Deutschland – das vergessene Trüffelland!

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 37.977 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Oktober 2013 um 00:47) ist von waldtroll.

  • Auf Trüffelsuche in den regionalen Wäldern.

    Unter dieser Überschrift widmet der Schrobenhausener Anzeiger, in seiner Beilage iz-regional, Deutschland Trüffelfinder Nummer 1 - Dieter Honstraß - fast eine ganze Zeitungsseite.

    Meine Recherchen dazu ergaben, seit 2010 ist Honstraß mit seiner mobilen Pilzschule nun auch in Schrobenhausen und Neuburg a.d. Donau aktiv.

    In Kooperation mit der VHS-Schrobenhausen findet nun an der VHS-Neuburg am
    12. und 13. Oktober 2013 der Grundkurs I ([size=2][size=1]Trüffelsuche mit Hund) [/size][size=1]statt.[/size]
    [/size]
    Weiterführende Informationen und ein wenig Hintergrund gibt es hier.

    Eine geeignete Hündin ließe sich in unserer Zucht schon finden...allein die Teilnahmegebühr lässt mich zögern...

    Es grüßt der
    Hexenopa Julius

  • Hallo Michael,

    nein, doof ist Deine Frage nun gar nicht.
    Und Du hast Recht, die wild wachsenden Knollen stehen in Deutschland unter Naturschutz und der Trüffel darf nur mit Ausnahmegenehmigung gesammelt werden.
    Das weiß auch Dieter Honstraß und er weist auch ausdrücklich darauf hin.
    Aber, und hier zitiere ich einmal aus dem Artikel in iz-regional:
    "Der Experte hält den Trüffel aber ohne hin nicht für gefährdet."

    Und weil die Trüffel nicht nur wild wachsen, sondern inzwischen auch kultiviert werden, ist so eine Hundeausbildung sicher angebracht für Leute, die sich mit Trüffel geimpfte Setzlinge in den Garten pflanzen wollen :)

    Übrigens, Kurse für die Kultivierung von Trüffel gibt es ebenfalls bei Honstraß.
    Sehr umtriebig, der Gutste :D

    Michael, ich selbst habe schon gesehen dass Leute in Deutschland Trüffel fanden, Bilder von diesen Funden gab es auch in einem anderen Pilzforum, entstanden waren diese auf einem privaten Treffen einiger Pilzfreunde 2011 im Taunus...ich war dabei :wink:

    Einer, der mit Honstraß zusammen im Harz schon nach Trüffel suchte und sie dort auch fand, ist Günther Schier, PSV aus Dassel/Solling, auch bekannt als Pilzfinder-Solling, auf dessen Webseite ich hier gerne einmal verweise.

    Ebenfalls in Deutschland nach Trüffeln "gebuddelt" hat Andreas Gminder (Mykologe und Fachbuchautor), auch er wurde schnell fündig.

    In so weit kann ich die Meinung von Honstraß nachvollziehen, es gäbe keinen Grund mehr, die Trüffel in den Roten Listen zu führen.

    Es grüßt
    ein noch nicht vom "Trüffelfieber" gepackter
    Hexenopa Julius

  • .. obwohl ich die Idee dieser mobilen Pilzschule für sehr gut halte, geht es letztendlich doch nur ums "Diri-Dari", bei solchen Preisen. Ob sich diese Kurse auf einer rechtlich-einwandfreien Basis bewegen, ist zudem fraglich. Die Ausrichtung ist eindeutig gewerblich (vor allem, weil Beiträge erhoben werden..) und von daher bräuchte man in jedem Fall wiederum eine naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung des jeweiligen Landratsamtes, also der unteren Naturschutzbehörde. Die wiederum prüft dies in Absprache mit der Regierung(höhere Naturschutzbehörde) im Einzelfall für das jeweilige Gebiet. Die Pilzschule muss dann die einzelnen Arten benennen, die gesammelt werden, vor allem das Gebiet und dies wird dann im Einzelfall geprüft.

    Kein einfaches Unterfangen also. Kann mir auch nicht vorstellen, das dies genehmigt ist, was dort angeboten wird.

