Nelkenschwindling, Lungenseitling, Behangener Faserling, Buckeltramete und Spindeliger Rübling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.413 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. August 2020 um 08:32) ist von Beorn.

  • Hallo!

    Gestern gabs ein paar Lungenseitlinge als kleine Zwischenmahlzeit. Nur mit Salz und Pfeffer in Butter sanft angebraten! Aber Achtung, da gibt es noch den Ohrförmigen Seitling!

    Das erste Bild ist von heute und sie blieben im Wald.

    Dann gab es heute drei Nelkenschwindlinge am Wegrand zu Wald.

    Dann noch ein paar Behangene Faserlinge. Eine Gruppe ganz auf Holz.

    Gefolgt von einer Truppe Spindeliger Rüblinge .

    Und zuletzt Buckeltrameten wie ich meine.

    Und der Baum frisst Schild.

    Danke für euer Interesse und Verbesserungsvorschläge VG Rigo

  • Hallo Rigo

    Tolle Bilder, ich nehme an nicht mit dem Handy gemacht?

    Interessant wäre noch zum Vergleich der Ohrförmige zum Lungenseitling, habe diese jedoch noch nie zum selben Zeitpunkt gefunden.

    Das letzte Bild der Hammer, der Wald wehrt sich gegen den Forstbetrieb.....

    LG Andy

  • Hallo Andy,

    danke für dein Lob! Doch die Bilder sind mit meinem Handy gemacht (S5), jedoch mit kleinem Stativ und Fernbedienung. Der Ohrförmige Seitling ist mir noch nie über den Weg gelaufen. Ich achte daher immer genau darauf, dass ein Stiel vorhanden ist. Im Zweifel weg damit!

    LG Rigo

  • Also vor allem kommt der ohrförmiger nur an (morschem) Nadelholz. Reinweiss und das Fleisch eher dünn.

    Ein Stiel kann durchaus auch mal ausgebildet werden meine ich.

    Lg jens

  • Hallo ihr,

    der Ohrfömige Seitling ist nicht nur stiellos, sondern auch deutlich schmächtiger und wächst an stark vermoderten Nadelholz. Gefunden habe ich ihn leider auch nich nie.

    Ohne den Pilz verharmlosen zu wollen: Das Gift Pleurocybellziridin muss sich im Körper anreichern um die Blut-Hirn Schranke zu überwinden und seine gefürchteten Schäden im Zentralen Nervensystem anrichten zu können. Der Stoff ist nierengängig, daher sind klinisch relevante Vergiftungen ausschließlich bei Menschen mit vorgeschädigten Nieren bekannt.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Salve!

    Natürlich sollte man sich nie auf ein einzelnes merkmal verlassen, insbesondere bei einem Pilz wie dem Ohrförmigen Seitling.
    Es ist wohl schon so, daß der ziemlcih streng auf arg morsches Nadelholz festgelegt ist, aber das alleine sollte nicht die einzige Sicherheit bei einer Bestimmung sein.
    manchmal hat man komische exemplare, dann kann es schon schwierig werden, aber eigentlich kann man die beiden (oder die drei, weil man Lungen- und Austernseitlinge mitunter so gar nicht recht trennen kann) schon ganz gut rein morphologisch auseinanderhalten.

    Zum Vergleich parke ich hier mal eine etwas ausführlichere Bildreihe zum Ohrförmigen Seitling (Pleurocybella porrigens):


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, das find ich ja mal super, dass du diese Bildserie hier gepostet hast. Vielen Dank dafür!

    Was den verzehr der Pilze angeht bin ich da schon sehr kritisch, wenn ich den Doppelgänger nur aus dem Buch kenne. Und was die Trennung von Austernseitling und Lungenseitling angeht, muss ich ehrlich zu geben, dass die Erscheinungszeit, Sommer-Winter, das Hauptkriterium darstellt. Der Lungenseitling soll ja noch ziemlich selten sein, doch ich muss zugeben, dass ich bislang nur solche wie die von mir gezeigten Pilze gefunden habe. In all den Jahren habe ich noch nie einen so typischen dunklen Austernseitling gefunden. Meistens fand ich diese hellen Pilze an noch gar nicht so sehr faulen Buchen und auch immer im Sommer.

    VG Rigo

  • Hallo Pablo

    Danke fürs Einstellen der Bilder des Ohrförmigen Seitlings. :thumbup: Da kann man die Unterschiede zum Lungenseitling doch recht gut erkennen.

    Was dann die Unterscheidung Lungen- und Austernseitling betrifft, da gehe ich nur nach der Farbe, auch, wenn es aus mykologischer Sicht nicht ganz korrekt sein mag.

    Dunkle Hutfarben: ostreatus

    Helle Hutfarben: pulmonarius

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

    Finde HIER den nächstgelegenen PSV

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Also klar, im grunde kann man es mit der Trennung machen, wie man gerade lust hat - weil es wirklcih diffus ist, und wenn man drei Autoren nimmt, hat man fünf Möglichkeiten, wie die zu trennen wären, und alle fünf merkmale werden sich bei jedem zweiten eigenen Fund wiedersprechen.
    Erscheinungszeit geht natürlich auch. Das wäre dann immer Pleurotus ostreatus, oder (weil da ist ja die Haupterscheinungszeit von Januar bis Dezember)?

    Ebenso gut wie Erscheinungszeit klappen bei diesen Seitlingen auch: Windrichtung, Hangneigung und Einstrahlwinkel des Sonnenlichtes bei Fundzeitpunkt. :wink:

    Ist so ähnlich wie oft zwischen Tubaria hiemalis und Tubaria furfuracea getrennt wird: Man muss da nur nach einer Kollektion am 31. September suchen. Das ist dann furfuracea. Sehr praktisch, weil man dann am nächsten tag nochmal genau da hin gehen kann, und die selben Fruchtkörper dann als Tubaria hiemalis kartieren kann.

    Aber solche kleinen Scherze klappen mit vielen merkmalen. Auch zB mit Sporengrößen / Quotienten: Ist ja gerade eine gute zeit, also kann man schnell mal rausgehen, einen besonders alten, überreifen Fruchtkörper von einer Nexe (Suillellus luridus) mitnehmen und absporen lassen.
    Arbeitsschritt 1: Die besonders langen, dünnen Sporen rauspicken, vermessen und den Fruchtkörper als Suillellus mendax bestimmen. Arbeitsschritt 2: Die etwas kürzeren, dickeren Sporen rauspicken und den Fruchtkörper als Suillellus luridus bestimmen. Klappt übrigens tatsächlich so in den meisten Fällen.
    Ist auch echt praktisch, weil man dann zwei unteschiedliche Arten kartieren kann, und braucht nur einen Fruchtkörper dazu.

    Aber nun mal Spaß beiseite: Es ist immer wichtig, mehrere merkmale im Auge zu haben, gegeneinander abzuwägen, auch mal Funde unbestimmt zu lassen, die Formenkenntnis zu erweitern und sich nach und nach ein möglichst umfassendes Gesamtbild einzelner Arten zusammenzutragen.

    Wenn man zu sehr an einzelnen merkmalen klebt (und gerade Erscheinungszeiten sind echt extrem unsicher) kommt man allzu oft auf die falsche Spur. Wenn man sich dann die daraus resultierenden Fehlbestimmungen merkt, dann klappt es nachher auch nicht mehr mit dem Gesamtbild.
    Eigene Erfahrung, weil ich auch schon oft ausgehend von früheren fehlbestimmungen irgendwelche Fehler im Gesamtbild hatte - und höchstwahrscheinlich auch immer noch habe.


    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Bon Jour, Rigo!


    Das wäre vielleicht wirklich mal was Ausgefallenes: Pilzkundlerkabarett. :happy:
    Die Zielgruppe ist ja nicht so groß, aber für irgednwelche Tagungen, Pilzlertreffen und sonstiges, da könnte man tatsächlich mal ein kleines Programm ausarbeiten.
    Eine schöne Idee eigentlich...


    LG; Pablo.