Der einzige frische Pilz zur Zeit in unserem Wald

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 5.008 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. April 2020 um 16:40) ist von Pilzmännchen.

  • Hallo Freunde,

    dafür ist er superfrisch. Sieht sehr appetiedlich aus:cheeky:, riecht aber eher unangenehm:confused:. Er wächst an einem Stück totem Holz. Horizontaler Durchmesser ist 10 cm. Ich dachte an Schwefelporling, wenn er nicht so unappetielich riechen würde. Betupfen mit Seifenlauge färbt ihn nicht violett oder so. Er ist sehr weich und bis auf die obere orangene Hautschicht im Inneren leuchtend gelb und geweblich noch undifferentziert. Vielleicht ist sein Erscheinen Mitte April ungewöhnlich. Die Bilder sollten den Pilz gut zeigen. Was meint Ihr?

    LG, Diether

  • Oh toll,

    Dann schaue ich auch meine frühe schwefelporling Stelle an. In dem Baby stadium schmecken sie sehr gut.. "chicken of the woods" Auf englisch...

    Lg jens

  • hallo zusammen,

    Wie schaut es eigentlich aus wenn die schwammerl an giftigen bäumen wie z.b eibe wachsen?

    Hier könnt ich mir ja auch robinie vorstellen/hat es tatsächlich einfluss oder ist es dann mehr eine kopfsache wenn man die pilze lieber nicht isst?

    Lg joe

  • Hallo Joe,

    Hier in der Ch sagen viele, dass der schwefelporling je nach Wirt besser oder schlechter schmeckt und bei robinie verzichtet werden soll, da er dann u. U den giftigen baumsaft bzw inhaltsstoffe von ihr adsorbiert. Aber wirkliche vergiftungsfälle deswegen sind wohl nicht bekannt.

    Lg jens

  • Hallo Dieter,

    Jens hat schon Wichtiges gesagt. An Rubinie habe ich vor vielen, sehr vielen Jahren einen Schwefelporling gefunden und ihn auch verspeist und nicht daran gedacht, dass die Rubinie giftig ist. Es hat mir in keiner Weise geschadet. Aber an Eiche ist der Geschmack wegen der Gerbstoffe nicht wirklich gut.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Veronika,

    das war wohl ein Stück Eiche, an dem der Pilz wuchs. Aber der Geschmack war nach gründlicher Braterei eigentlich ganz gut. Richtung Riesenbovist oder Parasol, Pilze halt, die man panniert. Vielleicht kam der unangenehme Geruch des rohren SP von der Eiche. Mehr gerbsäurich als obstich, wie's beschrieben wird. Ich habe noch keine Erfahrung, wie er von anderen Holzarten schmeckt.

    Viele Grüße aus dem schwäbischen Wald

    Diether

  • Hallo Dieter,

    wenn an Eibe, ist er meines Wissens definitiv giftig. Wie es mit anderen an sich giftigen Bäumen aussieht, weiß ich nicht.

    Viele Grüße

    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

  • bei Eibe ist besondere Vorsicht geboten!


    da gibt es Berichte von Vergiftungen, weil man „leicht“ bekleidet nur in den Nadeln am Boden „gelegen“ hat.

    Hormongesteuerte sind hier definitiv gefährdet! :wink:

    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo,

    meines Wissens nach sind die giftigen Inhaltsstoffe in der Robinie nicht hitzebeständig, im Gegensatz zu denen der Eibe.

    Dennoch würde ich wohl in beiden Fällen auf den Verzehr verzichten.

    Eine mutmaßliche, leichte Vergiftung durch Robinie als Feuerholz (auf einer Party eines Freundes) habe ich schon erlebt (etwas mehr Kopfweh als angesichts der Bierdosis zu erwarten war -und vor allem schon während des Konsums ;-))

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hey,

    Vorneweg: Taxane sind potente Wirkstoffe, die bereits in kleinsten Mengen ernstzunehmende Wirkungen entfalten. Nicht umsonst wird Paclitaxel als Krebsmedikament (Zellgift) in geringer Menge eingesetzt. Schon das Verschlucken einiger Eiben-Nadeln kann sehr gefährlich werden. Daher ist Vorsicht sicherlich kein Fehler - man muss nicht alles essen!

    Zur Diskussion von an giftigen Pflanzen wachsenden Pilzen, kann ich Folgendes mit einbringen:

    "Es gibt in der gesammten Wissenschaft meines Wissens keinen Fall wo bewiesen werden konnte, dass Fruchtkörper von Pilzen irgendwelche toxischen Pflanzensekundärstoffe akkumulieren"
    - Marc Stadler - Leserbrief in Z. Mykol. 83(1),2017.

    "Über mögliche Vergiftungen durch Taxane durch an Eibe gewachsene Schwefelporlinge wird viel spekuliert, ebenso an Robinie. Vermutlich harmlos - konkrete Fälle sind unbekannt"
    - L. Krieglsteiner - Vortrag "Neues an der Giftpilz Front" 2019

    Sicherheitshalber warnt die DGfM vor dem Verzehr von Funden in Obstplantagen wegen Spritzmittel-Kontamination.
    - wildpilze?name=Pilze_uneinheitl_beurt_Speisewert_20190620.pdf&reattachment=047265223d08c00f624683dfc8513f1f

    LG Thiemo

    (Marc Stadler – Leserbrief in Z. Mykol. 83(1), 2017).


    „Es gibt in der gesamten Wissenschaft meines Wissens keinen Fall, wo bewiesen werden konnte, dass Fruchtkörper von Pilzen irgendwelche toxischen Pflanzensekundärstoffe akkumulierten“. (Marc Stadler – Leserbrief in Z. Mykol. 83(1), 2017).

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo!

    Ich denke stark,daß es ein Schwefelporling ist.

    Habe ich auch schon gegessen.Man schneidet nur

    die ersten 2-3 cm ab.Ich habe diese Pilzstücke gewürfelt

    und in Salzwasser gekocht.Dann durch den Fleischwolf gedreht.

    Danach 1:1 mit Hack gemischt.Zu Frikadellen geformt und gebraten.

    Ich sage nur einen Satz(Johann Lafer)würzen.

    Viel Spass beim Nachkochen. PM