    Ich spreche aus eigener Erfahrung, da ich selber ein solches Genehmigungsverfahren für einen regionalen Bereich des Spessarts durchlaufen habe, um überhaupt einfache Pilzführungen anbieten zu können. Außerdem war ich viele Jahre selber Mitglied des Naturschutzbeirates bei der Reg. v. Ufr. und bei der Stadt Würzburg, wo solche Ausnahmegenehmigungen hin und wieder diskutiert und mit Fachleuten besprochen wurden.


    Ich würde diesem Herrn unbedingt raten, sich rechtlich zu informieren, damit er auf der sicheren Seite ist und der Schuss nicht nach hinten losgeht.

  • Moin Waldtroll.

    Gehe der Einfachheit halber mal davon aus, Honstraß hat für seine mobile Pilzschule und die Kurse alle behördlichen Genehmigungen.

    Nein, ein "kleiner Dummer" ist er sicherlich nicht, und klar geht´s um Penunsen...und auch das halte ich für legitim.

    Vor etwas längerer Zeit schon gab es im NDR mal einen Filmbericht zu dem Thema, und auch zu der Pilzschule von Honstraß, die seinerzeit als Erster in Deutschland die Ausbildung von Trüffel-Suchhunden anbot.

    Natürlich, auch dessen bin ich mir bewusst, erwähnt man Dieter Honstraß in Pilzforen, löst allein seine Namensnennung sehr oft schon Widerspruch aus.
    Warum?
    Weil er die sich vor einiger Zeit ausbreitende Neue Pilzwelle für sich nutzte um damit Geld zu verdienen.
    Aber das macht er gut - ebenfalls gut ist es, wie er sich und seine mobile Pilzschule in den Medien präsentiert.

    Der Mann hat es einfach drauf, das muss man ihm lassen - neidlos :)

    Es grüßt der
    Hexenopa Julius

  • Hallo "Trüffelsucher"

    ich habe zu Herrn Honstraß ein sehr gespaltenes Verhältnis. Wer auf dem Platz vor dem Reichstag ( vor kurzem ein Fernsehbeitrag) Trüffel sucht und das auch noch sich nicht schlecht bezahlen lässt, hat nur die Dollarzeichen in den Augen.

    Natürlich gibt es in Deutschland auch Trüffel und zwar die Weißtrüffel auch Deutsche Trüffel, Kaisertrüffel und Stachelsporige Mäandertrüffel genannt (Choiromyces venosus). Die Gebiete sind Bayern, Thüringer Becken, Gebiete um Dessau, Sachsen und bei Wismar. 1964 wurde dieser Pilz in der Umgebung von Wismar bei Neukloster und im Züssower Forst zum letzen Mal gefunden. Soweit ich weiß lassen sich Trüffel so gut wie nicht kultivieren und wenn, waren das Einzelversuche, die keinen Durchbruch gebracht haben.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Julius,

    ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu Herrn Honstraß. Deine weitere Argumentation ist schon richtig.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Julius,

    nein, Herr Hornstraß scheint kein Profi zu sein. Habe eben mit der unteren Naturschutzbehörde des LRA in Neuburg telefoniert und einfach mal nachgefragt. Es ist genau so, wie ich vermutet habe. Es liegt keine Genehmigung vor. Die haben aber schon davon in der Zeitung gelesen und sich selber gewundert ...

    Ich persönlich finde eine Trüffelhundausbildung auch grenzwertig. Wie soll das künftig aussehen? Leute mit Dollarzeichen in den Augen rennen mit ihren Hunden querfeldein durch den Wald, in der Hoffnung, das große Geld zu machen? ..und um möglicherweise Trüffel zu finden, die sie nicht mal selber identifizieren können?

