Keine Ahnung, was für Pablo ...?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. März 2020 um 21:12) ist von Beorn.

  • Griaß eich,

    außer, dass dieser Fund an einem ca. 3 -5 cm dicken, noch rel. fest im Boden verankerten Laubholz sitzt kann ich nix liefern, abgesehen von dieser Aufnahme,



    Das weiße zwischen 12 und 15 Uhr ist Schnee. Mitgenommen habe ich nix, der Pilz darf sich weiterentwickeln.

    Hab' keinen blassen Schimmer, in welche Richtung es gehen könnte. Diesen Fund werde ich mir grapschen und mikroskopieren, für jeden Tipp zur entsprechender Literatur wäre ich dankbar,

    LG

    Peter

  • Hallo Peter,

    hab gerade bemerkt, wie sehr die Proportionen auf Fotos täuschen können.

    3-5cm dick, schreibst du. Hätte das Holz viel zu dick eingeschätzt.

    Bin schon neugierig, wie er sich weiter entwickelt. Hoffentlich passt die Feuchtigkeitszufuhr.

    Schöne Grüße

    Roswitha

  • serwus habichterla,

    Das schöne bei dir ist ja dass du schwammerlmäßig a "zacher hund" bist. Mal schaun was dann rauskommt, hoffentlich entwickelt er sich noch weiter. Den fleischroten zystidienrindenpilz schmeiß ich mal als vorschlag raus, kann aber wohl alles mögliche sein/wie bei den rindendingern halt üblich😂

    Lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Für Peniophora incarnata wäre der sehr ungewöhnlich mit so dicken, knubbeligen fruchtkörpern.
    Ich fürchte, der hier ist nur nach dem Bild nicht bestimmbar. Da gibt es viel zu viele Möglichkeiten. Wenn das wirklich Laubholz ist, dann hätte ich wohl zunächst an irgednwas mit großen Gloeozystiden gedacht (Gloeocystidiellum s.l.), kann aber auch ein komisches Cylindrobasidium laeve sein, kann auch eine Phlebia sein, oder eine Phanerochaete, auch eine andere Peniophora ist denkbar... Also insgesamt zu viele Optionen, um irgednwas draus zu machen.


    LG; Pablo.

  • hab gerade bemerkt, wie sehr die Proportionen auf Fotos täuschen können.

    3-5cm dick, schreibst du. Hätte das Holz viel zu dick eingeschätzt.


    Liebe Roswitha,

    die Proportionen sind meiner neuen Knippse auf einem kleinen Stativ geschuldet. Mitm Massbandl lauf' ich nicht durch die Wälder, es könnten auch 8 cm gewesen sein, ;.)

    LG

    Peter


    Das schöne bei dir ist ja dass du schwammerlmäßig a "zacher hund" bist. Mal schaun was dann rauskommt, hoffentlich entwickelt er sich noch weiter. Den fleischroten zystidienrindenpilz schmeiß ich mal als vorschlag raus, kann aber wohl alles mögliche sein/wie bei den rindendingern halt üblich😂

    serwus zruck, joe,

    der fleischrote Zystidenrindpilz ist eine brauchbare Steilvorlage, thx.

    LG

    zacha Hund



    Für Peniophora incarnata wäre der sehr ungewöhnlich mit so dicken, knubbeligen fruchtkörpern.
    Ich fürchte, der hier ist nur nach dem Bild nicht bestimmbar. Da gibt es viel zu viele Möglichkeiten. Wenn das wirklich Laubholz ist, dann hätte ich wohl zunächst an irgednwas mit großen Gloeozystiden gedacht (Gloeocystidiellum s.l.), kann aber auch ein komisches Cylindrobasidium laeve sein, kann auch eine Phlebia sein, oder eine Phanerochaete, auch eine andere Peniophora ist denkbar... Also insgesamt zu viele Optionen, um irgednwas draus zu machen.


    Servas Pablo,

    joe's reingeschmissene Peniophora incarata kommt meiner Aufnahme arschnahe, in den PdS ist diese Art drinnen. Somit habe ich schon mal eine literarische Basis zum Vergleichen.

    Den Pilz werde ich mir holen & mikroskopieren und hoffe, dass er bereits ausreichend entwickelt ist. Wenn ja geht's über die Mikrodetails weiter,

    LG

    Peter

  • Allora,

    heute war ich nochmals am FO, das Substrat sollte entweder Esche oder Grünerle sein, jedenfalls ist es kein Nadelgehölz. Und mit 3 - 5 cm Auge x pi relativ richtig geschätzt,

    1)


    Der Untergrund ist angesoffen wie ein Badschwamm & morgen wird es wieder regnen, also Zugriff,

    2)


    Von ganz rechts + 11 Uhr habe ich Proben entnommen, den Rest vorsichtshalber am Baum gelassen,

    3)


    Morgen kommt er unters Mikro und hoffentlich zeigen sich mehr mirkoskopische Details als nur das Hyphensystem ;.)

    Übrigens,

    der gegenständliche Fund war ein Zufall, in dieser unwirtlichen, aber interessanten Ecke. Da waren vielmehr die roten Kelchbecherlinge die lockende Beute.

    4)


    Runter zu dem Winzling mitm Richkolben,

    5)


    S. cocinea wurde von Pidlich-Aigner für das benachbarte Bundesland Steiermark nur an der Gemeine Hasel, Coryllus avellana nachgewiesen. Und auf diesem Fleckchen stehen Hasel. Für Kärnten konnten wir bisher S. cocinea nicht kartieren, wäre ein feines Erstfündchen für uns. Wenig spektakulär, mich peckt's einfach ...

