Hallo Pilzfreunde!
Heute möchte ich Euch ein paar interessante Funde von meinem letzten Spaziergang zeigen!
Auf der Suche nach einem neuen Morchelgebiet, fand ich einen schönen Auwald in meiner Nähe. Bärlauch überall und auch alle sonstigen Zeigerpflanzen waren zu finden. Leider war es staubtrocken und somit blieb es bezüglich der Morcheln nur ein theoretisch neuer Fundort!
Zum Glück hatte ich noch die Idee, dass ich auch direkt am Ufer eines kleinen Baches nachschauen könnte, da hier ja das Thema Wasser kein Problem sein sollte und siehe da: Morchelbecherlinge!!!
Bis ich den ersten gefunden hatte, bin ich schon auf zwei anderen herumgetrampelt….. Grrh! Aber seht selber – ich hab mich riesig gefreut!
Und nun zu einem kurzen zoologischen Exkurs:
Beim Absuchen den Geländes fielen mir auch noch kuriose schwarzblaue Käfer auf, die ich bis dato noch nie gefunden habe. Nach der Beschreibung der Häufigkeit werden ihn wahrscheinlich viele von Euch schon kennen. Für mich wars neu und wissenschaftlich sehr spannend darüber zu recherchieren!
Für alle die Lust haben, hier ein kurzer Bericht:
Gefunden hab ich hier den Ölkäfer, der gerade in der Frühlingszeit auf Blütenwiesen und im Auwald häufig vorkommt. Ich vermute hier den Violetten Ölkäfer Meloe violaceus, da das Halsschild eingebuchtet ist, was beim sehr ähnlichen schwarzen Ölkäfer gerade sein sollte.
Dieses Exemplar sollte ein Männchen sein, da die Fühler stark geknickt sind. Wichtig hier auch der kleine gelbliche Tropfen am Tier – aber dazu später!
Und hier noch mal deutlicher der Knick in den Fühlern:
In dem Tropfen – einem Abwehrsekret für Feinde und ein Lockstoff für die Weibchen – ist das Nervengift Cantharidin enthalten, das auch in der spanischen Fliege enthalten ist. Es verursacht beim Menschen auf der Haut Blasenbildung ( daher wird er neben Maiwurm auch Blasenkäfer genannt).
Noch interessanter fand ich den Lebenszyklus des Käfers: (als Biologe muß das jetzt sein!)
Die erwachsenen Tiere leben nur ein Monat. Nach der Paarung legen die Weibchen 1000ende Eier in den Boden, aus denen 3mm große Larven schlüpfen und auf Blüten klettern.
Dort lauern sie auf Insekten, an die sie sich festklammern und mitgenommen werden, wie mit einem Flugtaxi!
Nur, wenn sie das Glück hatten sich an eine solitär lebende Wildbiene zu klammern haben sie eine Chance zu überleben.
Im Nest der Wildbiene ernähren sie sich nämlich von der Brut und dem eingetragenen Nektar und Pollen. Nach einiger Zeit verpuppen sich die Larven und erst nach einer 2-jährigen Entwicklung schlüpfen die erwachsenen Tier und sind dann wieder nur für ein Monat zu finden, um für Nachwuchs zu sorgen.
Hier noch ein Weibchen, das noch auf einem angekauten Blatt sitzt:
Für mich war das total spannend und ich hoffe für Euch auch!
Liebe Grüße!
Alex