    Gegen Pilzausbildung ist nix einzuwenden und so was unterstütze ich auch, aber hier scheint die Zielsetzung eine andere zu sein ...:wink:

  • ... und jede Medaillie hat zwei Seiten. Wenn Wild-Pilze in "aller" Munde sind und wir es nicht irgendwie geregelt bekommen, dass unsere Wälder nicht überrannt und willkürlich ausgebeutet werden, werden wir mit den Folgen leben müssen. Die folgen erlebe ich hier bei mir vor Ort:

    Wege und Straßen werden auf Druck der Waldbesitzer und der Jäger gesperrt, da am WE hunderte Autos im Wald herumfahren und teilweise im größeren Stil gewerblich gesammelt wird. Es gibt auch ganz massiven Ärger mit einzelnen Jägern, unter dem wir Ortsansässigen zu leiden haben (weil Pilzsucher von außerhalb völlig rücksichtslos und uneinsichtig hausen, wie die Axt im Walde...) Wie die Wälder nach so einem WE aussehen, davon kann ich euch gerne mal ein paar Fotos einstellen ... das ist übel... die Holztransporter kommen nicht mehr durch, weil irgendwelche Idioten ihre Autos einfach am Wegrand abstellen .... Leute, die im Wald Holz machen, erleben, dass in den Rückegassen plötzlich ein Auto steht und sie das Holz nicht zum Weg transportieren können ...usw...

    Es wird in der Aussicht auf den letzten Steinpilz auch durch Dickungen gekrabbelt, in denen sich das Wild zurückzieht. Freilaufende Hunde von Pilzsuchern scheuchen das Wild auf und verfolgen es .... habe es selber schon wiederholt erlebt ... Jungtiere werden von Hunden totgebissen oder verenden vor Erschöpfung .

    Wir, die verantwortungs- und rücksichtsvollen Pilzsammler, werden die Konsequenzen einer weiteren Kommerzialisierung zu spüren bekommen.....leider ..

  • Hallo Waldtroll,

    ich kann deinen Ärger gut verstehen. So dramatisch ist es bei uns zwar nicht, aber dafür gibt es das Problem, welches mich maßlos wütend macht, dass die Leute den Wald als Müllkippe nutzen. Da werden Coputer und Autoreifen in den Wald geschleppt, anstatt sie mit dem gleiche Kraftwaufwand an der richtigen Stelle zu entsorgen. Nur zu fassen bekommt man diese Straftäter nicht.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo,

    das was Waldtroll beschreibt, erleben wir bei uns leider tagtäglich. Bei uns ist das befahren der Waldwege ausschliesslich nur mit Genehmigung erlaubt. Aus diesem Grund wurden viele Waldzugänge mit Schlagbäumen gesperrt, was unsere Osteuropäischen und ich denke mal eigenen Landsleute wenig interessiert. Die Schlagbäume werde einfach mit was auch immer nieder gerissen, oder die Schlösser mit Bolzenschneider geknackt. Bei uns im Wald herrscht wirklich ein Krieg, wo einer dem anderem nichts gönnt und es auch schon zu körperlichen Auseinandersetzungen wegen einem Pilz kam. Wenn ich mir dann mal geistig vor Augen führe, dass vieleicht irgendwann auch noch Trüffelsucher mit ihren Hunden durch den Wald rennen, dann wird mir ehrlich gesagt schlecht bei dem Gedanken. Es sind so schon genug Hunde im Wald unterwegs, die gnadenlos Wild hetzen. Und das Geschrei ist dann groß, wenn ein Hund dann schon mal einer Kugel zum Opfer fällt, eben wegen dieser Jagdfreude.

    Gruß Michael

    Einmal editiert, zuletzt von eiretap (11. Oktober 2013 um 13:33)

  • ... was ich auch noch hinsichtlich dieses Herrn Hornstraß zu bedenken geben möchte:

    Wie kann jemand eine qualifizierte Pilzausbildung anbieten, der selber nicht mal über die nötigen Grundkenntnisse verfügt ... sprich rechtliche Grundlagen...? :wink1:

    Es ist leider auch in anderen Bereichen so, dass hier scheinbar jeder eine Ausbildung anbieten kann, der sich selber dazu befähigt fühlt.

    Wenn sich jemand selber Sachverständiger, Spezialist oder Guru nennt, dann muss er auch damit leben, dass hier die Messlatte etwas höher aufgehängt wird.

    Ich werde das nun - zumindest für Bayern - vom Ministerium klären lassen und die Verbände informativ mit einbeziehen.... (BN, LBV, DGfM, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bayer. Jagdverband...)

