Kleine "Schätze " auf Tanne

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.868 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. März 2020 um 09:26) ist von PomFunga.

  • Hallo,

    während der Tannenfeuerschwamm  (siehe: Fomitiporia hartigii / Tannen-Feuerschwamm in der Entwicklung)

    über einen sehr langen Zeitraum zu bestaunen ist,

    sind die kleinen Fruchtkörper der folgenden Arten meist nur für kurze Zeit zu sehen.

    Besonders in der kalten Jahreszeit, nach genügend Niederschlag lohnt es sich, bei liegenden alten Tannenstämmen vorbeizuschauen.

    1. Riesengallertträne

    2. Kirschbaum-Gallertpilz, Craterocolla cerasi, der hier einen "Ausreißer" auf Tanne macht.

    3. Schwarzborstling, Pseudoplectania spec., dort wo der Stamm Bodenkontakt hat; im Moos gewachsen.

    4. Violettblättriger Zwergknäueling, Panellus violaceofulvus

    a) ältere, ausgebleicht, braunfarbige Fruchtkörper ( Foto leider ....:()

    b) frische Fruchtkörper, mit typisch weißen Fasern an der Basis der Hutoberseite


    c) Unterseite

    5. Orangefarbene Mehlscheibe mit Mehlscheibengallertpilz in der Mitte

    Vielleicht sind auf euren Tannenstämmen ebenfalls diese Arten anzutreffen.

    Schönen Sonntag

    Roswitha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Roswitha!


    So schön!

    Vor allem alles Pilze, die bei mir mangels natürlicher Tannenwälder weitgehend fehlen. Für solche Sachen müsste ich schon ein Stückchen fahren.

    Außer Pilz 2: Daß sich Craterocolla da an Nadelholz verirrt hat, glaube ich weniger. Das kann dem zwar passieren, aber aus dem Substrat wird der kaum ausreichend Nährstoffe ziehen können, um Fruchtkörper zu bilden. Ist aber dennoch aus diesem Thema die einzige Art, die ich von zahlreichen Funden her kenne, und da dürfte an dem Tannenzweig irgendwo auch ein Blutender Nadelholz - Schichtpilz (Stereum sangiunolentum) sitzen.


    LG; Pablo.

  • Sorry,

    hier ist ein Fehler passiert.

    Beim PILZ 2 handelt es sich NICHT um  Kirschbaum-Gallertpilz, Craterocolla cerasi,

    sondern um den  Weißkernigen Zitterling, Tremella encephala

    Vielen Dank an Grübling!

    LG Roswitha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Na, dacht' ich mir's doch. :wink:
    War Stereum sanguinolentum nun dabei? Wobei die Fruchtkörper nicht immer zu sehen sind, denn die Tremella parasitiert ja vor allem das Mycel des Wirtspilzes.


    LG; Pablo.

  • Lieber Pablo,

    das Foto ist zwar nicht sehr aussagekräftig, weil das nasse Holz sehr glänzt.

    Ich denke aber nicht, dass das Stereum sanguinolentum ist. Liegt sehr dicht am Holz an und sieht eher nach Peniophora aus.

    Oder täusche ich mich wieder?:/

    Schönen Abend

    Roswitha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Roswitha!

    Der Krusti dürfte entweder >Peniophora piceae< oder >Peniophora pithya< sein. Mit dem Zitterling hat der in der Tat nichts zu tun, aber es ist ja oft so, daß sich diverse Pilze an einem Substrat tummeln. Da ist wohl einfach noch ein Mycel von Stereum sanguinolentum im Holz, das aber keine fruchtkörper bildet. :)


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen, Roswitha!

    Ich kann jetzt nicht sagen, was das ist, glaube aber auch hier nicht an Craterocolla cerasi.

    Aber wenn du den Kirschbaum - Kraterpilz finden willst, würde es sich nicht eher lohnen, an altem Kirschenholz zu gucken? Süßkirsche, Vogelkirsche usw., seltener auch an Weiden oder Rosaceae - Vorkommen an Nadelholz sind wohl nicht komplett ausgeschlossen, aber die Wahrscheinlichkeit dürfte schon sehr deutlich unter 0,001% liegen. Zumal dann - wenn man den denn unbedingt am seltenst möglichen Substrat nachweisen will - bei der Bestimmmung noch der Unwahrscheinlichkeitsfaktor dazu kommt. Soll heißen: Der Bestimmungsaufwand wird sehr viel größer, weil man eben umso mehr morphologisch (und eventuell genetisch) nachforschen muss, um andere Arten auszuschließen.


    LG, Pablo.

  • Danke Pablo,

    obwohl es vielleicht danach aussieht, suche ich nicht gezielt danach auf Tanne.

    Den entdeckte ich eher im Vorbeigehen.

    Ja, sicher komme ich einer möglichen Bestimmung einen Schritt näher, wenn ich den Pilz einmal tatsächlich auf KIrsche suche.


    LG Roswitha