Funde auf einem Golfplatz und im Mischwald

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.901 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. September 2020 um 14:00) ist von ReikeT.

  • Guten Tag zusammen,


    da ich auf meinen Fahrradtouren durchs schöne Saarland immer mal wieder Pilze finde, habe ich angefangen, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen. Als Neuling in dem Thema habe ich mir natürlich die Best Practice der Pilzbeschreibung durchgelesen, aber ich glaube, ich hatte noch nicht genug unterschiedliche Pilze in der Hand, um meine Beobachtungen in die richtigen Begriffe zu fassen.

    Hier also mal zum Einstand ein paar Bilder von gestern und meine Vermutungen über die Identität der gefundenen Kerlchen. Es wäre super, wenn ihr etwas Feedback geben könntet:

    Bild 1: Ich würde sagen, dass sind fast weiße Lamellenpilze mit rosa bis dunkelbraunen und eng stehenden Lamellen. Der Hut ist leicht geschuppt, halbkugelig bis abgeflacht. Die Schuppung könnte der Trockenheit geschuldet sein. Der Stil ist walzenförmig. Ein Ring ist ebenso wenig wie eine gelbliche Verfärbung am Stilende zu sehen. Der Geruch war "pilzig", nicht chemisch. Der alte hat jedoch etwas nach Verderb gestunken. Standort: Auf einem Golfplatz. Ich denke mal, das könnte ein Champignon sein. Den Rest kann ich nur raten.


    Bild 2: Dieses Exemplar ist sicher eine Leccinum-Art. Da es davon mehr gab, verweise ich mal auf Bild 3.

    Bild 3: Wenn ich mir die Färbung der Kappen und die jeweiligen Stile bei den Rauhstilröhrlingen (obere Bildhälfte) so anschaue, könnten das zwei verschiede Arten sein. Der Gemeine und der Schwärzliche?

    Untere Bildhälfte und die Bilder 4 bis 6: Starke Ähnlichkeit mit dem Frauentäubling, den ich letztes Jahr finden konnte. Aber so übersichtlich ist diese Gattung nicht - wie seht ihr das denn? Ich wäre schon mal ganz zufrieden, wenn ihr da auch Täublinge seht. :)

    Ne Geschmacksprobe habe ich nicht gemacht.

    Bild 4:

    Bild 5:

    Bild 6:

    Bild 7: Bei Funden von braun-gelblichen Pilzen, die büschelweise auf Totholz (Holzart unbekannt) wachsen und hygrophane Hüte haben, lese ich immer mal wieder die Beschreibungen von Stockschwämmchen und Gifthäublingen. Die Stile sind allerdings sehr hell und passen meine Meinung nach zu keinem der beiden Mit Hinblick auf die Kollegen rechts bin ich mir auch nicht sicher, ob hier nicht zwei Arten abgebildet sind. Wer kann Licht ins Dunkel bringen?


    So, ich hoffen mal, die Lektüre war nicht zu langweilig für einen Sonntag Vormittag und danke schon mal im Voraus für euer Feedback.


    Gruß,

    Rolf

  • Ich denke mal, das könnte ein Champignon sein. Den Rest kann ich nur raten

    Hallo

    Sehe ich auch so!

    Wenn ich mir die Färbung der Kappen und die jeweiligen Stile bei den Rauhstilröhrlingen (obere Bildhälfte) so anschaue, könnten das zwei verschiede Arten sein. Der Gemeine und der Schwärzliche?

    Wäre möglich, aber auch ein zu dunkel geratener wäre möglich oder noch ein anderer. Ein Schnittbild ist immer wichtig, man könnte dann Verfärbungen erkennen, die weiterhelfen würden

    Ich wäre schon mal ganz zufrieden, wenn ihr da auch Täublinge seht. :)

    Ne Geschmacksprobe habe ich nicht gemacht.

    Ja, das sind Täublinge. Eine sehr schwierige Gattung. Geschmack ist mit das Wichtigste bei einer Bestimmung.

    Die Stile sind allerdings sehr hell und passen meine Meinung nach zu keinem der beiden

    Richtig erkannt. Die Stiele gehören zum Grünblättrigen Schwefelporling.