  • Zitat von waldtroll pid='6395' dateline='1381493839'

    ...
    Ich werde das nun - zumindest für Bayern - vom Ministerium klären lassen und die Verbände informativ mit einbeziehen.... (BN, LBV, DGfM, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bayer. Jagdverband...)
    ...

    Das bleibt in diesem, unseren Lande jedem Bürger unbenommen.
    Aber vllt wäre es auch angebracht mal einen Gang runter zu schalten!

    Meint der
    Hexenopa Julius

  • Hallo Ihr Lieben!
    Das ist ja eine recht hitzige Debatte geworden...
    Ich möchte nur noch einmal auf das Kultivieren von Trüffeln zu sprechen kommen. Ich habe aus dem Luberon in der Provence die Infos aus dem Urlaub mitgebracht, dass dort junge Bäume bzw. deren Wurzeln - zumeist Eichen - mit Trüffel "geimpft" werden und auf großen Grundstücken angepflanzt werden. Ein durchschnittlicher Erfolg von etwa 3 - 10 Prozent sei hier zu verbuchen.
    Ob man das in Deutschland mit hiesigen Trüffelsorten auch machen kann, und wie da die Erfolgsquote ist, kann ich leider nicht sagen.
    Schöne Grüße aus dem nasskalten Hessen,
    Tuppie

    Schöne Grüße aus dem Hessenland,
    Tuppie
    [hr]

    Suche Steinpilz - finde Bitterschwamm...

  • Zitat von Tuppie pid='6406' dateline='1381505976'

    Hallo Ihr Lieben!
    Das ist ja eine recht hitzige Debatte geworden...


    Ja Tuppi,

    beim Thema Honstraß bin ich das schon gewohnt :)

    Aber schön wenn Du mehr dazu wissen möchtest.
    Trüffel lassen sich sehr wohl kultivieren, und das sogar mit wachsenden Erfolgen.
    Schau selbst:

    http://www.br.de/fernsehen/baye…chland-100.html

    Und hier bei DEUTSCHE TRÜFFELBÄUME kannst Du noch mehr an Informationen zu dem Thema abrufen, inklusive einiger Pressemitteilungen.

    VG Julius

  • Hallo Pilzfreunde,

    warum aufregen????? Kostet nur Nerven.:(

    Meint Ihr nicht auch, dass es wesentlich andere, überlebenswichtigere Themen gibt?:wink:

    Regt Euch doch deshalb nicht auf, sondern ab!!!! Entspannt Euch:D

    Das Gemeckere und blinder Aktionismus bringt doch nichts.:disagree:

    Einmal editiert, zuletzt von lactarius (11. Oktober 2013 um 19:21)

  • Hallo Julius!
    Danke für die Infos. Das ist ja sehr interessant!
    Liebe Grüße,
    Tuppie

    Schöne Grüße aus dem Hessenland,
    Tuppie
    [hr]

    Suche Steinpilz - finde Bitterschwamm...

  • .. über diesen "Experten", der ungenügende Rechtskenntnisse hat, also nicht mal über die erforderlichen basics verfügt, aber andere zu "Gutachtern" ausbildet (???) rege ich mich sicher nicht auf. Das Thema ist für mich hier an dieser Stelle abgehakt und es wird dafür andere interessieren. Werde euch berichten.

    Für mich ist das keinesfalls "Aktionismus", sondern es geht darum, der Kommerzialisierung des Pilzesammelns entschieden entgegenzutreten und zu verhindern, dass wir alle letztendlich unter den Konsequenzen zu leiden haben.


    Vielmehr macht mir das Verhalten und Massenauftreten von unqualifizierten und rücksichtslosen Pilzesammlern im Hinblick auf den Naturschutz schon Sorgen. Meine Beobachtungen decken sich mit denen anderer Pilzfreunde in ganz Deutschland...

    Warum sollen wir nicht dafür eintreten, dass wir in Zukunft auch noch weiterhin weitestgehend unregelmentiert unserem Hobby nachgehen können?

    Dafür muss man dann auch mal etwas tun .... meine ich zumindest. Im Nachhinein ist das Gezeter und Geheule groß .... ich bin seit vielen Jahren im Naturschutz aktiv und ich könnte etliche Beispiel nennen, wo sich der Einsatz wirklich gelohnt hat...

