Boviste/Stäublinge | Nicht mehr weiss = giftig oder ungenießbar?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.588 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. September 2020 um 21:41) ist von Clavaria.

  • Hi,

    keine Ahnung ob diese Frage schon gestellt wurde, habe in der Suche im Forum dazu nichts gefunden (wohlmöglich übersehen). Auch bei google habe ich bisher nichts gefunden.

    Und zwar: Wenn ein Bovist/Stäubling (Kartoffelbovist ausgeschlossen) innen nicht mehr schnee-weiss ist, ist er dann ungenießbar oder giftig?

    Kenne die Faustregel "wenn er innen noch schnee-weiss ist, ist er essbar". Wenn man nun einen isst der schon ganz leicht gelb ist, schlägt das dann "nur" auf den Magen? Oder schmeckt er einfach nicht mehr?


    Grüße

  • Hallo,

    wenn die sich innen verfärben beginnen sie Sporen auszubilden. Das diese giftig sind kann ich mir nicht vorstellen. Erst wenn die Stäublinge anfangen sich zu zersetzen werden sie giftig. Das ist zumindest meine Meinung. Irgendwelche Beweise dafür habe ich nicht.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (8. September 2020 um 21:08)

  • Hallo,

    Ich persönlich denke, denke dass sie nicht giftig werden sondern, dass sie schlicht nicht mehr schmecken. Einen überreifen Apfel will auch niemand mehr essen.

    Liebe Grüße

    Flo

  • Hallo,

    Stäublinge sind essbar solange sie Innen und Außen noch festfleischig und gänzlich weiß gefärbt sind. Die Sporen selbst sind beim Verschlucken nicht giftig. Aber beim Reifen der Sporen im Inneren sterben die umgebenden Zellen ab. Diese Autolyse führt zu einem Verwesungsprozess, der die Fruchtkörper durch Bakterienbefall und Zersetzungsprodukte unverträglich macht.

    Daher mein Rat: Vorsichtshalber nur vollkommen weiße Fruchtkörper verzehren, um sich keinen unnötigen Gesundheitsrisiko auszusetzen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo,

    ich würde einfach die Finger davon lassen. Dass sich irgendein expliziter Giftstoff entwickelt denke ich nicht.

    Aber im Ernst: So einen schmierigen, schlabbrigen, gilbenden Stäubling essen? Ist die Hungersnot so gross? Ist für mich etwas so appetitlich, wie eine gelbe Lohblüte vom Baumstumpf kratzen.

    Ich kenne niemanden der das schon probiert hätte. Im schlimmsten Fall endest du mit unguten Gefühlen im Bauch auf der Schüssel.

    Und was bedeutet schon "ungeniessbar" - das heisst halt, dass der Durchschnittsmensch das als absolut nicht gut empfindet.

    Aber wenn du Spass dran hast... sterben wirst du nicht, wenn du mal einen probierst. Einfach nicht der ganzen Familie als Abendessen servieren.

    Das ist aber keine Verzehrfreigabe, sondern ein explizites Verzehrabraten.

    Gruss Raphael

  • Ist die Hungersnot so gross?

    Also ich habe bisher nie einen gelblichen gegessen, und hatte es auch nicht vor. Es interessierte mich nur einfach : )

    Auch mit dem Hintergrund dass mir manche weiss vorkommen, aber nicht schnee-weiss; aber halt auch nicht leicht-gelblich (also keine Verfärbung). Da wollte ich nur mit Sicherheit wissen ob eine winzige Abweichung von schnee-weiss (schwer "weiss" zu definieren ._.) "bedenklich" wäre und Unwohlsein hervorrufen könnte.

    Die Sporen selbst sind beim Verschlucken nicht giftig. Aber beim Reifen der Sporen im Inneren sterben die umgebenden Zellen ab. Diese Autolyse führt zu einem Verwesungsprozess, der die Fruchtkörper durch Bakterienbefall und Zersetzungsprodukte unverträglich macht.

    Super, danke für die Erklärung! : )


    Danke an alle!

    Freundliche Grüße

  • Ist die Hungersnot so gross?

    Also ich habe bisher nie einen gelblichen gegessen, und hatte es auch nicht vor. Es interessierte mich nur einfach :)

    Auch mit dem Hintergrund dass mir manche weiss vorkommen, aber nicht schnee-weiss; aber halt auch nicht leicht-gelblich (also keine Verfärbung). Da wollte ich nur mit Sicherheit wissen ob eine winzige Abweichung von schnee-weiss (schwer "weiss" zu definieren ._.) "bedenklich" wäre und Unwohlsein hervorrufen könnte.

    Dann bin ich beruhigt :)

    So kritisch ist das wohl nicht denke ich. Wenn einer anfängt sich minimal zu verfärben, dann ist das kaum bedenklich.

    Wichtig ist, dass das Fleisch noch schön fest ist, naja nicht richtig fest aber halt so wie bei einem ganz jungen Stäubling. Und er sollte nicht komisch riechen.

    Im Zweifelsfall lieber in den Kompost als in den Bauch.

    Aber was schreib ich hier, ich esse doch schon lange keine Pilze mehr. Andere wissen das besser ;)