Sporenabdruck

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.186 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Oktober 2020 um 10:57) ist von Der Biologe.

  • Guten Morgen Liebe Pilzgemeinde!

    Seit heuer beschäftige ich mir sehr intensiv mit Schwammerl und Pilzen.

    In einem Buch habe ich gelesen, dass man, um Pilze genauer definieren zu können, einen Sporenabdruck machen kann.

    Wollte diesen Versuch gestern starten und habe mir 2 unbekannte Pilze mitgenommen und bin wie folgt vorgegangen:

    --> Stiel entfernen,

    --> Lamellenseite nach unten

    --> Feuchter Behälter drüber

    --> am nächsten Tag reinschauen.

    XXX Leider keine Sporen entdeckt - was habe ich falsch gemacht?

    Fotos siehe unten:

    LG Daniel

  • Hi Daniel!

    Sieht alles ok aus, wie Du das gemacht hast! Die Pilze waren wahrscheinlich einfach noch nicht weit genug in ihrer Entwicklung Sporen abzugeben. Das kommt (leider) immer wieder vor.

    Extra Feuchtigkeit habe ich eigentlich noch nie mit unter die Kuppel gemacht. Bei Dir sieht das Papier drunter auch schon etwas durchfeuchtet aus. Dann kann es passieren, dass das Sporenpulver dadurch verfärbt wird, oder gar nicht sichtbar ist...

    lg

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • PS: Wenn Du die Pilze auf eine transparente Folie legt, dann kannst Du den Sporenabdruck dann optional auf eine schwarze oder weiße Unterlage legen.

    lg

    a

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ich würde die Hüte nicht komplett luftdicht abdecken. Unter den Rand von der Schüssel einfach noch einen Bleistift oder so, dann kann wenigstens etwas Luft zirkulieren. Zu feucht darf und soll es gar nicht werden, sonst machen die Pilze nichts mehr, außer zu gammeln.

    Wenn ich Sporenabwürfe anfertige, nehme ich auch kein Papier mehr als Unterlage, sondern in der Regel Glasplättchen (/ Objektträger), weil ich da das Sporenpulver besser weiter verarbeiten und vergleichen kann. Wenn Papier, dann würde ich weißes Papier nehmen - das dann halt die Schwierigkeit hat bei weißen Sporenabwürfen (hier der von Tricholoma saponaceum s.l.), wogegen die Sporenfarbe bei Dunkelsporern (in diesem beispiel Cortinarius varius) auf dunklem Papier eben nicht mehr beurteilt werden kann.
    Darum eben: Glasplättchen.

    Warum es hier nicht geklappt hat: Keine Ahnung. Ich finde, die Hüte sehen gut aus, beide aufgeschirmt und theoretisch müssten die sporulieren.
    Wobei mal halt bei Cortinarius varius schon sieht, daß kaum Sporen an den Lamellen sind (das violett wäre sonst mehr braun überlagert).


    LG; pablo.

  • PS: Wenn Du die Pilze auf eine transparente Folie legt, dann kannst Du den Sporenabdruck dann optional auf eine schwarze oder weiße Unterlage legen.

    lg

    a

    Vielen Dank für deine Antworten, Alex!

    Dann werde ich einen neuen Pilz holen und diesen Versuch nochmals starten. :)

    Anfängerfrage: Wenn ich im Wald einen mir unbekannten und giftigen Pilz anfasse und mir danach, warum auch immer, ins Gesicht oder in den Mund fasse, ist das dann gefährlich für mich? Oder ist es erst gefährlich, wenn ich den giftigen Pilz esse? Im Normalfall achte ich schon immer darauf, dass ich mir nicht ins Gesicht fasse, aber hin und wieder kann sowas schon mal passieren, vor allem, wenn ich meinen Sohn, der alles immer anfassen will, mitnehme.


    LG Daniel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Wenn ich im Wald einen mir unbekannten und giftigen Pilz anfasse und mir danach, warum auch immer, ins Gesicht oder in den Mund fasse, ist das dann gefährlich für mich? Oder ist es erst gefährlich, wenn ich den giftigen Pilz esse?

    Nein, das ist ungefährlich - in aller Regel.
    Es gibt einen Rindenpilz, der in einem Fall mal zu Augenreizungen geführt hat, nach Anfassen und anschließendem Augenreiben.
    Wirklich kontaktgiftige Pilze gibt es in Europa nicht.
    Selbst bei Grünen Knollenblätterpilzen und co. reicht die an den Fingern haftende Giftmenge nach Anfassen und anschließendem ausgiebigem Fingerablecken niemals aus, um irgendeine messbare Wirkung im menschlichen Organismus auszulösen.
    Ich würde giftige Bestimmlinge und Speisepilze nicht im selben Korb sammeln, aber auch nicht wegen "Giftübertragung durch Berührung" (das reicht niemals aus um relevant zu werden), sondern damit keine Lamellenstückchen, Stielfasern und so an die Speisepilze kommen, bei solchen größeren Bröckchen könnte man dann eher mal einen Wirkungseintritt erwarten.


    LG; Pablo.

  • Schöner, als Pablo kann man es nicht sagen!

    lg

    alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!