    Eine Teilnehmerin einer Pilzführung hat mir berichtet, dass in Südtirol das Pilzesammeln nur noch an wenigen Tagen gestattet ist..... so etwas stimmt mich zumindest sehr nachdenklich ...so schnell kann`s gehen....

  • ... nicht nur die Trüffelzucht ist seit einigen Jahren möglich, sondern auch das Infizieren von Symbiosebäumen mit z.B. Steinpilzmycel .. war ein Nebeneffekt der Trüffelzucht. Während man bei der Trüffelzucht die Trüffel im Focus hat, geht es bei der künstlichen Vermehrung von Steinpilzen um eine Idee der Permakultur, also um einen guten Mischertrag auf einer Fläche.

    Durch einen relativ hohen ha-Ertrag in Form von (hochwertigem) Holzzuwachs, Waldfrüchten und Pilzen, der in ökologischer und nachhaltiger Wald- bzw. Landwirtschaft produziert bzw. erwirtschaftet wird, schafft man so eine echte Alternative zu Monokulturen, wie z.B. den Christbaumkulturen mit ihrem hohen Chemie-Einsatz.

    Ich habe im Mai 2013 selber mit einem Partner eine kleine Plantage (ca. 4.000 m²) mit Steinpilzbäumen hier im Spessart als Versuchsobjekt angelegt.

    :wink:

  • Zitat von waldtroll pid='6423' dateline='1381516069'

    .. über diesen "Experten", der ungenügende Rechtskenntnisse hat, also nicht mal über die erforderlichen basics verfügt, aber andere zu "Gutachtern" ausbildet (???) rege ich mich sicher nicht auf. Das Thema ist für mich hier an dieser Stelle abgehakt und es wird dafür andere interessieren. Werde euch berichten.
    ...

    Entschuldige lieber waldtroll...

    Für mich schreit dieser zitierte Absatz Deiner Antwort geradezu nach einer selbigen:

    Der braucht doch gar keine eigenen Rechtskenntnisse zu haben,
    solange es nette Menschen wie Dich gibt, die Kümmerer eben.

    Bisher wusste selbst ich nicht, das man für das Auslegen importierter Trüffel, die dann die Hunde aufspüren, in diesem, unseren Lande eine behördliche Genehmigung braucht.

    Hätte ich nur annähernd Ahnung von dieser Materie gehabt, glaube mir, ich hätte den Herrn Honstraß gewarnt, und natürlich die veranstaltenden VHS in Schrobenhausen und Neuburg a.d.D. - Denn da sind ja auch öffentliche Gelder mit bei im Spiel.

    Selbstverständlich wäre auch eine Meldung über den "Sachstand" an die Medien gegangen, es hätte doch verhindert werden müssen, so eine Veranstaltungsmitteilung (Genau die war mein Startbeitrag) zu veröffentlichen.

    Und es liegt mir natürlich auch am Herzen, zum Ausdruck zu bringen:
    Menschen wie Dir, die sich den Naturschutz auf die Fahne geschrieben haben und in jedem Waldgänger und Pilzsucher, der sich mal ein Pfund mehr in den Korb packt, gleich einen kommerziellen Pilzsammler sehen, sollten wir dankbar sein dass sie sich um solche Belange kümmern.

    Ich schalte die Ironie nun mal aus.

    Mit einem lachenden und einem weinenden Auge,
    das lachende steht für Deine herzerfrischenden Antworten zu meinem Startbeitrag,
    verabschiedet sich für heute
    ein etwas nachdenklich gewordener
    Hexenopa Julius.

    P.S.:
    Warum nachdenklich geworden? - Dazu demnächst mehr.

  • Zitat:

    Menschen wie Dir, die sich den Naturschutz auf die Fahne geschrieben haben und in jedem Waldgänger und Pilzsucher, der sich mal ein Pfund mehr in den Korb packt, gleich einen kommerziellen Pilzsammler sehen, sollten wir dankbar sein dass sie sich um solche Belange kümmern.

    Zitatende


    Hallo Hexenopa,

    das habe ich so nicht gesagt. Ich habe immer von Sammlern gesprochen, die massenweise Pilze sammeln, um diese zu verkaufen.

