Gelber Knollenblätterpilz, habe Zweifel!

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.688 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Oktober 2020 um 20:49) ist von Rigo.

  • Hallo zusammen!

    Gestern war ich ohne Ausrüstung, auch ohne Messer unterwegs und fand diesen Knolli. Er hatte, ich gebe zu, einen etwas kegligen Hut und eine ziemlich dünne Vulva. Diese war tief im lockeren Boden versenkt und ist mir beim Freilegen kaputtgegangen. Der Stiel war fasrig, etwas nattrig, der Ring sehr dünn. Der Hut war etwas fasrig und nur oben etwas hell bräunlich. Geruch war nicht so ganz typisch nach Kartoffelkeller, aber doch ähnlich! Den Fransigen Knolli hatte ich noch nicht und ich tendiere zu dem Gelben K.

    Ich hoffe auf Eure Hilf

    LG Rigo

    Nachtrag: Mischwald mehr Laubwald bei einer gefallenen Lärche!

  • Hi Rigo,

    ich kann Dir nicht genau sagen weshalb, aber ich denke, dass das kein Gelber Knolli ist. Hutfarbe-/beschaffenheit, Knolle - passt irgendwie nicht in die mir bekannten Muster.

    Freilich habe ich aber keine belastbare Alternativantwort...

    VG, Boris

  • Hiatamandl 11. Oktober 2020 um 14:53

    Hat den Titel des Themas von „Gelber Knollenbletterpilz, habe Zweifel!“ zu „Gelber Knollenblätterpilz, habe Zweifel!“ geändert.
  • Hallo Zusammen

    Ich tendiere auf die Weisse Form des Knollenblätter.

    AMANITA PHALLOIDES VAR. ALBA

    LG Andy

  • Guten Morgen

    Ich hatte mir zuerst nur das Foto angeschaut und dachte: gerandete Knolle, also Amanita citrina. Erst danach :blush: las ich den Text. Rigos Beschreibung lässt ihn (citrina) ja schon mal ausscheiden. Bei genauer Betrachtung kann man im hinteren Teil der Knolle noch etwas von der Volva erkennen. Doch vor allem die Ton-in-Ton Stielnatterung, die teilweise noch in der Vergrößerung zu erkennen ist, der "karroffelkellerartige" Geruch (interpretiere ich jetzt mal als "schwach rettichartig") und der "etwas kegelige Hut" lassen für mich jetzt nur noch eine Option über.

    AMANITA VIROSA, KEGELHÜTIGER KNOLLENBLÄTTERPILZ

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

    Finde HIER den nächstgelegenen PSV

  • Hallo Matthias,

    Doch vor allem die Ton-in-Ton Stielnatterung

    Von denen, die den Kegelhütigen schon in echt gefunden haben, habe ich es so verstanden, dass der Stiel dort nicht Ton-in-Ton genattert ist, wie bei einer Tapete, sondern richtig faserig, mit abstehenden/anhaftenden Stücken.

    Ich würde mich eher Andy anschließen mit der weißen Form des Grünen Knollenblätterpilzes.

    Rigo, hast du Chemie da, insbesondere KOH und/oder Salzsäure?

    Beste Grüße

    Sabine

  • Grüß Euch!


    schon spannend, wie schwer es manchmal ist auch bei an sich schon bekannten Arten zu einem Entschluss zu kommen. Ich bin für AMANITA PHALLOIDES VAR. ALBA.


    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • schon spannend, wie schwer es manchmal ist auch bei an sich schon bekannten Arten zu einem Entschluss zu kommen.

    Ja, weil die Leute halt nicht richtig hinriechen. Amanita phalloides und virosa riechen honigartig süßlich, Amanita mappa/citrina nach Kartoffelkeimen. Die Gerüche sind, wenn man sie kennt, deutlich unterscheidbar. An dieser Stelle sollte man nicht mit schwammigen Formulierungen arbeiten, sondern sich klar für eine Richtung entscheiden. Die Pflicht zum Hinriechen liegt nun mal beim Finder, das lässt sich nicht an die anderen Forumsuser delegieren.

    Die Knolle des hier gezeigten Pilzes ist außen charakteristisch bräunlich überlaufen, oberseits blassgrünlich getönt und damit mMn eine relativ klare Citrina-Knolle. Außerdem wird der Hutscheitel als "bräunlich" beschrieben, wahrscheinlich war da Velum drauf. So etwas findet man weder bei A. phalloides noch bei A. virosa.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hi Stephan!


    ja, am Foto riechen bringt wenig...


    Beim ersten Foto sehe ich eine einzelne Velumschuppe, die etwas bräunlich ist. Spricht für Citrina. Habe allerdings auch bei Alba gelesen, dass die Velumschupper hier auch wie beim gelben Knolli mal bräunlich werden können.

    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Stephan

    Autsch.... deine Meinung hat gesessen..... Bin ich mir eigentlich nicht gewohnt von dir.

