Toller Erstfund

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.187 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Juli 2020 um 07:11) ist von CH-Andy.

  • Hallo Zusammen

    Heute mit dem Bike unterwegs und ab und zu einen Abstecher in den Wald..... Zum Glück.

    Einen schönen Täubling gefunden der auch eher etwas selten sein soll, gem. Verbreitungsatlas in der Schweiz.


    Nach meiner Bestimmung müsste es sich um ein Camembert Täubling (Russula amoenolens) handeln.

    Fundort: Laubwald

    Hutdurchmesser: ca.4cm

    Hutrand: grob gerieft

    Geschmack: scharf

    Lamellenschneiden: glatt,

    Eisen (II)-sulfat (FeSO4) hell-grau, eher wenig rosa

    Guajak dunkelgrün, bis fast dunkelblau

    Geruch: spermatisch unangenehm

    Auszuschließen ist:

    Kamm-Täubling Russula pectinatoides

    Dieser schmeckt nicht scharf

    Milde Kamm-Täubling Russula livescens

    Benötigt Kalkboden, und riecht nach Obst, Äpfel


    Wie seht ihr das?

    Danke für Eure Meinung

    LG Andy

  • Hi,

    der Pilz ist meiner Meinung nach viel zu robust für einen der Kammtäublinge. Auch der schon gekammert-hohl werdende Stiel spricht eher für eine Art aus der Gruppe der nah verwandten Stink-Täublinge.

    Da er nicht nach Marzipan oder Obst/Marmelade riecht bleibt nur noch das schwer zu trennende Paar R: foetens und R.subfoetens übrig. Die oft beschriebene Laugenreaktion taugt leider auch nicht immer, sicher gehts wenn überhaupt, nur mikroskopisch und mit Tendenz über die Ökologie (R.subfoetens eher reiner Laubwald) und Fleischverfärbung. Da dein Fund überhaupt nicht gilbt, bin ich beim normalen Stink-Täubling R.foetens.

    Der schwer zu beschreibende, ölig-tranige Geruch ist wieder so eine Referenz. "Riecht nach R.foetens mit Komponente xy", liest man in der Täublingsliteratur öfter.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thiemo

    Danke für deine Beurteilung.

    Schade..... Warten wir noch das absporen ab, aber ich denke auch hier gibt es nur Nuancen bez. Der Farbe zwischen diesen Arten.

    Russula foetens wäre nun kein seltener Täubling.

    Also der Geruch erinnert sehr nach Inocybe Rimosa zum Vergleich,

    daher nach Kränzlin Schlüssel - > r. amoenolens

    OK ich melde mich wieder......

    LG Andy

  • Hallo ihr beiden,

    ich wollte auch gerade schreiben, dass mich das Erscheinungsbild einschließlich dem gekammerten Stiel sehr an einen Stinktäubling erinnert.

    Allerdings riechen die für mich nie spermatisch, und ich halte Andys Pilzerfahrung schon für umfangreich genug, damit ein als spermatisch identifizierter Geruch auch ein solcher ist. Ob es dann noch weitere Kandidaten mit diesen Merkmalen gibt, weiß ich allerdings nicht.

    Ich bin gespannt!

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo nochmal,

    Da stimme ich Uwe zu, der Geruch ist schon sehr komplex. Und da die Fruchtkörper bereits recht ausgetrocknet sind (sehe beim keinen Schleim mehr), könnte das evtl. auch den abweichenden Geruch erklären.

    In der Sporenpulverfarbe nehmen leider sich so ziemlich alle Arten der Stink- und Kammtäublinge nichts.

    LG Thiemo

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  • Hallo Zusammen

    Danke für Eure Meinung und Einschätzung.

    Wie Thiemo vorausgesagt hat, ist leider aus dem Sporenpulverfarbe nichts geworden, ausser etwas Kondenswasser konnte ich nichts erkennen.

    Der Geruch hat sich aufgrund des Trockenschaden verfälscht und die restlichen Merkmale können einem Stinktäubling zugeordnet werden.

    Somit am ehesten R.foetens.

    LG Andy