    Ärgerlich ist ein anderer Umstand, die Pidlich-Aigner Studie ist nicht mehr online aufrufbar, Paray's Bon vergriffen. Der wird mittlerweile zu Hammerpreisen im Internet feilgeboten.

    O termpero, o mores, :wink:

    LG

    Peter

  • Hey Fories,

    der Pilz ist noch ein Jüngling, ein paar Details konnte ich trotzdem festhalten. Ob es für eine Bestimmung reichen wird, schau ma amol.

    Einige mit der Olympus TG6 aufgenommene Fotos habe ich bereits eingestellt, heute hab' ich eine Aufnahme durch die Steerolupe probiert. Yepp, funktionierte überraschend gut. Der Pilz ist hauchdünn und von der Rinde nicht ablösbar,

    1)


    Zuvor in KOH 3% erhitzt habe ich einige brauchbare Proben hinbekommen. Wonach man zuerst sucht sind Sporen, die waren aber ausgesprochene Mangelware, 7,5 - 10 x 4 - 5 mµ


    2)


    Wo Sporen, da Basidien. 4-sporig sind's, ca. 25 x 5 mµ,

    3)


    Fremdsporen im Substrat kann ich ausschließen, die noch an den Basidien haftenden Sporen sind aussagekräftig genug,

    4)


    Diese Aufnahme zeigt bei kleinerer Vergrößerung von links nach rechts

    * einen Teil der Holzstruktur

    * die der Rinde

    * und den Pilz darauf

    5)


    An der Oberfläche der Fruchtschicht (Hymenophor) waren Basidien und Sporen zu sehen, keine Spur von Zystiden. Die sind aber bereits vorhanden, allerdings noch im Hymenophor,

    6)


    Eine einzige, bereits mit einer inkrustierter Oberfläche versehenen Lamporzyistide konnte ich dem Präparat abquetschen,

    7)


    Hyphen? Tja, die kann ich euch leider nicht zeigen, das ganze Zeug ist dichtgepackt und nicht zu trennen.


    Aber etwas Ähnliches habe ich für euch im Talon, etwas hölzerner Provenienz,

    8)

    9)

    10)


    11)


    Sodale,

    die wenigen feststellbaren Merkmale passen gut zu P. incarnata. In den PdS wird noch als in Frage kommend auf P. erikssonii und P. laeta hingewiesen. Die beiden sind's mit Sicherheit nicht.

    Frei mi schon auf eure Meinungen,

    LG

    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (6. März 2020 um 22:31)

  • Hallo Peter.

    sehr interessant deine Arbeit! Aber eine Meinung habe ich in diesem Fall eher nicht :)

    Aber, i frei mi auch auf die Meinung der Anderen!!!

    LG Rigo

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Alles klar, der Pilz ist auf jeden Fall eine Peniophora.
    Bis auf die knorzeligen, braunen Fremdhyphen in den letzten Bildern, die gehören zu einem kernpilz, der da ebenfalls wohnt. Ist ganz normal, daß man bei Präparaten von Rindenpilzen immer wieder mal auf kernpilzhyphen, Sporen oder weißdergeier trifft.

    Peniophora laeta ist in der Tat raus, die sieht makroskopisch ganz, ganz anders aus.
    Peniophora erikssonii ist allerdings durchaus eine Optio, aber die hat ziemlich riesige Sporen und keine Schnallen.
    Die anderen orangenen mit Lamprozystiden haben alle Schnallen, neben incarnata kommen noch aurantiaca, versicolor, pseudoversicolor und eventuell boidinii in Frage.
    Peter, wenn du Rindenpilze bearbeiten willst, brauchst du andere Literatur als PdS. :wink:


    LG; Pablo.

  • 'n Abend!

    P. erikssonii hat F. Dämmrich für Kärnten nachgewiesen, die heißt auch Großsporige Rosa-Peniophora. Mein Fund hat keine großen Sporen, erikssonii ist raus.

    P. aurantiaca, der Grünerlen-Zystidenrindenpilz kam wg. des Substrates nicht in Frage, Grünerlen bilden einen Strauch, keinen Baum. Mikroskopisch unterscheidet er sich zudem durch fast doppelt so große Sporen, auch raus.

    Versicolor und boidinii wurden in Ö noch nicht nachgewiesen, pseudoversicolor erst einmal. Und dazu fehlt mir die Literatur, die Möglichkeit zum Vergleichen.

    Thx für deinen Hinweis zu den Hyphen, Pablo. Zur Peniophora hams net gepasst und auf einen Kernpilz wäre ich nie gekommen. Eigentlich überhaupt nicht auf Hyphen, weil bis auf die Septen weinig dafür sprach.

    Klar brauch ich eine andere Literatur, zB Fungi euorpaei 10: Polyporaceae s.l & 12: Corticiaceae s.l, wenn ich Rindenpilze bearbeiten will. Zuvor aber die Erleuchtung, ob ich mir das antun will, :wink:

    LG

    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Naja, vermutlich läuft's nachher ja doch auf incarnata raus, aber man will ja auch mal gucken und üben.
    Wegen Literatur: FE12 ist wichtig für Cortis. Aber auch ein absolutes "must - have" ist CoNE (Corticiaceae of North Europe) von Hjortstam, Larsson & Ryvarden.

    Hat so einige Jahre auf dem Buckel, man muss also damit rechnen, daß es zu etlichen Punkten neue Erkenntnisse (und neue Taxonomie) gibt, aber was in CoNE unvergleichlich gut ist: Die ausführlichen Beschreibungen und Mikrozeichnungen! Da kommt FE12 bei weitem nicht ran - hat dafür aber den aktuelleren taxonomischen Stand. Also: Man braucht Beides.


    LG, Pablo.