Macrolepiota mastoidea s.l. Zitzen Riesenschirmpilz

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Oktober 2020 um 16:34) ist von Rigo.

  • Hallo zusammen,

    heute hatte ich mal wieder Muse zu einer kleinen Wanderung und hab auch einiges gefunden. Doch dieser Schirmpilz macht mich kirre!

    Wegrand im Auwald.

    Geruch, angenehm pilzig.

    Ring, häutig mit dunkler Unterseite, nicht verschiebbar.

    Fleisch, nicht verfärbend im Schnitt und bei Verletzung.

    Stiel, kaum genattert, wenn dann über dem Ring. Sehr knollige Basis weiß filzig.

    Lamellen, frei.

    Sporenpulver, hell. Mehr dazu morgen!

    Würde der gilben oder bräunen im Schnitt wäre ich beim Büscheligen Egerlingsschirmpilz. Tut er aber nicht!

    So bleibt nur noch Zitzen Riesenschirmpilz, wenn der feste Ring nicht wäre.

    Ich bitte um Hilfe :)

    LG Rigo

  • Hi.

    Ich finde sie sehen aus wie typische Macrolepiota mastoidea (s.l. mal zur Sicherheit).

    LG.Hallo,

    ich stimme dir zu:

    Der Zitzen-artige Hutbuckel, der einfache (sicher auch verschiebbare) Ring weisen m.E. eindeutig in die Ecke "Zitzen-Riesenschirmling Verwandtschaft" (Macrolepiota mastoidea s. lat.)

    Und da gibt es zwischenzeitlich einige Arten:

    ---> vergleiche

    Grüße Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Das wäre dann der Grund, warum ich den Begriff "Ring verschiebbar" tendenziell nicht so mag.
    Weil der eben wie hier auch am Stiel festkleben kann. Klebt zwar, ist aber nicht mit der Stielrinde verwachsen. Oder anders ausgedrückt: Da gibt es keine Verknüpfung durch Hyphen, die von der Stielrinde zum Ring laufen oder umgekehrt.
    Das ist eben das entscheidende merkmal, daß Ring und Stieloberfläche nicht miteinander verwachsen sind. Festkleben kommt aber oft vor, von Verschiebbarkeit kann dann wie hier keine Rede mehr sein. Komplex ist der Ring hier aber auch (also in Ober- und Unterseite gegliedert, siehe unterschiedliche Färbung). Diese Komplexizität ist hier typisch für die Artengruppe um mastoidea schwach ausgeprägt. Die Ringe da sind eben deutlich dünner als zB bei der procera - Verwandschaft, ebenso wie die Natterung grundsätzlich viel feiner ist.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo zusammen,

    der Ring kann bei Riesenschirmlingen nicht nur festkleben, sondern auch schon abgefallen oder von Schnecken abgefressen sein, dann hat man einen unberingten Riesenschirmling, der aber trotz Fehlen des Ringes ein Riesenschirmling ist, der an seinen restlichen Merkmalen immer noch erkennbar ist. Diesem Merkmal (verschiebbarer Ring) sollte man also keine übertriebene Bedeutung geben, sondern es halt mitnehmen, wenn es vorhanden ist. So ähnlich wie die Biegsamkeit der Frauentäublings-Lamellen, die auch bestimmungstechnisch in die Irre führen kann.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

    Einmal editiert, zuletzt von StephanW (15. Oktober 2020 um 10:21)

  • Hallo zusammen,

    ich mag das Merkmal des verschiebbaren Rings, weil es zwar sein kann, dass der Ring bei Riesenschirmlingen festklebt oder abgefallen ist, aber nicht sein kann, dass sich der Ring bei Schirmlingen verschieben lässt.

    Das finde ich insbesondere für Speisepilzsammler ein sehr wertvolles Merkmal, denn wenn kein verschiebbarer Ring vorhanden ist, lässt man den eben stehen, selbst wenn genauere Analyse ihn anhand der restlichen Merkmale möglicherweise doch als Riesenschirmling enttarnt hätte.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Vielen herzlichen Dank für Eure Hilfe. Ich werde heute mikroskopieren und die Resultate mitteilen. Sabine, das ist natürlich obligatorisch, wenn es um Speisepilze geht! Da kann man auch nicht die kleinste Unsicherheit dulden!

    Bis später VG Rigo

    Einmal editiert, zuletzt von Rigo (15. Oktober 2020 um 16:27)

  • So, die Sporen passen auch zu M. mastoidea sensu lato. Da die Makroskopische Bestimmung trotz verklebten Ring doch ziemlich gesichert ist habe ich von weiteren Mikroskopischen Untersuchungen abgesehen.

    Nochmal vielen Dank für Euer interesse!

    LG Rigo

  • Rigo 15. Oktober 2020 um 16:36

    Hat den Titel des Themas von „Schirmpilz und ich hänge schon wieder fest!“ zu „Macrolepiota mastoidea s.l. Zitzen Riesenschirmpilz“ geändert.