Unbekannter Röhrling

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 7.126 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Oktober 2020 um 15:34) ist von Schupfnudel.

  • Habe heute in etwa 900 m Höhe, Fichtenwald, Vorberge Oberammergau Röhrling gefunden den ich zuerst als flockenstieligen Hexenrörling gehalten habe. Hut ca. 7 cm breit, Höhe ca. 8cm.

    Hut braun (Bild ist etwas zu hell) ähnlich Marone, Röhren rot, Stiel schwach rot bis grau/ beige. Pilz blaut aber überhaupt nicht. Nach Anschneiden Fleisch schwach gelb. Pilz wirkte noch jung und gesund, war alleinstehend. Geschmack mild. Fotos erst zu Hause gemacht, etwa 6 Stunden nach dem Fund. Suchen in Büchern brachte mir keine plausible Erklärung (Cetto Band 1-3). Vielleicht weiß jemand etwas dazu. Vielen Dank im Vorraus!!

  • Hi,


    Flocki kann imho nicht sein, weil ich hier ein Netz sehe. Aber da er überhaupt nicht blaut, halte ich mich erstmal zurück.

    VG Boris


  • Ich bin erst dabei, diese Richtung der Röhrlinge zu lernen. Spontan hätte ich auf Netzhexe getippt. Viele spricht dafür. Proportionen, Farben, Netz, Rötung im Schnitt an der Stilbasis. Aber eigentlich soll der ja sofort im restlichen Fleisch schwarzblau färben, oder übersehe ich etwas?

  • In Ergänzung zu meiner Frage: Ich kann netzstielige und flockenstielige Hexenröhrlige normal sicher unterscheiden. Den Eindruck flockenstielig hatte ich vor Ort. Ich habe auch das Gefühl dass die Rotfärbung des Stiels bis zur Aufnahme der Fotos nachgelassen hat, aber wenn man den Stiel genau ansieht dann ist natürlich ein Netzmuster im Untergrund zu erkennen. Momentan kann ich in unserer Gegend aber nur vereinzelte flockenstielige finden, netzstielige überhaupt nicht (was aber kein Bestimmungsargunent ist!). Das Nichtblauen schließt aber beide aus. Vielen

    Dank für die ersten Antworten.

  • Spannender Pilz!

    Zwei Anomalien... Wenn man an s. Luridus denkt.

    Kein blauen, und der röhrenboden ist gelb. Stiel jabuch sehr versteckt genetzt. Alles einzeln schon beobachtet oder gelesen. Aber alles gleichzeitig.... Schon komisch. Ich versuche das mal weiterzureichen. Zur Basis kannst du ja sicher nichts sagen.

    Lg jens

  • Hallo Franz,

    das ist wirklich ein sehr eigenartiger Fund. Ich habe die letzte Stunde alle mir bekannten Rotporer mit deinem verglichen und bin auf kein belastbares Ergebnis gekommen:angry:. Es ist schade, dass Du die Stielbasis abgeschnitten hast denn das sollte bei einem unbekannten Pilz nie gemacht werden. An eine Netzhexe mag ich hier nicht glauben. Die kenne ich eigentlich in allen Farben und Wuchsformen und hier passt absolut nichts zu denen. Da bleibt uns nur noch die Hoffnung auf Beorn, Stephan oder Gerd um diesen eigenartigen Rotporer zu entschlüsseln.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hi.

    Ein sehr sonderbare Fund. Die Gattungen Suillellus und Neoboletus würde ich hier ausschließen. Du schreibst im Fichtenwald, das schließt auch vieles aus. Waren da wirklich nur Fichten?

    Ich denke mal das wird eine Varietät oder forma von was sein, weil was typisches in der Optik fiele mir nicht ein. Spannender Fund. Ich schlage morgen mal nach wenn bis dahin nix rauskam.

    Schön wäre es wenn wir nochmal Bilder ohne Kunstlicht bekommen würden.

    Lg.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Die nicht blauenden Formen vom Flocki wurden als "Boletus luridiformis var. immutatus" beschrieben, ist aber wohl keine eigene Art, sondern nur ganz normale Neoboletus erythropus, denen der mit Luftsauerstoff blau reagierende Farbstoff fehlt. Je nach Witterung, Alter der Fruchtkörper usw. sind die blauen Verfärbungen bei Röhrlingen ja ohnehin immer variabel.


    Das hier ist allerdings schon ein ganz wunderlicher Fund. Klar, die untere Stielhälfte samt Stielbasis würde wahrscheinlich noch wichtige Merkmale enthalten - so wird es schlichtweg bei "unbestimmbarer Röhrling" bleiben.
    Die Frage, die man sich hier stellen muss: Ist das überhaupt ein Rotporer, oder ist das eine Anomalie der Porenfarbe bei einem Gelbporer?
    Wenn auch bei weitem nicht so extrem, sind mir solche "rötlichen" Poren bei Gelbporern schon immer mal wieder begegnet, bei alten (und witterungsabhängig auch bei jüngeren) Caloboleten (radicans & calopus). Aber auch bei jungen, frischen Hemileccinum depilatum sieht man das gerne mal.
    Hemileccinum oder Caloboletus dürfte das hier aber nicht sein, wenn's ein gelbporer mit atypischer Porenfarbe ist, dann wohl am ehesten ein Butyriboletus.

    Wenn's doch ein Rotporer sein sollte, dann wegen dem fehlenden Blauen vielleicht am ehesten ein Rubroboletus (weil die ohnehin am Schwächsten blauen), und dann wäre wohl Rubroboletus legaliae die sinnvollste Idee - aber ohne Stielbasis ist das tatsächlich fischen im Trüben und man wird zu keiner Bestimmung kommen können.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hi.

    Mein Gedankengang ist ähnlich wie der von Pablo also Tendenz zu einem atypischen Butyriboletus auch wegen dem sehr gelben Fleisch.

    Die Alternative Rubroboletus legaliae bräuchte auf jeden Fall Laubbäume und wäre denke ich nicht so extrem gelblich im Schnitt selbst wenn man sich das Blauen wegdenken würde.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.