Mushrooms & Toadstools Teil II

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.286 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. April 2020 um 19:32) ist von Habicht.

  • Hallo,

    nachdem ich einiges nette Gattungsmonographien von G. Kibbys mein eigen nenne, habe ich mich auch für sein neustes Werk begeistern können (schenken lassen :wink:).

    Es handelt sich um Teil II einer wahrscheinlich dreiteiligen Reihe. Nachdem im ersten Teil (2017) Röhrlingsverwandte, Sprödblättler und Nicht-Blätterpilze abgehandelt wurden, werden nun die hellsporigen Lamellenpilze dargestellt. Der geplante dritte Teil soll mit den dunkelsporigen Lamellenpilzen und Rosa-Sporen die Reihe abschließen. Das Buch umfasst 750 Arten, der Autor benennt über 130 Gattungen. Sprache: Englisch.

    Das Negative vorweg:

    Das wahrscheinlich größte Manko, welches erfahrene Leute abschrecken wird: Es gibt keinen Schlüssel, weder für Gattungen noch für Arten. Im allgemeinen Teil zu Beginn, werden die häufigsten Gruppen knapp beschrieben und mit einigen typischen Fruchkörpern abgebildet und auf die Gattungen verwiesen, das reicht aber bei weitem nicht um es einen Schlüssel zu nennen.

    Für Speisepilz-Sammler ist das Werk gar nicht geeignet, denn es gibt nur in absoluten Ausnahmefällen Angaben zum Speisewert.

    Also bloß ein weiteres Bilderbuch, welches nicht zur Bestimmung taugt? Jein.

    Das besondere ist, dass alle Pilze als wunderschöne Zeichnungen abgebildet sind. Und der Autor versteht dabei durchaus sein Handwerk. Ich finde die Zeichnungen deutlich besser als im PAREYS Pilzbuch von Bon. Hervorzuheben ist, dass zu den Fruchkörpern ihre Sporen gezeichnet werden - innerhalb einer Gattung sogar maßstabsgetreu zum Vergleich. Auch weitere Mikro-Merkmale werden wenn sie für die Bestimmung als wichtig erachtet werden mit dargestellt. Stielbasis, Schnittbilder, makrochemische Reaktionen alles kann in die Darstellung mit einfließen, das macht sie ganzheitlich.
    Also Durchaus ein Buch wo man gerne durchblättert und sich an der Vielfalt der Pilze erfreuen kann. Und man kann nie genug Pilzbücher haben :).
    An den LUDWIG wird's nicht ansatzweise rankommen, aber da liegen auch mehrere hundert Euros dazwischen.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Fories,

    die Österreichische Zeitschrift für Pilzkunde (Austrian Journal of Mycology) hat u.a. diesen neuen Bestimmungschlüssel drinnen, Seite 81 - 303.

    Werbung mache ich für die ÖZP nicht, die Hefte (dieses 311 Seiten) sind Selbstläufer.


    81-303 Klofac, W., Krisai-Greilhuber, I. Revised key for the determination of fresh collections of European species of Boletales with tubulate hymenophore

    Überarbeiteter Schlüssel zur Bestimmung von Frischfunden europäischer Arten der Boletales mit röhrigem Hymenophor abstract pay-pdf (published online 8. February 2020)

    Bei Interesse:

    Österreichische Zeitschrift für Pilzkunde

    LG

    Peter