Samtig grau - Bestimmung nicht möglich

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.247 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. August 2020 um 15:11) ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christine!


    Was man sagen kann: Das ist keine Thelephoracea (also euch keine Pseudotomentella).

    Ohne Mikros ist eine Bestimmung (selbst auf Gattungsebebe) ausgeschlossen. Zumal das so vom Eindruck der Bilder her aussieht wie Pilz auf Pilz.
    Bzw. Pilz auf Pilz auf Pilz. Also an den Rändern lassen sich Spuren eines Rindensprengers (Vuilleminia spec.) beobachten, darüber angelegt sind stark verwitterte Fruchtkörper von Irgendwas, das sich gar nicht mehr eingrenzen lässt, kann theoretisch eine Peniophora sein, oder aber auch was Kernpilziges. Und da drauf ist dann noch ein hellerer Rindenpilz, der sich auf diesen Peniophora oder Kernpilz - Fruchtkörpern ausgebreitet hat. Dieser weißliche Rindenpilz ist eigentlich das Einzige, was sich an dem Konglomerat bestimmen ließe. Mit mikroskopischer Beobachtung natürlich. Ansonsten geht da noch nicht mal was in Richtung Gattung.

    PS.: keine Ahnung, was das im Link sein soll. Es gibt keine "Pseudotomentella atrofusca", siehe >hier< (auf Pseudotomentella klicken). Auf den sehr schlechten Bildern dort ist nichts erkennbar, noch nicht mal eine vage Richtung, was da in Wirklichkeit abgebildet sein soll.


    LG; Pablo.

  • Danke, Pablo!

    Was Du an den Bildern erkennst, alle Achtung!

    Diese ´Pseudotomentella atrofusca´ sah halt ähnlich flach und grau aus, deshalb war ich da hängen geblieben.

    LG Christine

  • Christine 14. August 2020 um 14:38

    Hat den Titel des Themas von „Samtig grau“ zu „Samtig grau - Bestimmung nicht möglich“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christine!


    Das Schöne ist ja, daß deine Makroaufnahmen wirklich ausgezeichnet sind. Auf denen kann man wirklich viel sehen, und dann mit entsprechender Formenkenntnis auch eine Menge rauslesen.

    So auch hier, und die erwähnten Unsicherheiten sind halt in der Natur der Sache begründet, daß diese Rindenpilze grundsätzlich immer ein Fall für's Mikro sind. Auch wenn man manchmal schon makroskopisch im feld eine recht gute Vorstellung hat, was rauskommen wird. Überraschungen sind dann aber beim tieferen Blick immer möglich.

    So hellgraue Rindenpilze gibt es haufenweise, die Farben ändern sich immer auch innerhalb einzelner Arten mit Alter, Witterungseinflüssen und so weiter.
    Was man auf deinen Aufnahmen übrigens wunderbar sieht, sind weit aus dem Hymenium ragende Zystiden (diese winzigen, hellen Borsten bzw. Haare des obersten, grauweißen Pilzes).

    Sowas hat zB die sehr häufige Peniophorella pubera:

    ...ist aber leider auch bei weitem nicht die einzige Option mit solchen Haaren / Zystiden.


    LG, Pablo.