Weisser Überzug Rinde von Stieleiche

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.032 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. März 2020 um 11:00) ist von iwolgin.

  • Die Aufnahmen sind von gestern und heute (15.3.20): Auf der Rinde einer Stieleiche sind weisse Krusten, etwa 1/2 mm dick. Gefeldert wie trockener Boden. Im Mikroskop sieht man auf der Borke eine Lage von ˋm o weniger senkrechte Strukturen, an der Basis dunklere Kristalle (?). Algen sind in dieser Schicht keine, auch keinerlei Apothecien etc. In der Rinde rundherum sind Algen. Aussehen tut es wie ein Lager von der Flechte Bacidia, nur ohne Apothecien eben. Sicher hat wer im Forum Ideen dazu, und ich freue mich über jede Antwort. Danke im voraus und schönen Gruß, Iwolgin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Iwolgin!

    Schwierig. Könnte eine Dendrothele sein. Die sind oft so dermaßen undankbar zu mikroskopieren, weil man erstmal quasi nichts sieht. Woran dann meistens die inkrustierten Dendrohyphidien schuld sind, und natürlich auch die unglaublich dünnen, aber harten fruchtkörper, die sich auch nicht vom Untergrund lösen lassen...


    LG, Pablo.

  • DANKE, Pablo. Hilfreich wie immer. Dendrothele wird hinkommen. Das alte corticium, im Rabenhorst PilzeBd 1 auf S 320, und in Warburgs Pflanzenwelt - anschaulich - als "Krustenschwamm" bezeichnet, im "Lindau" C. bombycinum (??); zumindest hat das Kind einen Namen. Leider waren keine Sporen ; schönen Gruß noch Iwolgin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Iwolgin!

    Dendrothele hat nicht viel mit Corticium zu tun. :wink: "Corticium bombycinum" zB gab es nur mal so zwischen 1897 und 1958, heißt jetzt aber Hypochnicium bombycinum und hat weder mit Corticium noch mit Dendrothele wirklich was zu tun. Und dein Pilz ist definitiv nicht Hypochnicium bombycinum, der sieht makro- wie mikroskopisch ganz anders aus.

    Das erwähnte Buch ist leider zum bestimmen von Rindenpilzen ungefähr so hilfreich wie das Telefonbuch von Nürnberg zur Bestimmung von Laufkäfern.

    Mindestvoraussetzung für Literatur, um auch in einen wenigstens annähernd zeitgemäßen taxonomischen Stand zu kommen, wäre "Nichtblätterpilze, Gallertpilze, Bauchpilze" von Dr. Walter Jülich (1984). Noch besser, und nach wie vor ein unverzichtbares Standardwerk für rindenpilze ist "CoNE" (Corticiaceae of North Europa von Hjortstam, Larssen & Ryvarden).
    Für eine einigermaßen aktuelle Taxonomie und Stand der Arthypothesen wäre das der 12. Band aus der Fungi Europaei - Reihe von Annarosa Bernicchia.


    LG, Pablo.

  • Danke, Pablo und Gruß, Iwolgin