Hainbuchen Täubling

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.714 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Juni 2020 um 14:08) ist von Rigo.

  • Hallo!

    Gestern an meiner Hainbuchenhecke fand ich ein Pilzlein das ich sofort als Täubling erkannte. Aber wo fängt man da an einzugrenzen. In diesem Falle tippte ich Hainbuchen Täubling in die Suchmaschine und siehe da, Bingo. Ab da läuft dann die Maschinerie :)

    Ich hoffe, ihr stimmt mir zu! Oder belehrt mich eines Besseren...

    LG Rigo

    Datum/Ort

    14.06.2020, Bardenbach in Rasen unter Hainbuchenhecke

    Name

    Hainbuchen Täubling / Russula carpini

    Hut: 4,5 cm Ø. braun mit rot- und Olivtönen. Trocken glatt, nass schleimig und glänzend.

    Huthaut: Zur Hälfte abziehbar.Kurz gerieft. Mit koh 20% sofortige Farbreaktion zu einem hellen Rotton, der

    nach 30 Minuten wieder vergeht.

    Lamellen: Weißlich, bei Sporenreife gelb. Angeheftet und am Stiehl gegabelt, nicht sehr spröde.

    Sporenpulver: Gelb.

    Sporen: 7-10 x 6,5-9 µm, (7,11x6,5-9). Rundlich, warzig mit Appendix, amyloid.


    Fleisch: Weiß, zerbrechlich und gilbend.

    Geruch: Unbedeutend.

    Geschmack: Mild

    Stiel: Weiß, innen wattig. Gilbend bei Verletzung.


    CH. Zystiden: Keulig

    Pl. Zystiden: Spindelig

    Pi Zystiden: Keulig und Haarähnliche

    Basidien: Keulig bauchig, 2 sporig, keine 4 sporigen gefunden.

    Nachtra: Die Mikromerkmale sind nun nachgeliefert. Ich hatte ein Beschriftungs-Fauxpas!

    Das Sporenpulver war satt gelb, Dottergelb wollte ich nicht übernehmen, weil das nicht sehr konstant ist!

    3 Mal editiert, zuletzt von Rigo (16. Juni 2020 um 13:05)

  • Hallo,


    Nur ganz kurz: Ich kenne den Hainbuchen Täubling nicht persönlich, aber halte deinen Vorschlag makroskopisch plausibel.

    Für Täublinge braucht es neben der genauen Sporenpulverfarbe das Augenmerk auf weitere Merkmale.:Täublinge - Mikromerkmale (Dermatozystiden & Inkrustierte Primordialhyphen) - zumindest wenn man sicher sein will und den Fund schlüsselt.


    Hier wäre die Höhe des isolierten Ornaments interessant, denn die ist bei dieser Art sehr auffällig.


    Gute Nacht :sleeping:

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thiemo,

    Ich werde das Bild mit den Mikromerks im Laufe des Tages nachreichen. Aber ich fürchte, dass meine Ausrüstung zurzeit nicht ausreicht einen so hohen Anspruch zu erfüllen wie du sie zeigst. Aber vielen Dank für deine Tips!

    Bis später Rigo

    Einmal editiert, zuletzt von Rigo (16. Juni 2020 um 13:54)

  • Hallo Rigo

    Täublinge kann man auch noch mit einigen Reagenzien (*chemisch) ziemlich gut eingrenzen plus die Sporenfarbe ist auch ein guter Indikator.

    *Phenol weinbraun, Eisen (II)-sulfat (FeSO4) trübrosa, Guajak blaugrün

    Hier noch einige Tipps wie man diese Art noch feiner abgrenzen kann.

    Hainbuchen-Täubling? - Pilzbestimmung u. Bestimmungshilfe - Pilzforum.eu

    LG Andy

  • Hi,


    Das war natürlich nur rein informativ gedacht und nicht von Dir gefordert, Rigo. Da du ja immer so viele Merkmale untersuchst und mit angibst. :)

    Auf den Mikrobilder sieht man ein durchaus recht hohes Ornament. Hast du es mal gemessen? 1,5 Mikrometer dürfen die Stacheln schon erreichen.

    In der HDS lassen sich die septierten Zystiden auch ohne Färbung erahnen und ich meine, die nach Russularum Icones typisch am Ende eingeschnürten Haare zu sehen. Solange mir niemand das Gegenteil beweist würde ich hier den Hainbuchen Täubling auch makroskopisch für passend halten.

    Der Tipp von Andy den mit der Chemie ist natürlich auch richtig, hatte ich gestern ganz vergessen. Beschaffe dir Guajak und Eisen(Ii) sulfat wenn die Täublinge dich interessieren. Macht einige Fragestellungen leichter.


    LG Thiemo

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  • Hey Thiemo und Andy, vielen Dank für die Tips!

    Die Chemikalien sind bei der nächsten Bestellung dabei!

    LG Rigo

    Hallo Rigo, super Phenol musst du selber wissen, dies ist dann schon ziemlich aggressives Zeug....

    Ich verwende auch nur Eisensulfat und Guajak

    LG Andy