Wurzelnder Bitterröhrling( Boletus radicans)?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.854 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. September 2020 um 20:08) ist von CH-Andy.

  • Hallo, bei folgendem Exemplar bin ich mir unsicher. Arbeitsthese: Wurzelnder Bitterröhrling( Boletus radicans)

    Fundort: Mischwald mit vielen Buchen, auf einem alten Forstweg (obwohl wir keinen kalkhaltigen Boden haben, finde ich an Wegen auch öfters Arten die mit Kalk in Verbindung gebracht werden).

    Geruch: säuerlich

    Geschmack: Pilzig mit leichter (?) Bitternote (eventuell schmecke ich Bitterstoffe nicht sonderlich intensiv – Erfahrung basierend auf anderen, sicher bestimmten „bitteren“ Arten)

    Im Schnitt, schnell blauend, aber nur eher mäßig stark, Röhren auf Druck schnell stark blauend. Im Schnitt später leichte Braunfärbung an der Stielspitze

    Leichte Rötung an der Stielspitze

    Schwach ausgeprägtes Stielnetz

    Zahlreiche Fruchtkörper auf recht geringer Fläche (einige eng beieinander)

  • Hallo Thomas,

    den WuBi hast Du richtig bestimmt. Die sind roh nicht immer bitter.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Jörg,

    Die sind roh nicht immer bitter.

    Interessant, werden die bitterer wen sie erhitzt werden? So wie der Karbol Champi erst beim kochen so richtig das stinken anfangen soll :what:

    PS: Tut mir leid, dass es gestern nicht geklappt hat.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thomas,

    ich habe gestern auch zum ersten Mal Wurzelnde Bitterröhrlinge bei uns in der Gegend gefunden. Hier ist es generell auch ziemlich sauer, so dass ich selten kalkliebende Arten finde, aber in dem Wald, wo ich gestern war, ist die einzige Stelle hier in der Umgebung, wo es auch Grüne Knollenblätterpilze gibt, da ist das schon plausibel, dass es dort auch WuBis geben kann.

    Leider waren fast alle Exemplare, die ich fand, schon mehrere Tage drüber - schade. Ganz zum Schluss fand ich aber dann doch noch ein relativ brauchbares Exemplar für einen Geschmackstest (einen oder zwei hatte ich vorher auch schon probiert, aber da hätte ich nicht sicher sein können, dass der Geschmack nicht dem Alter geschuldet ist - war er nicht, der junge schmeckte genauso.

    jedenfalls kann ich deine Beobachtung bestätigen: Meine waren auch nicht wirklich bitter (und normalerweise bin ich recht sensibel bei bitter - wir hatten ja kürzlich in einem Thread die Diskussion zum "Bitter nur durch Lecken erkennen": das geht bei mir beim Gallenröhrling wunderbar). Die Pilze rochen schon unangenehm-säuerlich (der Vergleich mit Tinte bei 123pilze passt ganz gut, finde ich), und der Geschmack war dann noch mal viel krasser in diese Richtung (ja, ich habe lange und intensiv drauf gekaut). Extrem merkwürdig säuerlich, und dazu irgendwie adstringent, wie Mallebrin, falls das jemand kennt. Und vielleicht auch noch ein bisschen bitter, aber nicht von der Art, die sofort die ganze Zunge langkriecht und die man intensiv hinten in Rachennähe merkt, sondern nur etwas bei intensivem Hinschmecken durch das Saure hindurch. Alles in allem jedenfalls wirklich eklig <X

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Thiemo,

    ich habe sie noch nicht in die die Pfanne gehauen, habe aber einmal gelesen dass die dann deutlich bitterer wären.

    Das es gestern nicht geklappt hat ist nicht schlimm. Das was wir hätten finden können habe ich ja bereits gezeigt. Es klappt bestimmt irgendwann noch einmal.

    Hallo Sabine,

    ganz toll wie Du deren eigenartigen Geschmack beschrieben hast. Das hätte ich so nicht hinbekommen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Vielen Dank für die Bestätigung und die weitergehenden Informationen. Ein lang erhoffter Erstfund.

    Bzgl. „bitter“. Im Wald konnte ich davon gar nichts schmecken, erst ein erneute, längere Probe zuhause ergab eine leichte Bitternote. Ich habe aber ja auch schonmal mutmaßlich Gallenröhrlinge als Steinpilze verspeist und fand sie nur leicht bitter 😉

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Vielen Dank für die Bestätigung und die weitergehenden Informationen. Ein lang erhoffter Erstfund.

    Bzgl. „bitter“. Im Wald konnte ich davon gar nichts schmecken, erst ein erneute, längere Probe zuhause ergab eine leichte Bitternote. Ich habe aber ja auch schonmal mutmaßlich Gallenröhrlinge als Steinpilze verspeist und fand sie nur leicht bitter 😉

    Hallo Thomas, vielleicht gehörst du zu jenen 1- 2% welche die Bitterstoffe nicht feststellt. Wobei du sagst ja nur leicht bitter erkannt. LG Andy