Grosser weisse r Pilze? ? Essbar

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.408 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Juli 2020 um 20:50) ist von Beorn.

  • Huhu.. War gestern mit dem Hund spazieren.. Und fand unter laub eine Menge grosser Pilze an einer baumwurzel.sie sind schön weiss. Auf dem Bild schon 1 tag alt. Haben Lamellen riechen suesslich wie Mandeln.. Und haben feste Stiele.. Meint ihr sollten versuchen sie zu essen? Wenn sie bitter sind koennen wir ja aufhören, oder woran erkennen wir es?

  • Hallo,

    ich kann dir zwar mit dem Pilz nicht weiterhelfen, aber ich kann dir sagen, dass du hier im Forum keine Verzehrfreigabe zu irgendeinem Pilz bekommen wirst.
    Das ist anhand von Fotos einfach nicht möglich, das kann nur ein Pilzsachverständiger vor Ort.

    Man muss den Pilz in die Hand nehmen, dran riechen und weitere Merkmale beachten, die es einfach auf Fotos nicht gibt.

    Zudem die auch schon ziemlich alt aussehen und man die so oder so nicht mehr essen sollte.

    Essbare Pilze können giftig werden, wenn sie zu alt sind.

    Ich bin mir sicher, dass dir jemand sagen kann, was das ist, aber auch dann gilt: Keine Verzehrfreigabe, auch wenn die normalerweise essbar sein sollten.

    Liebe Grüße

    Marie

  • Also mal so am Rande. Die parole lecker=essbar,

    bitter=nicht essbar

    kann dich frühzeitig ins Grab bringen. Das ist etwas komplizierter bei den Pilzen....

    Lg jens

  • Hallo Renci33,

    herzlich Willkommen!

    Ich schließe mich Marie und Jens an: Diesen Pilz solltest du aus mehreren Gründen keinesfalls essen.

    Generell gilt, dass man jeden einzelnen Pilz, den man essen möchte, zweifelsfrei als essbar identifiziert haben muss. Wenn man das nicht selbst kann, muss man mit dem Pilz zu einer fachkundigen Person gehen, die das kann, nämlich einer/m PIlzsachverständigen. Die kannst du für deine Gegend beispielsweise hier finden: Pilzsachverständige finden / DGfM

    Solche Leute sind nötig, weil es keine einzige einfache Regel gibt, um essbare von giftigen Pilzen zu unterscheiden. Dafür gibt es viel zu viele unterschiedliche Gifte, und auf die wenigsten Gifte kann man mit einfachen Mitteln testen.

    Tödlich giftige Knollenblätterpilze sollen angeblich sehr lecker sein, der bittere Gallenröhrling ist ungiftig, die Stinkmorchel, die voll ausgewachsen unerträglich nach Aas riecht, kann man als "Hexenei" noch essen, usw.

    Obendrein sind fast alle Pilze roh giftig, so dass man sie gut durcherhitzen muss vor dem Verzehr, und sie verderben sehr leicht, so dass man sie keinesfalls in einer Plastiktüte transportieren sollte und vor dem Verzehr auch nur kurz im Kühlschrank aufbewahren sollte.

    Du siehst - viele Fallstricke, und wenn man danebengreift, kann es passieren, dass man den Fehler mit dem Leben bezahlt.

    Zu deinem Pilz kann ich nichts Zuverlässiges sagen. Weiße Pilze, die nach Marzipan riechen, können beispielsweise irgendwelche Champignons sein. Dafür scheinen mir für den Zustand der Pilze die Lamellen erstaunlich hell, die hätte ich dann dunkel schokoladenbraun erwartet. Mich irritieren auch ein bisschen die rostfarbenen Flecken am Hut und am Stiel. Ich kenne als Verfärbungen bei Champignons eher gelb oder weinrot. Aber es kann schon sein, dass es trotzdem ein Champignon ist. Andere weiße nach Marzipan riechende Pilze wie der Marzipanfälbling passen jedenfalls noch weniger.

    Aber wie schon gesagt: Niemals einen Pilz nach einer Internet-Bestimmung essen, und diese alten Schlappen schon dreimal nicht ;).

    Falls du eine*n PSV bei dir in der Nähe findest, kannst du ja ggf. mit frischen Exemplaren von der Stelle dort nachfragen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Oh danke für so ausführliche Tipps..

    Wir haben sogar einen Sachverständiger hier.. Prima.. Icg verstehe nur gerade nicht wie due anderen so einfach sammeln gehen als Laie.. Ohne verstaendiger. Sie sind ja auch keine vollprofis. Ich werde mich mal schlau machen.. Daaanke euch allen 😘

  • Nochmal hallo,

    viele Pilzsammler*innen kennen sich nicht wirklich umfassend aus, kennen aber sehr genau die eine Art, die sie schon seit 30 Jahren sammeln, und die Verwechslungsmöglichkeiten dazu. Es gibt beispielsweise sehr viele Leute, die nur Maronenröhrlinge, nur Pfifferlinge und/oder nur Steinpilze sammeln.

    Dann gibt es noch ein paar, die wie du (super gemacht übrigens, dass du nur zwei Exemplare mitgenommen hast und nicht alles abgeerntet hast) hier und da ein paar unbekannte Pilze einsammeln und damit zur/m PSV gehen, um sich dazu etwas erklären zu lassen oder zusammen mit Bekannten gehen, die sich auskennen.

    Und dann gibt es noch die, die tatsächlich einfach in den Wald schlappen, irgendwelche Pilze aufsammeln und aufessen. Das sind dann die, deretwegen die PSV nachts um halb drei Anrufe vom Krankenhaus entgegennehmen... Ich falle da jedes Mal vom Glauben ab, weil ich eigentlich immer denke, dass das jedes Jahr im Herbst in den Medien ausreichend breitgetreten würde, dass man beim Pilzeessen vorsichtig sein muss, aber anscheinend erreicht das trotzdem nicht jede*n.

    Beste Grüße

    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Prima erklärt von Sabine!

    Und wenn es noch von interesse sein sollte: Die Pilze hier sind vermutlich Südliche Ackerlinge (Agrocybe cylindracea / Agrocybe aegerita), nur eben schon ziemlich überständig.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.