    So, ich hoffen mal, die Lektüre war nicht zu langweilig für einen Sonntag Vormittag

    Nö, kannst ruhig weiter machen.

    Weniger Pilze in einem Beitrag und mehr Deteilfotos und Infos, dann ist es noch leichter.

  • Hallo Rolf,

    die ersten sind Champignons, die ohne so nicht genau zu bestimmen sind. Die schöne Rosafärbung der Lamellen beim jungen Exemplar deuten zwar auf den Komplex rund um den Wiesenchampi hin aber das muss nicht sein. Nummer zwei sollten normale Birkenpilze sein. Dannach sind zwei Arten von Täublingen zu sehen bei denen ich die grünen einmal mit dem Grasgrünen Täubling vergleichen würde. Die letzten sind noch schwieriger. Meine Idee wäre da Schüpplinge denn ich sehe hier nichts grünes oder neonfarbenes .

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo zusammen,


    danke für euren Input.

    Uwe: Du meinst sicher den hier, oder?

    Grünblättriger SchwefelKOPF

    Dir zuliebe hab ich mal geschnippelt. Über Nacht sind die Flächen etwas braun geworden, aber auffällig ist da meiner Ansicht nach nix. Hier der Vergleich Schnitt gesterm / heute:


    Alle frisch geschnibbelt:


    Jörg:

    Zitat


    Meine Idee wäre da Schüpplinge denn ich sehe hier nichts grünes oder neonfarbenes .

    Hmm. Auf der verlinkten Seite heißt es zum PSILOCYBE FASCICULARIS (Psilocybe oO?) :

    Zitat

    Hut: 2-7 (9) cm Ø, gelb, grünlich, braunrot, kahl, schwefelgelb Mitte ocker bis rotbraun, Rand meist heller, Mitte dunkelgelblich bis orangegelb, rostbraun, (...)

    Also ich finde ja, Farben werden im Allgemeinen völlig überbewertet :-). Hm, ich komme da eh öfters vorbei und werde mal das ein oder andere Exemplar zur weiteren Begutachtung mitnehmen.


    Viele Grüße und nen schönen Abend,

    Rolf

    • Offizieller Beitrag

    Salut!

    Vielleicht hilft das etwas zum verständnis:
    Die Gattungen Pholiota s.l. (inc. Kuehneromyces), Psilocybe s.l. (inc. Deconica), Stropharia s.l. (inc. Protostropharia etc.) und Hypholoma sind nahe verwand.
    teilweise oder komplett wurden die schon in der Vergangenheit von diversen Autoren auch zusammengelegt, und Psilocybe ist ein sehr alter Gattungsname, darum findet man bei vielen Arten aus diesen Gattungen in der Synonymie irgendwo auch "Psilocybe" im Namen.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hey Pablo,


    danke, den Beitrag habe ich heute erst gesehen. Hm, mit der Systematik im Pflanzenreich bin ich in Grundzügen ja vertraut, aber im Reich der Pilze scheint es ja gebietswiese ziemlich dynamisch zuzugehen. Die Psilocybes waren im Rahmen meiner Studienzeit mal von Interesse, daher war mir die Gattungsbezeichnung ins Auge gesprungen.

    Uwe: Gestern war nix mehr von den Schwefelköpfen zu sehen. Aber ich weiß genau, wo der Baumstamm steht! :)


    Gruß,

    Rolf

  • Dir zuliebe hab ich mal geschnippelt.

    also ich finde ja, das hast Du Dir zu Liebe gemacht ;) schließlich können wir Deiner Bitte zu helfen nur folgen, wenn Du Dir helfen lässt. Nimm bei Bestimmungsherausforderungen ein Schnittbild ruhig in Dein Standardrepertoire auf, aber beachte auch, dass die Messerklinge dabei verunreinigt wird. Erst grünen Knollenblätterpilz aufschneiden und dann Maronen für die Pfanne wäre bspw zu vermeiden. Außerdem können Verunreinigungen auch zu lustigen Effekten bei anschließend aufgeschnittenen anderen Arten führen und deren Schnittbilder verfälschen.

    Die Psilocybes waren im Rahmen meiner Studienzeit mal von Interesse,

    Hier musste ich ob des enthaltenen Wirkstoffes und der Verbindung zur Studienzeit unweigerlich etwas schmunzeln ^^