Würziger Tellerling oder...?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.964 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. September 2020 um 22:31) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade im reinen Fichtenwald in der Nadelstreu folgende Gesellen gefunden.

    Geruch: Schwach angenehm „pilzig“

    Geschmack: mild

    Hut: Hellbraun, teilweise stark eingerollt, teils unregelmäßig gewellt, nicht schmierig, bis 5cm

    Fleisch: Brüchig/knackig, nicht milchend

    Lamellen: weißlich, cremefarben, sehr dicht stehend

    Stiel: leicht hellbräunlich „überzogen“


    Da ich ihn noch nie gefunden habe, bin ich mir mit dem Würzigen Tellerling natürlich unsicher.
    Und natürlich möchte ich hier keine kulinarische Freigabe, sondern nur Eure Einschätzung.


    Fotos anbei.


    Was meint ihr?


    VG Boris


    Einmal editiert, zuletzt von Boris71 (27. September 2020 um 13:57)

  • Hallo Boris,

    ich stimme zu.

    Grüße Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Salut!

    Ein bisschen komisch sehen die schon aus, finde ich. Da wäre mal ein Sporenabwurf mittel der Wahl, ob das denn tatsächlich rosabraun ist und nicht viel eher blass violettcreme oder blass cremeockerlich.


    LG; Pablo.

  • Hallo Boris,

    meine Würzigen Tellerlinge sind von der Farbe her anders, eher fleischfarben, und das ist in den beiden Jahren, in denen ich sie gefunden habe, gleich gewesen.

    Hier ein (leider nicht ganz so gutes) Beispielfoto, wo das mit der Farbe aber mE trotzdem gut rauskommt (wenn auch etwas fliederstichig):

    Allerdings kenne ich nur einen Standort und kann deshalb zur Farb-Variationsbreite nicht viel sagen. Zumindest in der Literatur gehört "bräunlich" für die Hutfarbe ja zum typischen Spektrum.

    Der Habitus mit der unregelmäßigen Hutform, das derb-knackige, Lamellenfarbe und -ansatz, Hutrand, Standort usw. scheinen mir jedenfalls schon ganz gut zum Tellerling zu passen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hi Sabine, hi Pablo,


    danke für Eure Beiträge!

    Ich habe mir gestern auf 123Pilze alles sehr genau angesehen - da passte doch sehr viel zum WT - auch die von Dir - Sabine - angesprochene Hutfarbe:

    Würziger Tellerling, Würziger Rötelritterling, Fleischrötliche Tellerling = CLITOPILUS GEMINUS (SYN. RHODOCYBE GEMINA, HYPOPHYLLUM GEMINUM, RHODOCYBE TRUNCATA, GYROPHILA GEMINA, AGARICUS GEMINUS, TRICHOLOMA GEMINUM, RHODOPAXILLUS TRUNCATUS VAR. MAURETANICUS, RHODOPAXILLUS TRUNCATUS SUBSP. MAURETANICUS, CLITOPILUS GEMINUS VAR. MAURETANICUS)

    Was käme denn alternativ noch in Frage (z. B. bezüglich der von Dir - Pablo - angesprochenen Sporenfarbe)?


    VG Boris

    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Die Farben an sich stören mich ja gar nicht. Eher die Struktur der Huthaut, die wirkt so glatt, speckig und irgendwie auch etwas hygrophan (wass schon ein KO - Kriterium gegen Rhodocybe gemina wäre). Dazu auch die Fleischstruktur, insbesondere die farblich eher glasigen Bereiche unter der Huthaut.
    So vom Gesamteindruck wäre das eher eine Lepista (Rötelritterling) oder auch ein Lyophyllum (Rasling), aber eben darum stellte sich mir ja die Frage nach der Farbe des Sporenpulvers.

    Es gibt dunkle Formen von Lepista irina (im weiteren Sinne) und verwandten Rötelritterlingen, die schon recht ähnlich aussehen können:

    und noch ein paar seltenere, ähnliche Lepistas, die ich aber nicht kenne.
    Achja, und wenn Sporenpulver im Abwurf nicht nur hell (weißlich, blassocker, blassviolett) sondern auch noch amyloid (kann man makroskopisch ja auch gut testen), dann kann man auch noch bei Leucopaxillus nachgucken (zB Leucopaxillus gentianeus).


    LG; Pablo.