    LG Andy

  • Sorry Andy,

    das wollte ich nicht wirklich. Hier geht es halt um Knollis, da sollte man einigermaßen präzise sein, hat man mir bei der PSV-Ausbildung beigebracht.

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Sorry Andy,

    das wollte ich nicht wirklich. Hier geht es halt um Knollis, da sollte man einigermaßen präzise sein, hat man mir bei der PSV-Ausbildung beigebracht.

    StephanW

    Da gebe ich dir recht...... 👍🏻

  • Also von deiner Seite alles gut?

    Ja ja Stephan😁 ich bin nicht nachtragend...

    Sachliche gute Kritik sind immer Willkommen.

    Und hier in diesem Fall, sollten die zwei Gerüche zum Ausschlussverfahren führen.

    Kein Thema.... Alles OK.

    LG Andy

  • Hallo Stephan,

    Ja, weil die Leute halt nicht richtig hinriechen. Amanita phalloides und virosa riechen honigartig süßlich, Amanita mappa/citrina nach Kartoffelkeimen. Die Gerüche sind, wenn man sie kennt, deutlich unterscheidbar.

    Da möchte ich mal widersprechen.

    Klar ist - gerade in dieser Frage - das Hinriechen extrem wichtig.

    Allerdings kann ich inzwischen sagen, dass es damit nicht immer getan ist. Denn ich hatte neulich einen Zitronengelben Knollenblätterpilz (auch hier im Forum eingestellt), der für mich insbesondere beim Geruch überhaupt nicht eindeutig war, sondern der vielmehr zumindest im Wald extrem wie ein Grüner Knolli gerochen hat, später dann mit leichter zusätzlicher Rettichkomponente, aber ohne Kartoffelkeime. Und ich habe eine sehr sensible Nase und schon massenweise Zitronengelbe Knollis gerochen, und auch schon viele Grüne (Kegelhütige hatte ich noch nie).

    Pablos Argumente und weitere vergleichende Zeitungspapier-Salzsäure-Tests mit Zitronengelben und Grünen Knollis haben mich letztlich überzeugt, dass es doch der Zitronengelbe gewesen sein muss. Ich finde das aber nach wie vor sehr irritierend, und mich würde mal interessieren, wie oft (und wieso) es vorkommt, dass Zitronengelbe auch mal so komisch riechen, und ob das nur die ungefärbte Variante kann, oder ob es das auch bei denen gibt, die brav gelbgrün aussehen.

    Zur Beurteilung des obigen Exemplars ist es aber in meinen Augen wie so oft eine Frage, wie viel Gewicht man welchem (möglicherweise uncharakteristischen) Merkmal beimisst.

    Ich habe noch nie bewusst einen Zitronengelben mit einer solchen Stielnatterung gesehen, auch nicht meinen, der so komisch roch.

    Allerdings, da gebe ich dir Recht, kenne ich das mit der bräunlichen Knolle schon eher von Zitronengelben, das habe ich zu wenig beachtet. Beim Grünen hatte ich allerdings auch schon gelegentlich leichte bräunliche Färbung außen auf der Knolle, für ein Ausschlusskriterium hätte ich das nicht gehalten.

    Blassgrünliche Farben sehe ich bei dem gesamten Pilz nicht, weder auf der Stielknolle noch sonstwo. Vielleicht liegt es am Monitor.

    Die Volva sieht mir auf dem ersten Foto schon sehr derb aus, eigentlich zu derb für einen Zitronengelben. Das hält sich dann vielleicht die Waage mit dem möglicherweise auf dem Hut liegenden Velum, was auch in meinen Augen eher für den Zitronengelben spricht.

    Insgesamt tendiere ich jetzt nicht mehr deutlich zum weißen Grünen, aber auch nicht zum weißen Zitronengelben. Wahrscheinlich würden mir Selberschnuppern und Zeitungspapiertest weiterhelfen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo!

    Zunächst sorry aber ich war den ganzen Tag unterwegs in Sachen Arbeit, trotz Ruhestand. Und ich möchte gleich für Stefan eine Lanze brechen und habe mir eigentlich klare Worte, wie die von Stefan gewünscht. Aber auch alle anderen Meinungen sind wichtig, da diese meine eigenen Zweifel nachvollziehen. Also ich habe den Pilz in einer Schussfahrt mit den Bike grade so im Augenwinkel entdeckt und sofort gebremst. Dies erklärt, dass ich kein Messer nix dabei hatte. Vom Aussehen dachte ich sofort an A. virosa, buddelte in frei und machte die stümperhaften Bilder. Danach untersuchte ich den Pilz und meine Euphorie schwand zusehends. Der Geruch war nicht süßlich, sondern so wie ich oben schrieb...

    Geruch war nicht so ganz typisch nach Kartoffelkeller, aber doch ähnlich! Den Fransigen Knolli hatte ich noch nicht und ich tendiere zu dem Gelben K.

    und mir blieben nur die genannten zwei Amanitae übrig!

    Vielen Dank für Euer Interesse und Mitarbeit!

    A. Citrina zum Gruße Rigo