem trocknen übrig blieb ;(

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Servus,

    hier ein paar Funde aus dem schönen vorderen Odenwald:
    (Wenn ich mit irgendeiner Bestimmung falsch liege bin ich froh um Rat)

    1. Fund:

    Rötlicher Holzritterling (Tricholomopsis rutilans), zu hauf an totem Nadelholz.

    2. Fund:

    Olivgrüner Milchling (Lactarius turpis), überall zu finden in allen möglichen Altersstufen. Gefunden im Laubwald (Birken, Rotbuchen).

    3. Fund:

    Samtfußkrempling (Tapinella atrotomentosa), riesige Burschen unter einer Eiche auf kaum noch zu vernehmendem Totholz.

    4. Fund:

    Duftender Risspilz (Inocybe bongardii), im Buchenwald gefunden.

    5. Fund:

    Krause Kraterelle (Pseudocraterellus sinuosus), überall im Laubwald (Eichen, Buchen) schlägt zwar mengenmäßig nicht die Toten-Trompete, aber schon nah dran.

    6. Fund:

    Maggipilz (Lactarius helvus), der Geruch hat mich zu ihnen geführt... unter Rotbuche.

    einen noch...
    7. Fund:

    Gelbflockiger Wollstielsschirmling (Lepiota magnispora), glaube ich zumindest...


    Natürlich gibt es hier noch viel mehr zu entdecken :P, aber alle darzustellen wird irgendwann etwas viel und einige habe ich leider noch nicht identifiziert (es gibt noch unwahrscheinlich viel zu lernen).

    Schönen Abend allesamt
    LG,
    Bea

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bea!

    Passt soweit alles.
    Bei dem Schirmling würde mich ein Blick auf den Stiel interessieren, dort sind die entscheidenden Merkmale zu finden. Aber ich denke das hast du geprüft und grobwolliges, gelbliches Velum gefunden. :agree:

    Bei Rißpilzen ist kaum eine Bestimmung ohne Mikro möglich.
    Bei der Optik kommt sicher mehr als ein Dutzend Arten in Frage. Die meisten Pilzbücher bilden nur einen Bruchteil der Arten ab.
    Es ist eine sehr schwere Gattung.
    Du kannst ja mal auf >der Seite von Ditte Bandini< etwas stöbern.
    Eine bessere Quelle zum Rißpilze vergleichen gibt es nicht im Netz.


    LG, Pablo.

  • Servus Pablo,

    vielen Dank für deine flotte und wie immer kompetente Antwort :agree:

    Ja, der Schirmling hat gelbe Velumflocken am Stiel und Hutrand, hier noch ein Bild:


    Der Risspilz hatte einen ziemlich penetrant süßlichen Geruch, das war dann der erste Gedanke der mir kam, um ihn einzukategorisieren. Den link schau ich mir an, je mehr man lernt desto besser, vielen Dank dafür.

    LG,
    Bea

  • Servus Thomas,

    danke und viel Erfolg morgen im Odenwäldchen ;)
    Wir werden vielleicht noch irgendein WE ins Fichtelgebirge fahren, dann war ich auch mal in Franken, hab schon stories von Unmengen an Pfifferlingen gehört. Die misse ich hier etwas, wahrscheinlich bin ich einfach immer zu spät unterwegs :D

    LG,
    Bea

  • Dann mal viel Glück, Unmengen Pfifferlinge habe ich allerdings bisher nur in meinen hessischen Jagdgründen gefunden, in den fränkischen fehlt mir noch die richtige Stelle.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Ich bin zwar aus RLP, allerdings wohne ich nahe an der hessischen Grenze..:-)
    Meine Erfahrungen aus der Sammelei der letzten Tage im Mittelgebirgswald (Mischwald und Fichtenwald). Aktuell wachsen im Nadelwald Unmengen an gelbstieligen Trompetenpfifferlingen und vor allem Maronen, Maronen und Maronen....und was für tolle Maronen. Jung, knackig und kaum angefressen. Es lohnt sich Ausschau zu halten.. Die guten Stellen liegen aber wie meistens recht abseits jeglicher Wege....:uglysmile:

