Stockschwämmchen sind das nicht?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.246 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Oktober 2020 um 12:28) ist von Fahrradfahrer.

  • Schönen guten Tag zusammen,


    auf meiner gestrigen Tour habe ich eine Buche besucht, die im Frühjahr umgestürzt ist. Diese war mit verhältnismäßig großen, stockschwämmchenartigen Pilzen bewachsen. Beim genaueren Betrachten fehlen den Stielen die Schuppen, wohingegen teilweise durchaus weißliche Fasern zu erkennen sind. Aufgrund des Habitats auf Laubholz und des angenehmen Geruchs würde ich diese als Glattstielige Stockschwämmchen verzeichnen, aber wegen Größe der Kerlchen sowie meiner bescheidenen Erfahrung bin ich mir da nicht so ganz sicher. Bisher habe ich ähnliche Pilze nur in kleinerer Form und auf alten, bemoosten Stümpfen gesehen, während dieser Baum ja sozusagen noch "frisch" ist.

    Hier ein paar Bildchen dazu:

    Der Baum:

    Bisschen näher:

    Noch näher:

    Hier mit anständigem Größenmaßstab, es handelt sich dabei um ein Expemplar aus Bild 2 links, diese Gruppe war im Gegensatz zu den anderen völlig trocken geblieben:

    Was meint ihr dazu? Glattstielige Stockschwämmchen oder doch was anderes?


    Danke schon mal für eure Einschätzung und Gruß,

    Rolf

  • Hallo Rolf

    Stockschwämmchen sind das nicht.

    Vergleiche deine Funde mal mit Hallimasch.

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

    Finde HIER den nächstgelegenen PSV

  • Hi,


    richtig, das sind keine Stockschwämmchen, denn die haben schon mal kein weißes Sporenpulver (siehe vergrößertes Foto). Neben anderen fehlenden Merkmalen wird das hier sicher eine Hallimasch-Art sein.

    VG Boris


  • Hey,

    ihr seid echt klasse! Auf die Sporenfarbe habe ich bisher gar nicht so geachtet, aber damit wären die Schwämmchen eindeutig vom Tisch gewesen. Hallimasch wäre aber trotzdem nicht in Frage gekommen, weil ich den mit ausgeprägt schuppigem Hut vor Augen hatte. Da hätte ich nicht weiter in die Richtung recherchiert.

    So ohne Knolle, an der Unterseite gelblichem Ring, angenehmen Geruch sowie der eher blassen Farbe sollte wohl der hier der gesuchte Kandidat sein.

    Mal so nebenbei: Die Buche sah eigentlich völlig in Ordnung aus. Ist womöglich der Pilzbefall ursächlich dafür, dass der Baum gefallen ist?

    Gruß,

    Rolf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rolf!

    Armillaria gallica hat eine wattige, wenig strukturierte Ringzone, aber keinen solchen deutlichen, häutigen Ring wie dein Pilzfund. Auch die Wuchsweise und der Habitus sind etwas Anderes. Bei deinen wäre eher Armillaria mellea (s.l.), also der Honiggelbe Hallimasch (im weiteren Sinne) die plausiblere Lösung.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Pablo,


    danke für deinen Input. Beim Betrachten des verfügbaren Bildmaterials erkenne ich die Unterschiede zwischen einem "wattigen, wenig strukturierten" und einem "deutlichen, häutigen Ring" nicht. Verglichen habe ich mit den Abbildungen, die das etwas fortgeschrittenere Alter der von mir abgelichteteten Exemplare widerspiegeln sollten:

    Fleischfarbener Hallimasch

    Fleischfarbener Hallimasch

    Honiggelber Hallimasch

    Aber das soll nix heißen. Es bedarf wohl einer gewissenen Expertise und einer geeignete Anzahl an unterschiedlichen Exemplaren verschiedener Altersstufen, um die Teile überhaupt voneinander unterscheiden zu können. Ist ja auch schon schwer genug, überhaupt einen Hallimasch als solchen zu erkennen... ;)


    Gruß,

    Rolf