Täublinge?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.838 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. August 2020 um 21:41) ist von Lio.

  • Ich habe gerade zwei Pilze gefunden und vermute es handelt sich um Täublinge.

    Bevor ich eine Geschmacksprobe mache würde ich mir natürlich nochmal eine zweite Meinung einholen. (Natürlich versteh ich das nicht als Essensfreigabe)

    - Fundort: Nadelwald (Fichte9

    - Lamellen: Weiß

    - Stil: weiß

    - Hut: blass Fleischfarben geht ins rosabräunliche, Durchmesser 7cm, Huthaut leicht verkürzt, Huthaut lässt sich bis zu 1/3 abziehen

    - Fleisch: Weiß, auf Druck keine Verfärbung, bricht apfelartig

    - Geruch: angenehm pilzig

    Ich würde schätzen es ist ein Fleischrötlicher Speise – Täubling (Russula vesca). Könnte das sein?


  • Hallo Lio,

    die Gattung der Täublinge hast du richtig erkannt. :thumbup:Neben der Brüchigkeit kann man auch noch auf die Lamellen achten. Die meisten Täublinge (außer der Schwärz- und Weißtäublinge) haben kaum Lamelletten, also halbe, nicht ganz vom Stiel zum Hutrand durchgehende Lamellen. Bei den meisten anderen Lamellenpilzen sind Lamelletten so zahlreich wie ganze Lamellen.

    Damit steht auch einer Kauprobe nichts im Wege, die mild ausfallen dürfte. So nach Bildlage würde ich deiner Bestimmung als Fleischroter Speise-Täubling Russula vesca folgen. Die Hutfarbe ("schinkenfarbig") passt, die Lamellen wirken auf dem Bild weiß und damit lässt sich auch das Sporenpulver als weiß einschätzen. Ein guter Hinweis und verlässlicher als die oft zitierte, zurückstehende Huthaut am Hutrand, sind die vor dem Stiel gegabelten Lamellen was man gut auf deinem Bild sieht. Ergänzend kann man die ockerbraunen Flecken an der Stielbasis erwähnen, die die Speise Täublinge gerne zeigen.

    Das Vorkommen im reinen Nadelwald ist schon möglich aber nicht so häufig. Vielleicht war doch eine Buche irgendwo in der Nähe? Das dürfen auch ruhig 10-20m Entfernung sein. Vorzugsweise wächst der Pilz nämlich bei eingetreuten Buchen oder anderen Laubbäumen (Eiche, Edelkastanie,...).

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo,

    vielen Dank für die fachkundigen Einschätzungen.

    Das Vorkommen im reinen Nadelwald ist schon möglich aber nicht so häufig. Vielleicht war doch eine Buche irgendwo in der Nähe?

    Ziemlich in der Nähe waren tatsächlich sehr viele Buchen.

    Die Geschmacksprobe ist wie von dir erwartet mild ausgefallen und der Pilz war ein wirklicher Genuss.

    Danke auch nochmal für die weiteren Informationen. Damit wird mir die Identifizierung von Täublingen in Zukunft auf jeden Fall leichter fallen.

    LG Lio