Hainbuchen Täubling, Russula carpini

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.923 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juni 2020 um 22:26) ist von Rigo.

  • Hey,

    hätte da wieder einen Täubling in der Wiese an Hainbuchenhecke. 13,5 Meter neben denen von Montag.

    Unterschieden sich nur in der Farbe und, dass durch KOH20% keine Rotfärbung am Hut reagiert, sondern der Hut an der Stelle mit Koh einfällt.

    Und weniger reife Basidien vorhanden waren.

    Besonderheit: Ich ließ den Pilz bis Abends abgedeckt im Freien absporen, ohne Ergebnis. Über Nacht abgedeckt auf dem Schreibtisch sporte reichlich ab!

    Datum/Ort

    18.06.2020, Bardenbach in Rasen unter Hainbuchenhecke

    Name

    ??

    Hut: 6 cm Ø. Fleischfarben. Trocken glatt, nass schleimig und glänzend.

    Huthaut: Zur Hälfte abziehbar. Kurz gerieft. Mit koh20% keine Farbreaktion aber Hut stürzt ein.

    Lamellen: Weißlich, bei Sporenreife gelb. Angeheftet und am Stiehl gegabelt, nicht sehr spröde.

    Sporenpulver: Gelb.

    Sporen: 9,1-10,68 x 8,42-9,1 µm. Appendix +-2 µm, Warzen 1 µm. Rundlich, warzig mit Appendix, amyloid.

    Fleisch: Weiß, zerbrechlich und gilbend.

    Geruch: Unbedeutend.

    Geschmack: Mild

    Stiel: Weiß, innen wattig.6 cm lang.

    CH. Zystiden: Keulig, 43,03-64,8 x 7,44-10,03 µm.

    Pl. Zystiden: Keulig-Spindelig, +- 49,17 µm

    Pi Zystiden: Schmal keulig eingeschnürt

    Basidien: Keulig bauchig, +-35,48x12,03 µm

    Ich finde keine Alternative zum Hainbuchen Täubling!

    Für Vorschläge wäre ich sehr empfänglich!

    LG Rigo

  • Hallo Rigo,

    Glückwunsch zur erstklassigen DOKU. Ich hätte sowas nicht hinbekommen und auch gar nicht angestrebt. Es dünkt mir angebracht, mikroskopische Daten nur von Pilzen zu erfassen, deren Fruchtkörper den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht haben und bei Deinen Täublingen scheint mir der noch nicht erreicht zu sein.

    Gruß - Franz

  • Hallo Rigo,

    ja super Darstellung. Ich sehe nichts was gegen R. carpini spricht, erst recht mit den Bildern aus dem vorherigen Beitrag. Dort haben die Fruchtkörper die typischen rötlichen Farbflecken auf der Huthaut, die hier bei den jungen Pilzen höchstens zu erahnen sind. Milder Geschmack, kräftig goldgelbes Sporenpulver und das gilbende Fleisch bei recht kräftigen Habitus sind makroskopisch sowie die Sporen mit recht hohen (isolierten?) Stacheln, mehrfach septierten Pileozystiden mit einzelnen Ausstülpungen und am Ende verjüngten Haare mikroskopisch treffend. :thumbup:

    Kleine Kritik zur Collage: Du hast doch Melzers Reagenz, warum kein Bild der Sporen damit? Erst so kann man die Ornamentierung wirklich beurteilen und sieht ob die Stacheln isoliert stehen. Geht doch ganz fix (im Gegensatz zu den chemischen Reaktionen mit Sulfovanillin und Karbolfuchsin) und man hat ein wirklich wichtiges Merkmal mehr.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thiemo,

    ich habe die Sporen auch in Melzer :) Zeige ich dann Morgen! Rechenzentrum ist für heute vom Strom.

    Danke für euer Interesse!

    LG Rigo

  • Rigo 20. Juni 2020 um 12:26

    Hat den Titel des Themas von „Täubling an Hainbuche“ zu „Hainbuchen Täubling, Russula carpini“ geändert.
  • Hallo Rigo,

    Lustigerweise habe ich nach der Anfrage Russula carpini selbst zum ersten mal finden können. Die Makro- und Mikromerkmale decken sich.

    Ökologie: Parkanlage mit alten Hainbuchen

    Hut: Durchmesser 6,5 cm, Rand gerieft, Huthaut ~ zu 1/2 des Radius abziehbar, sehr wechselfarbig aber oft mit (rötlichen oder olivgelblichen) Flecken im Zentrum gescheckt.

    Lamellen: gelb, am Grund mit Anastomosen

    Stiel: weiß, von Sporen goldgelb bepudert, wattig ausgestopft, sehr zerbrechlich

    Fleisch: recht zerbrechlich, hier nur sehr schwach gilbend (etwas am nächten Tag)

    Geruch: schwach fruchtig

    Geschmack: mild

    Sporenpulver: IVd (MARXMÜLLER)

    Sporen: Groß 8-10 x 7-8, mit hohen isolierten Stacheln bis zu 1,5 Mikrometer, teilweise leicht gekrümmt, Hillarfleck unregelmäßig

    HDS: Mit mehrfach septierten Zystiden, welche sich kaum-nicht in SV färben lassen, z.T. mit Ausstülpungen; Haare unregelmäßig lang, meist zum Ende verjüngt und teils verzweigt


    Man beachte, dass das rötlich gefärbte Exemplar nicht die typischen Flecken zeigt:

    LG Thiemo

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  • Hallo zusammen,

    habe diese Aufnahmen nur gemacht um die Farbreaktion auf Melze's zu dokumentieren. Beim nächsten mal lege ich mehr Augenmerk auf die Darstellung der isolierten Warzen!

    LG Rigo

    Da ist wohl was schiefgegangen :)

    LG Rigo