  • Tja, bin mir als neuer, unbedarfter Nutzer nicht so sicher, ob das Bild mit meinem Fund nun hochgeladen wird oder nicht. Falls nicht - ich lerne es noch, ganz sicher.
    Mein Fund: Herbstrompeten in Massen, Parasol, Stockschwämmchen, Flaschenstäublinge und ein paar Täublinge. Und das alles im Buchenwald direkt vor der Tür, wo sonst keiner sucht, weil da ja eh nichts zu finden ist.:wink:

  • Tja, bin mir als neuer, unbedarfter Nutzer nicht so sicher, ob das Bild mit meinem Fund nun hochgeladen wird oder nicht. Falls nicht - ich lerne es noch, ganz sicher.
    Mein Fund: Herbstrompeten in Massen, Parasol, Stockschwämmchen, Flaschenstäublinge und ein paar Täublinge. Und das alles im Buchenwald direkt vor der Tür, wo sonst keiner sucht, weil da ja eh nichts zu finden ist.:wink:

  • Hallo Bea,

    habe in deinem Beitrag das Bild zu dem Maggipilz (Lactarius helvus) gesehen. Ich denke nicht, dass das ein Maggipilz ist, auch wenn er vielleicht so einen Geruch hatte. Der Geruch ist am frischn Pilz nicht sehr intensiv, erst beim Trocknen entfaltet sich dieser.

    Hier einmal zum Verglleich - der Maggipilz wird auch Bruchreitzker genannt und hat viel hellere Farben, auch am Stiel.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Nö, der Maggipilz kann auch dunkler sein:

    Aber danke, daß du noch mal nachhakst, Veronika. den angesprochenen Pilz hatte ich ganz übersehen. Lactarius helvus hat ja durchsichtige Milch, der auf dem Bild von Bea milcht ja weiß.
    Ein weißmilchender Pilz mit Maggigeruch, der auch farblich hinkommen könnte, wäre der Kampfermilchling (Lactarius camphoratus).


    LG, Pablo.

  • Hallo Veronika & Pablo,

    tatsächlich ist mir später auch aufgefallen, dass der Milchling den ich vorgestellt habe weißmilchend war. Die rochen so intensiv, dass ich mir so sicher war, sie können nur L. helvus sein, auch der Hut sah farbgebend aus wie Vergleichsbilder (naja, Hutfarben können ja täuschen...).
    Kann denn der L. camphoratus tatsächlich so intensiv nach Liebstöckel riechen? Ich hab die schon von weitem gerochen.

    Danke nochmal für die Hinweise.

    LG,
    Bea

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bea!

    Oh ja.
    Lactarius camphoratus riecht vor allem beim Antrocknen extrem. Sogar noch stärker als Duftstachelinge.


    LG, Pablo.

  • Habe mich gerade mal schlau gemacht was Kampfer eigentlich ist und festgestellt, es handelt sich um ein arzneilich benutzten Wirkstoff. Dieses wirkt auf das ZNS und Nieren (laut Wikipedia, aber in der Wikipedia steht wohl kein Mist drin), aber riechen tut es eukalyptusähnlich...
    Warum heißt denn der Pilz nun "Kampfer"-Milchling, wegen dem Duft (der völlig anders beschrieben ist wie Liebstöckel) oder der Heil-/Rauschwirkung?
    Fragen über Fragen... ;)

    LG
    Bea

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bea!

    Keine Ahnung.
    Warum so kompliziert?
    Für mich riecht das einfach nach Maggi - Würze.
    Liebstöckel ist da wohl auch immer etwas drin.
    Brühwürfel reicht auch mal recht ähnlich, aber dieses Maggi - Zeugs in den Fläschchen trifft es noch besser.


    LG, pablo.