    Ansonsten lasse ich die Kirche auch im Dorf.

    Was spricht dagegen, auch als Pilzesammler für den Naturschutz einzutreten? Es spricht vielmehr einiges dagegen, nicht für den Naturschutz einzutreten.

    Der Schutz der Natur ist doch die Grundlage für unsere Naturnutzung, zu der auch das Sammeln von Pilzen gehört.

    Mir geht es vielmehr darum, übertriebenen Naturschutz zu verhindern, so wie es vor Jahren noch war, als manche Naturschützer der Natur eine Art Käseglocke überstülpen wollten. Nur wenn der Mensch die Natur nutzen darf, wird er auch für ihren Schutz eintreten. Ich habe immer gegen Betretungsverbote in Naturschutzgebieten argumentiert, aus genau diesem Grund.

    Und gerade, weil ich eine sehr große Erfahrung in diesen Dingen habe (ich war u.a. lange Jahre hauptamtlicher GF eines Naturschutzverbandes..), sehe ich Fehlentwicklungen und Missstände durchaus kritisch und weiß nur zu gut, was letztendlich "hinten nachkommt".

    Es ist meine Meinung - und dazu stehe ich - dass es nicht sein kann und massiven Ärger hervorruft, unter dem wir alle zu leiden haben, dass künftig Leute mit Trüffelhunden durch den Wald rennen, der nicht ihr eigener ist. Diese Ausbildung hat für mich nur ein Ziel ...

    Eine Kommerzialisierung des Pilze- und insbesondere des Trüffelsuchens wird es in Bayern sicher nicht geben. Hierfür fehlt u.a. auch ein fachliches Wissen über die Bestände, also entsprechende Daten. Da wäre zuerst einmal eine entsprechende Biotop- und Artenkartierung erforderlich.


    Mich stimmt es auch nachdenklich, dass hier hin und wieder zu lesen ist, dass die rechtlichen Grundlagen des Pilzesammelns offensichtlich nicht interessieren oder nicht ernst genommen werden. Ich kann gerne aus solchen Beiträgen zitieren ...

    War mir auch klar, dass meine Beiträge Kritik hervorrufen werden...

    Bevor der Naturschutz hier als Stimmungstöter oder Feind der Pilzsammler angeklagt wird, möchte ich nur ein einziges Beispiel anführen, dessen Tragweite alles verdeutlicht, für das ich auch stehe:

    Wir haben hier im Spessart als BN (auf Initiative von Sebastian Schönauer) den Hafenlohrtalspeicher (Speichersee) verhindert. Neben dem wunderschönen Spessarttal sind die angrenzenden Wälder, die zum Großteil ebenfalls überflutet worden wären, heute ein ausgezeichnetes Pilzsammelgebiet, das Pilzesammler aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet anlockt und "glücklich macht" .

    Nichts ist umsonst, Hexenopa und nichts kommt von nichts. Wenn du weiterhin Pilze sammeln möchtest, dann muss man hin und wieder auch dafür eintreten.

    :agree:

  • Aber waldtroll...

    Zitat:
    "Nichts ist umsonst, Hexenopa und nichts kommt von nichts. Wenn du weiterhin Pilze sammeln möchtest, dann muss man hin und wieder auch dafür eintreten."

    Ja ich trete doch ein...eben dafür dass möglichst viele Pilzinteressierte wissen sollen, es gäbe auch in unseren heimischen Wäldern Trüffel zu finden.
    Nicht mehr und nicht weniger.

    Amüsant, ich brachte das ja in meinem vorherigen Beitrag zum Ausdruck, amüsant fand ich eben genau Deine Reaktion auf meine Terminankündigung, die ich übrigens in dem dafür vorgesehenen Forum veröffentlichte.

    Es gehen da Leute mit ihren Hunden hin, die teilweise in dem Kurs nur ein sinnvolles Training für ihren Hund sehen.
    Deren Teilnahme wird noch lange nicht bedeuten, Dir werden in Zukunft nur noch Leute mit Hunden im Wald begegnen, die intensiv nach Trüffeln buddeln.

