Cortinarius (violett) im Fichtenwald

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.288 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Oktober 2020 um 20:09) ist von Boris71.

  • Hallo zusammen,


    diesen recht kräftigen violetten Schleierling (Klumpfuß?) habe ich heute im Fichtenwald gefunden. Den Geruch konnte ich nicht genau zuordnen - weder angenehm noch richtig unangenehm.

    Lässt der sich benamsen oder zumindest in eine Ecke schieben?


    Danke und VG


    Boris


  • Hi Thiemo,

    danke für Deine Einschätzung - das passt schon vieles zusammen. Allein der überall beschriebene "widerliche Geruch" wollte einfach nicht da sein. Aber das kann ja auch definitiv mal der Fall sein.

    VG, Boris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Boris!

    Gerüche sind ja schon schwierig... Von der Optik her wäre Cortinarius camphoratus auch mein erster Gedanke gewesen. Aber es gibt ja etwas, das noch schwieriger ist als Gerüche: Nämlich Schleierlinge der Untergattung Telamonia. Da gehört der hier auf jeden Fall hin. Mit gelblichen Velumgürteln am Stiel könnte es auch ein Cortinarius anomalus s.l. mit komischem Habitus sein. Ohne solche Velumgürtel und ohne intensiven, komischen Geruch - muss ich passen. Vermutlich würden da auch die meisten Cortinariologen erstmal nach der ITS fragen, bevor sie eine Einschätzung wagen. :wink:


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jabaa!


    ITS bezeichnet einen Genabschnitt, der bei Pilzen sehr oft zur Artabgrenzung genutzt wird.
    Soll heißen: Ohne Genlabor geht wie bei vielen Telamonien keine Bestimmung (oft übrigens auch mit genetischer UNtersuchung nicht).


    LG; pablo.

  • Vielen Dank für deine Auskunft. Wenn es nocht mal mit DNA geht, dann ist es doch schon lange nichts mehr für den Hobbymykologen oder wie soll man dann an die Bestimmung ran gehen ?

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Genau das ist das Problem. Telamonia ist eine taxonomische Großbaustelle.
    Wenn man sich da an Bestimmungen versuchen will, geht es nur mit dem Schlüssel in der aktuellen (2-bändigen) Auflage der Funga Nordica.
    Man sollte sich da aber nicht drauf verlassen, daß man einzelne Arten zuverlässig bestimmen kann, bzw. daß es die Arten, die man bestimmt hat, morgen auch noch gibt. Aber man kommt immerhin recht gut zu einzelnen Artengruppen und Aggregaten.


    LG; pablo.

  • Hi Pablo,

    vielen Dank für Deine Einschätzung!

    Da ich den Fruchtkörper natürlich nicht mehr habe, reicht mir das Ergebnis an dieser Stelle vollkommen!

    VG, Boris

    Einmal editiert, zuletzt von Boris71 (30. Oktober 2020 um 18:22)