  • So diesmal etwas aus dem Taunus:

    Bild 1a,b,c,d Netzstieliger Hexenröhrling ([size=1][font="Arial"][size=1]Boletusluridus)[/size][/font][/size]

    Der Wuchsort war dabei sehr interessant. Auf einem sehr stark frequentierten Spielplatz unter einer Holzbank (und damit geschützt von dieser), neben dran unter einer zweiten Bank standen nochmals ein paar Fruchtkörper. Außerhalb, d.h. ungeschützt, fanden sich keine Fruchtkörper.

    Bild 2 Pappel Raufuß (Leccinum duriusculum)

    Nachtrag:
    Geschmacklich zwar nicht sehr intensiv, aber durch das sehr harte Fleisch fand ich ihn doch hervorragend.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (11. September 2014 um 19:41)

  • So nachdem die Ferien endlich vorbei sind, kam ich heute auch mal wieder ins Training und damit vorher auch zu meinem besonders vielversprechenden Suchgebiet nähe Rödermark. Hatte u.a. die Hoffnung dort vielleicht nochmal ein paar Hainbuchenraufüße zu finden.
    Anfangs war es eher entäuschend, dort war nicht mehr allzu viel los (ingesamt betrachtet, nicht nur in Bezug auf Speisepilze).
    Dann kurz bevor ich weiter musste, doch noch ein Fund auf den ich schon lange sehnsüchtig gewartet habe:
    Rotkappen. Die genaue Art versuche ich noch rauszufinden, heute aber nicht mehr Bettzeit - bitte noch nichts schreiben, will es erst selbst versuchen, da lernt man am meisten.
    In der Nähe fanden sich alle Baumarten für die es Rotkappen in der 1,2,3 Beschreibung gibt (Espe, Birken, Kiefern, Eichen, Fichten - das hilft also schonmal nicht ;-)):

    Bild 1:

    Bild 2:

    Bild 3:

    Bild 4:

    Bild 5:
    Farben im Schnitt nach ein paar Stunden (Farben passen, wenn auch etwas unscharf)

    Bild 6:
    Überstehende Huthaut und Braunfärbung auf Druck

    Bild 7:
    Ein besonders großes Exemplar. War sogar noch festfleischig, liess ich aber für die Fortpflanzung stehen

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (17. September 2014 um 00:34)

  • [size=2][font="sans-serif"]Meine bisherigen Bücher reichten für dieBestimmung nicht aus (sind nicht alle bei uns heimischen Rotkappen enthalten). Nachdem ich aber die Beschreibungen auf den Webseiten 1 ,2,3 Pilze sowie vom Tintling studiert habe (Beschreibung ist teils unterschiedlich), vermute ich, dass es sich um Fuchsrotkappen ([/font][/size][size=1][font="Arial"]LECCINUMVULPINUM[/font][/size][size=2][font="sans-serif"]) handelt. [/font][/size]
    [size=2][font="sans-serif"]Hauptgrund ist (neben Hutfarbe, Huthautund Schuppen), dass sich meine Exemplare kaum verfärbten (nur einige Stellen färbten sich leicht braun bis schwarz (Fleisch / Stiel). An der Stielbasis im Schnitt mit geringem Blaustich, andere Stellen verfärbten sich aber überhaupt nicht. Espen-, Birken, Fichten und Eichenrotkappen sollten sich den Beschreibungen nach stärker / schneller und z.T. auch anders verfärben. [/font][/size]
    [size=2][font="sans-serif"]Sporenabdruck hat bisher noch nichts erbracht.[/font][/size]
    [size=2][font="sans-serif"]Sicher bin ich mir aber nicht, dieFuchsrotkappe zeigt aber die größten Übereinstimmungen zwischen Beschreibungen und Fund / Fundbeobachtungen.
    [/font][/size]

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Mal wieder ein paar Pilze aus der Mittagspause am Donnerstag.
    Bild 1a,b Zur Zeit recht zahlreich Schwefelritterling:

    Bild 2a,b Vermutlich Gelber Knollenblaetterpilz (pruefe ich morgen vor Ort noch mal genauer) :

    Bild 3a,b Parasol:

    Bild 4 Semmelstoppelpilze - sehr viel früher als letztes Jahr und in unglaublicher Menge:

    Recht zahlreich waren auch noch (vermutete) Schwefelritterlinge, sowie Trompettenpfifferlinge

    Bild 5 Nachtrag von Dienstag abend: Unbekannte Pilze auf Baumstamm (nicht zu Bestimmung, einfach weil so beeindruckend viele auf engsten Raum):

    Falls hier jemand ist der sich gut mit Raufüßen auskennt, bitte mal kurz auf meinen letzten Beitrag schauen - falls da noch mehr Infos nötig sind, kann ich die gerne hinzufügen.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (18. September 2014 um 20:50)

  • Zitat von ThomasL pid='15389' dateline='1410972017'


    [size=2][font="sans-serif"]Sicher bin ich mir aber nicht, dieFuchsrotkappe zeigt aber die größten Übereinstimmungen zwischen Beschreibungen und Fund / Fundbeobachtungen.
    [/font][/size]


    Hallo Thomas,

    Birken-, Fichten- und Espenrotkappe kann man hier wegen der Stielschuppenfarbe in diesem Alter vergessen. Damit bleiben noch Laubwald- und Kiefernrotkappe im Rennen. Wegen der leichte Blaufärbung an der Basis würde ich diesen Fund als Laubwald-Rotkappe bezeichnen. Ich bin aber bestimmt kein Profi und habe ihren unter Kiefern lebenden Doppelgänger auch noch nie gesehen.

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Eichenrot.htm

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (24. September 2014 um 15:08)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Die gelben Knollis sehen für mich stark nach Grünen (Amanita phalloides) aus.

    Und zu den Rotkappen sage ich das gleiche wie Jörg:
    Die aus dem Nadelwald kenne ich nicht, aber Eichenrotkappen kenne ich ganz gut, und die meine ich auch auf deinen Bildern wiederzuerkennen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Jörg, Hallo Pablo

    erstmal vielen Dank für Eure Bewertung bezüglich der Rotkappen. Ich muss mir nochmal genau ansehen, warum ich die Eichenrotkappe (unter Vorbehalt) ausgeschlossen hatte, geht jetzt leider nichts da die Frühstückpause um ist. Eventuell wende ich mich dann nochmal mit einer Frage an Euch. Da ich aber bisher mit Rotkappen keine Erfahrung sammeln konnte, und ihr die schon öfters gesehen habt, vermute ich mal das ihr recht habt.
    Was micht an meiner Bestimmung störte, war dass laut 1,2,3 Pilze Webseite die Huthaut angewachsen sein sollte. Das war hier nicht der Fall, allerdings war dieses Merkmal auf der Beschreibung der Tintling Seite nicht vermerkt und auch nicht sichtbar.
    Alles nicht so einfach wenn beide Baumarten vorhanden sind, wäre aber sonst ja auch langweilig.

    Pablo, bezüglich der Knollis: Würde den Grünen hier nicht ganz ausschließen - schon gleich gar nicht wenn Du dazu tendierst ;-), allerdings weichen die Fotos farblich doch etwas vom gesehenen ab - wirkte in echt gelblicher - und die Velumreste (kenne ich bisher nicht vom Grünen?) sieht man auch nicht. Die Knolle (leider schlecht fotografiert) sah auch anders aus, eher abgesetzt ohne abstehende Scheide. Bei diesem war ich mir aber auch deutlich unsicherer, als bei anderen Exemplaren die ich in letzter Zeit dort gefunden hatte. Kann also gut sein, dass ich falsch liege.
    Leider war er als ich nochmal dort vorbei schaute um bessere Aufnahmen zu machen, nicht mehr da. Falls es ein Grüner war, hat den hoffentlich keiner zum Essen mitgenommen ;)

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.