    Deine aktive Teilnahme in Naturschutzverbänden habe ich nicht in Frage gestellt, obwohl es mich ab und an in den Fingern juckt, wenn ich gerade mal wieder über manche "Aktivität" eben solcher Vereinigungen lese.

    Entschuldige bitte, aber als mündiger Bürger dieses Landes kann ich oft auf diese von mir angesprochenen Aktivitäten verzichten.
    Als Demokrat bin ich es gewohnt auch mit Entscheidungen anderer Interessenvertreter leben zu müssen.
    Und die Interessen mancher selbsternannter Naturschützer können und dürfen in einem Land wie dem unseren nicht ausschließlich im Vordergrund stehen.
    Eine genaue Abwägung der allgemein wichtigen Interessen ist dabei wichtig.
    Immer öfter müssen die dann die Juristen vor den Verwaltungsgerichten treffen.
    Das kostet im Regelfall Zeit, sehr viel Zeit, Zeit in der sich dann die geplanten Bauprojekte um ein Vielfaches verteuern.
    Wohlbemerkt...Bauprojekte die eigentlich der Allgemeinheit dienen sollten.
    Eine neue Straße, eine Bahntrasse, ein Kraftwerk oder ein Stausee.

    Ab und an verhindert dann eben das plötzliche Auftreten des Hassenichgesehenundhundertjahreweg-Krautes den eigentlich wichtigen Bau z.B. eines Stausees.

    Nun weiß ich ja nicht, in wie weit so ein Naturschutzaktivist die Belange der eigentlichen Mehrheit der Bürger achtet.
    Aber in dem von Dir angeführten Falle des Hafenlohrtalspeichers stellst Du ja den Erhalt der Pilzwälder als besonderen Erfolg heraus.

    Etwas das Dich hier in einem Pilzforum vllt punkten lässt - aber wie sieht´s mit den Bürgern aus, die vom nun nicht erreichten Hochwasserschutz auf Dauer betroffen sind?
    Was nütz das Sammeln und Trocknen der Pilze, wenn das nächste Frühjahreshochwasser die Ergebnisse zu nichte macht, weil gerade mal wieder die Keller überflutet wurden?

    Natürlich fehlen mir zu dem genannten und verhinderten Projekt die Hintergründe, aber es macht mich dennoch etwas nachdenklich.

    Strom kommt auch nicht so einfach aus der Steckdose - Er muss irgendwie erst einmal den Leitungsweg finden.
    Und der wird leider in der Jetztzeit durch sinnlosen Aktivismus verzögert - Aufgehalten zum Glück nicht, denn auch Naturschutzaktivisaten müssen die Akkus ihrer Handys und Laptops gelegentlich mal nachladen.

    Du kannst sehen was so ein, eigentlich belangloser Startbeitrag in einem Forum so alles auslösen kann...

    Übrigens lieber waldtroll, Dein Eingangssatz:
    "Ich habe immer von Sammlern gesprochen, die massenweise Pilze sammeln, um diese zu verkaufen." - den kann ich so nicht stehen lassen.

    Es gibt Sammler, und dazu zähle ich mich auch, die sammeln eben "massenhaft" Pilze zu ihrem Eigenbedarf, weil dieser nicht so einfach zu standarisieren ist, weder von Dir noch von einer Person mit öffentlichen Interessen.
    Solche Pilzsammler die mal eben "ein Pfund mehr" mitnehmen mit gewerblichen Sammler gleichstellen zu wollen - das ist, gelinde gesagt, eine Unverschämtheit.

    Es grüßt der
    Hexenopa Julius

  • ... wieso reagierst du so angepiekst? .. und wieso unterstellst du mir wiederholt, dass ich Pilzesammler, die ein Pfund mehr mitnehmen, gewerblichen Sammlern gleichstelle?

    Scheinbar habe ich da einen wunden Punkt getroffen :wink: und nun versuchst du, hier Stimmung gegen mich zu machen? Was soll ich sonst denken, wenn du wiederholt etwas behauptest, was ich so nicht gesagt habe? Warum willst du mich in ein schlechtes Licht stellen?


    Deine Beiträge finde ich - ehrlich gesagt - zunehmend seltsamer ....muss ich mir Sorgen machen?..:rolleyes: