Ungeniesbares im Schönbuch

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.647 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Mai 2020 um 22:53) ist von thiodaheri.

  • Hallo Pilzfreunde,

    wie gesagt war ich am Mittwoch den ganzen Tag im Schönbuch. Tatsächlich habe ich wieder drei Flockenstielige Hexen gefunden, zwei davon sogar noch geniesbar, Hm, lecker. Leider suche ich ganz vergeblich nach Maipilzen und Stockschwämmchen. Aber einige interessante Kameraden habe ich gefunden an denen ich Euch teilhaben lassen will.

    Ein Becherling, villeicht Peziza carea, Wachs-B..

    An einer Stelle entsteht ein neues Hangmoor, wie man an dem Sphagnum deutlich sieht. Da prahlt der folgende Knabe mit seiner Schönheit:

    Sollte der hier etwas seltenes sein? Ich habe so einen noch nie gesehen. Er hat den Bauch voll Sporen, ganz nach Bovistenmanier:

    Er platzt aus allen Nähten.

    Schließlich war auch der Schwefelporling dabei, aber in dem Alter nicht sehr verlockend.

    Wer jetzt glaubt, der Wald war voller Pilze, ich war 5,6 Stunden unterwegs und meistens gab es einfach nichts. Aber ich bin froh über die Bilder, die ich mitnehmen konnte.

    Viele Grüße und frohes sammmeln in den besser werdenden Monaten,

    Diether

  • Hallo Diether

    Schöne Funde doch noch.....😉

    Ich Tippe beim Becherling eher auf den Buchenwald Becherling (PEZIZA ARVERNENSIS) kommt häufig vor aber schwierig zum entdecken weil meistens durch das Laub gut getarnt.

    Ich sehe auch am Habitat einige Buchenblätter.

    Evt. Könnte man auch noch etwas vom Geruch erkennen?

    Bei orangenen Fruchtkörper

    Könnte es evt. Orangeroter Schildborstling

    SCUTELLINIA UMBRORUM einfach noch in geschlossenen Zustand

    Danke für das zeigen

    LG Andy

  • Hallo Dieter,

    deine 3 Bilder vor dem Schwefelporling zeigen einen Schleimpilz. Eigentlich kommt in dieser Jahreszeit der Stäublingsschleimpilz häufig vor, aber so gelb-orange habe ich ihn noch nie gesehen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Eigentlich kommt in dieser Jahreszeit der Stäublingsschleimpilz häufig vor, aber so gelb-orange habe ich ihn noch nie gesehen.

    Hallo Veronika

    Am Stäublingsschleimpilz zweifel ich etwas. Der Stäublingsschleimpilz sitzt fest auf Holz. Dieser überwächst scheinbar Moos. Aber welcher Schleimpilz das genau ist, kann ich auch nicht sagen.

  • Hallo Uwe,

    ja, da hast du recht. Ich kenne aber Fuligo septica var. candida ist eine Varietät der Gelben Lohblüte. Dieser bildet auch so eine klumpenartige Sporenmasse und wird mit zunehmender Reife ockergelblich.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo miteinander,

    das sind einige Antworten und nicht alle leichzu bearbeiten. Zunächst Andy, der Buchenwald Becherling ist ein guter Tip, das kommt jedenfalls mit der Hellen Außenfarbe hin. Das war ein Mischwald mit reichlich Buchen. Wie sollte er denn riechen? Ich habe noch Reste, schon recht trocken aber riechen ziemlich pilzig, ein bisschen nach Obst. Ich tue mich mit den Geruch- Angaben immer etwas schwer. -Ein Schildborstling ist der Moorpilz nicht, eben weil er im Moor wächst. Außerdem hat er ein Stämmchen. Aber Roswitha ist mit dem Sumpfhaubenpilz auf einer guten Spur. Im Kosmos Pizführer gibt es den Hinweis auf den Zierlichen Moos-Haubenpilz. Leider fand ich nirgens weitere Angaben, auch im Pizlexikon nicht, da gibt es leider gar keine Haubenpilze. Aber im Kosmos heißt es: lebhaft gelb bis orangegelb und: wächst auf Sumpfmoos. Das kann ich auf den Bildern nicht entdecken, ist allerdings sehr klein. Meiner wächst aber deutlich auf Torfmoos. Der Zierliche M.H. wäre Bryoglossum squarrosum. Weiß jemand dazu was? Zu Uwes und Veronikas Diskusion sage ich der wuchs allerdings auf diesen Holzlatten, die man da sieht. Das mit dem Moos täuscht wohl ein bisschen. Also ein Schleimpilz. Kriegen wir wohl leider nicht raus, welcher. Zur Schwefel-Lohblüte möchte ich Euch noch folgende Bilder aus dem letzten Jahr zeigen, auch in Vertbindung mit Moos aber wunderschön.

    Wenn das nicht alles Lohblüte ist, lasse ich mich gern Belehren.

    Damit wünsche ich eine gute Nacht

    Diether

  • Hallo miteinander,

    das sind einige Antworten und nicht alle leichzu bearbeiten. Zunächst Andy, der Buchenwald Becherling ist ein guter Tip, das kommt jedenfalls mit der Hellen Außenfarbe hin. Das war ein Mischwald mit reichlich Buchen. Wie sollte er denn riechen? Ich habe noch Reste, schon recht trocken aber riechen ziemlich pilzig, ein bisschen nach Obst.

    Hallo Diether

    Der Geruch wäre pilzig angenehm in jungen Zustand, später dann Gummi artig......

    Ich denke das kommt hin.

    Ja der Hinweis von Roswitha gefällt mir auch besser.

    Zum Sumpfhaubenpilz hat dir Roswitha ja schon ein link hinzugefügt, sonst hier noch Infos.

    Sumpfhaubenpilz Mitrula paludosa

    Oder hier findest du auch noch was.

    Mitrula - Haubenpilz - Pilz Gattung

    Beim gelben Kandidat, handelt sich um eine gelbe Lohblüte oder auch Hexenbutter.

    Ich hab noch nie eine gefunden in diesem Stadium, aber die konsistenz kommt durchaus hin.

    Hexenbutter, Gelbe Lohblüte (FULIGO SEPTICA)

    LG Andy

  • Danke, Andy, für die schnelle Antwort. Haubenpilz als Gattung ist wohl ziemlich sicher. Ich suche noch nach weiteren Angaben zu Bryoglossum squarrosum. Schade, dass man im Pilzlexikon nicht die Option hat nach den wissenschaftlichen Namen zu suchen. Die Gelbe Lohblüte wird wohl stimmen. Sie endet dann in so einem prall gefülltem, festgewachsenen Sack. Ja, wirklich interessant gesehen zu haben.

    LG Diether

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Bei Peziza - Arten mit dem Aussehen wie oben sind makroskopische Bestimmungen nicht möglich. bzw. braucht man dann keine Bilder vergleichen, wenn man unbedingt einen Namen dranschreiben will ohne Mikroskopie und schlüsseln, kann man den auch auswürfeln, das ist bei Peziza exakt genauso zuverlässig wie Namensgebung nach äußerer Ähnlichkeit.

    Sumpfhaubenpilz (Mitrula paludosa) ist allerdings richtig, diese Art ist in der tat im Grunde unverwechselbar mit ihrem Aussehen.

    Die Bryoglossum - Arten dürften alle kleiner sein, zierlicher, die Form auch etwass anders vor allem der Übergang, wie der Kopf in den Stiel übergeht - und es sind eben Parasiten an lebenden Moosen, Mitrula ist tatsächlich ein (semi)aquatischer Pilz an allerlei verfaulendem, pflanzlichem Detritus.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.