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Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Oktober 2020 um 21:32) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo zusammen,

    Einen schönen Pilz wie Andy kann ich zwar nicht zeigen, Aber wir hatten tolle Exemplare der Art (früher Variante) albino Wiesen ellerling, HYGROPHORUS BERKELEYI.

    Eine interessante chemische Reaktion lernte ich, die erst vor ein paar Jahren von Heimz Clémencon

    (Schweizer Mykologe) entdeckt wurde.

    Ich wurde gebeten, die Basis

    Des ocker Täublings mit KOH zu benetzen. Gemacht, nichts tat sich. Nein, ich müsse ganz unten beträufeln. Also nochmal etwa 2 mm tiefer. Und Zack, sofort rotverfärbung! Der ocker Täubling hat stets velum reste ganz unten an der Basis, die entsprechend reagieren.

    Für mich der Höhepunkt :

    Ich nahm mir dann zum bestimmen einen scheinbar eindeutigen rinnigbereiften trichterling, da ich den nicht live kannte. Die Experten wunderten Sich warum ich mir den anschaut, da sie ihn gleich als giftigen trichterling abtaten. Als ich bemerkte, dann die Lamellen gut abschiebbar seien, hörte nur eine PSV auf und unterstütze mich bei meinem Verdacht, hier einen Rötelritterling zu haben.

    Dann gab es doch einige verwunderte Gesichter, als wir den dichtblättrigen Rötelritterling hatten... LEPISTA DENSIFOLIA. Inzwischen mikroskopisch bestätigt. Leider kein Foto.

    Ein wahrer DG.

    Lg jens

  • Hi.

    Ein Foto von Lepista densifolia wäre durchaus spannender gewesen. :P

    Die Reaktion von dem Täubling kannte ich noch nicht aber mich wundert die Aussage etwas, dass das an der Stielbasis Velumreste seien. Das wusste ich bisher gar nicht, dass es das bei Täublingen geben kann - gut zu wissen.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Jens,

    Der ocker Täubling hat stets velum reste ganz unten an der Basis, die entsprechend reagieren.

    Das kannte ich auch noch nicht.

    Ist das differenzialdiagnostisch nützlich, oder gibt es diese Reaktion dann bei vielen/allen Täublingen?

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    außer Russula ochroleuca hat das auch Russula insignis. Bei dieser Art bekommst du die rote KOH-Reaktion neben der Stielbasis auch am Hutrand.

    Ob das differenzialdiagnostisch nützlich ist? Nun ja, es soll vereinzelt Leute geben, die den Ockertäubling oder den Milden Kammtäubling ohne Chemieeinsatz nicht erkennen, die können das dann verwenden.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,

    vielen Dank, werde ich mir gleich in meinem Meixner notieren :) - dort steht Stielbasis ocker mit KOH. Muss ich wohl mal rumprobieren.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Also es ist einfach ne interessante Sache fand ich, es sei der einzige Täubling mit dem velum rest ganz unten an der Basis und dieser Reaktion.

    Klar, man erkennt ihn auch so...

    Lg jens

  • Hallo Jens,

    Interessant ist die Tatsache auf jeden Fall. Ich hatte auch schon mal ausprobiert, die Velumreste mit KOH zu färben, geht super. Stephan hat natürlich Recht, dass es zu Bestimmungszwecken eher irrelevant ist.

    In den Tropen gibt es sogar Täublinge mit Stielring. Man sieht, dass es sehr wohl Täublinge mit Velum gibt, bei den meisten ist es jedoch stark reduziert.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden