Hmm ... ist das ein Chaga da an der Buche?

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 12.392 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. März 2024 um 08:06) ist von Uwe58.

  • Servus Oliver,

    danke für den ausführlichen Beitrag und die Recherche zur Weißfäule. Letztere führt auch Jürgen Guthmann in "Heilende Pilze", 2te Auflage 2020 zum Chaga an. Auf Seite 278. Das Buch habe ich erst seit kurzem, soweit bin habe ich mich noch nicht durchvergnügen können, :wink:

    In einem Punkt liegen die Autoren des von dir angeführten Buches daneben. "Nachdem der Baum abgestorben ist, bildet sich die perfekte (poroide) Form ein einziges Mal während des folgenden Sommers unter der Rinde". Quelle: Poroid fungi of Europe, 2nd Edition.

    Langer Rede kurzer Sinn,

    Baumkrebs sollte man an einer offenen Wunde erkennen. Wodurch hervorgerufen = mikroskopierpflichtig.

    Baumtumore und Knospensucht = Holzmikroskopie,


    Chaga an seiner inneren Struktur,


    Das Beste wie immer zum Schluss, du hast den Wirtsbaum über die eingestellte Aufnahme als Hainbuche identifizieren können, :)

    Klugscheißen war gestern, mit dir haben/hätten wir einen Baumexperten an Bord,

    LG

    Peter

  • Freut mich dass ich hier Zustimmung finde:)

    Vielen Dank

    und das Buch müsste richtig sein, ich hätte vielleicht etwas mehr davon zitieren sollen...

    Falls nicht sollte ich mal ein ernstes Wörtchen mit unserem Mykologen an der HAWK sprechen der hat da nämlich auch ein wenig mitgewirkt^^

    hier also noch einmal komplett. Ich bitte um Korrektur. Wir wollen ja nichts falsches Lernen...

    "Dem Baumkontrolleur fallen meist nur die sterilen Fruchtkörper der Nebenfruchtform auf, die vom Sommer bis zum Herbst am Stamm erscheinen; sie treten vor allem in Norddeutschland auf. Es handelt sich um mehrjährige, schwärzliche und gekröseartige Gebilde mit einer krümeligen Konsistenz. Sie können bis 40 cm breit und 10 cm dick werden. Der Pilz bringt die befallenen Bäume langsam zum Absterben. Dann erst entwickelt sich das unscheinbare perfekte Stadium unter der Rinde. Hierbei handelt es sich um flächige, bis ca. 1 cm dicke und mehrere Dezimeter lange Fruchtkörper. Sie sind zunächst weißlich, später bräunlich-schwarz mit eckigen, oft etwas länglich ausgezogenen Poren. Das Vorhandensein der perfekten Form wird meist erst dann sichtbar, wenn die über dem Fruchtkörper liegende Rinde aufbricht. Der Pilz verursacht eine Weißfäule, durch die die Bruchsicherheit beeinträchtigt sein kann. Eine Baumuntersuchung oder die Durchführung einer baumpflegerischen Maßnahme lohnen normalerweise nicht mehr, da die befallenen Bäume innerhalb weniger Jahre absterben."

    So ist das vielleicht etwas besser zu verstehen. Da es zuvor um die Weißfäule ging habe ich mir den Anfang gespart.... aus Bequemlichkeit

    ansonsten hat Habicht natürlich recht was den Krebs angeht.

    und Vielen Dank für die Anerkennung:yay:

    LG


  • 'n Abend,

    kurzer Kommentar noch zu den von mir rot markierten Passagen,

    die vom Sommer bis zum Herbst am Stamm erscheinen; und im Winter bis zum Frühjahr nicht erscheinen, :wink:?

    Der Pilz bringt die befallenen Bäume langsam zum Absterben. Stimmt.

    Der Pilz verursacht eine Weißfäule, durch die die Bruchsicherheit beeinträchtigt sein kann. Auch nicht falsch.

    Eine Baumuntersuchung oder die Durchführung einer baumpflegerischen Maßnahme lohnen normalerweise nicht mehr, da die befallenen Bäume innerhalb weniger Jahre absterben." Stimmt nicht, weil der sterile Teil dem fruchtbaren viele Jahre vorausgeht.

    Die von Jürgen zitierte Textstelle, thx für's nachblättern, ist für Baumkontrolleure gedacht. Reicht für deren Aufgaben, yepp.

    Übrigens,

    Chaga wächst nach einer Entnahme weiter. Solange, bis Baumkontrolleuren das durch die Ernte entstanden Loch nicht komisch vorkommt,

    LG

    Peter

  • Guten Abend,

    die vom Sommer bis zum Herbst am Stamm erscheinen; und im Winter bis zum Frühjahr nicht erscheinen

    Okay, das ist Schwachsinn das sehe ich ein:D

    Eine Baumuntersuchung oder die Durchführung einer baumpflegerischen Maßnahme lohnen normalerweise nicht mehr, da die befallenen Bäume innerhalb weniger Jahre absterben." Stimmt nicht, weil der sterile Teil dem fruchtbaren viele Jahre vorausgeht

    ich denke das zielt mehr auf die Weissfäule ab, die ja nicht erst da ist, wenn der Baum tot ist... sondern quasi ab Infektion und sich dann entwickelt. Der Baum ist quasi, egal in welchem Entwicklungsstadium des Pilzes der Weißfäule ausgesetzt, und er wird immer maroder. Zumal die Birke auch einer der schlechtesten Kompartimentierer ist, was die ganze Sache zusätzlich erschwert. Trotzdem lässt sich auch so ein Baum noch über einige Jahre erhalten, wenn man denn möchte. Das ist meistens eine Wirtschaftliche- also eine Geldfrage

    Naja wie auch immer ich denke da verursachen wir jetzt eine endlose Diskussion... Ist ja auch immer alles kein Problem solange nichts passiert.

    Und Übrigens:

    "Der Baumkontrolleur" ist in meinem Studiengang immer ein etwas belächelter Status. Baumkontrolleur kann jeder in einem zweiwochen-Kurs werden. Aber... es gibt ja nicht zum Spaß einen dreijährigen Studiengang dazu.

    Versteht mich bitte nicht falsch aber "das reicht für die Aufgaben des Baumkontrolleurs"

    Naja für solche Expresskurs-Kontrolleure im Grunde schon.: Pilz der Weißfäule macht = Dieser Baum ist gefährlich und muss weg.

    So machen das leider viele der oben genannten zweiwöchigen Baumkontrolleure.

    Und noch ein Schlusssatz: Ihr bringt euer Auto ja auch nicht zum Hausmeister zum reparieren, nur weil der einen Wochenkurs im Rasenmäher tanken hat und einen Schraubenschlüssel besitzt;):wink::wink: Darüber sollte man mal im Sinne der Verkehrssicherheit und der Nachhaltigkeit nachdenken...

    In diesem Sinne. Bitte nicht allzu ernst nehmen ;)

    LG Oli

  • In der Nähe von Oldenburg? Wie ist deine Pilzausbeute an Röhrlingen? Also Marohnen, Steinis, Birkenplize usw? Ich hab den Eindruck, die gibts hier fast gar nicht. Dafür tonnenweise Rötelritterlinge und Hexeneier von der Stinkmorchel.


    Man findet hier eigentlich alles, was sauren und zumeist sandigen Boden mag. - Es kommt halt drauf an, wo man sucht :saint:

    Ich ziehe meistens "Baumorintiert" los :wink:

    Bei den Röhrlingen habe ich dieses Jahr diverse Filzröhrlinge, Maronen, sehr viele Flockenstieliger Hexenröhrling, diverse Raufuß-Röhrlinge, diverse Schmierröhrlinge (von Goldröhrlinge, Butterpilze(unter Vorbehalt), Hohlfuß-Röhrling, Kuh-Röhrlinge) und vereinzelt auch Steinpilze (einstellige Anzahl) gefunden. - Eigentlich alles, nur Rotkappen habe ich hier direkt in der Nähe noch nicht gefunden.

    Aber es gibt ja auch noch so(ooo) viel andere Pilze als Maronen (welche allerdings die letzten Wochen dafür gesorgt haben, das stellenweise mehr Menschen als Bäume in den Wäldern ringsum zu finden waren)...

    Krause Glucken, diverse Reizker (Edel-Reizker, Fichten-Reizker, Wechselblaue Edel-Reizker,...), Täublinge in allen Farben (und Geschmäckern), Schopf-Tintlinge, Riesen-Schirmpilze (ich sammle nur Parasol), diverse Stäublinge (von Riesenbovist bis Flaschen-Stäublingen - wer es mag), Lacktrichterlinge - ja in einigen jetzt unter Naturschutz stehenden Wäldern habe ich früher auch Pfifferlinge (Echte Pfifferlinge, Trompeten-Pfifferlinge und sogar Grauer Pfifferling [CANTHARELLUS CINEREUS] gefunden - letzteres war hier sogar ein so seltener Pfund, das ein PSV, den ich kannte (mittlerweile verstorben) sogar die Stelle vor Ort dokumentieren und erfasst hat.), Und die von dir beschrieben Hexeneier nehme ich auch ab und zu mit. Ich mag ab und an diesen erdigen Geschmack.


    Und jetzt bald im Winter gibt es ja auch die schönen bissfesten Austernseitlinge, Samtfußrübling und glibberige Judasohren (Ideal für die Asia-Style-Pfannengerichte).

    Bin vor gut zwei Stunden mit einigen wenigen (jetzt gehe ich von den letzten) Maronen-Röhrlingen und Rotfuß-Röhrlingen und vielen Violetter Lacktrichterling nach hause gekommen. - Ein Sammler den ich traf fand sogar vor meinen Augen einen Steinpilz :confused:

    Letzte Woche dachte ich, ich hätte "Echte Knoblauchschwindlinge" gefunden, Zuhause bei der genaueren Untersuchung der Funde stellte es sich dann doch leider nur als die "Großer Knoblauchschwindling" heraus. (Notiz an mich: Im Buchenwald kein Knobi suchen 8o) . - Der Geruch war trozdem wirklich herrlich (meine Frau und ich mögen Knobi). Gegessen haben wir sie jedoch nicht - uneinheitlicher Speisewert bis Margen-Darm Giftig!

    Chaga und Birkenporling treffe ich hier übrigens auch häufiger an - meine Vorräte sind aber erst einmal ausreichend gefüllt.

    Auf der seit letztem Jahr unter Naturschutz stehenden "Großen Höhe" (Kurz hinter Delmenhorst) habe ich schon unzählige Schiefe Schillerporlinge gefunden. - Sammeln darf man da jetzt natürlich nicht mehr. Aber mit den Augen ansehen geht ja immer noch :)

    Aus welcher Ecke aus dem "Oldenburger Raum" kommt ihr den, wenn ich fragen darf?

    Gruß vom

    Paddy

  • Wir kommen aus Oldenburg direkt.

    In weiteren Sammeltouren fand ich dann auch immer mal wieder Maronen und Herbstrotfüsse. Keine Steinpilze, keine Hexen, die ich im übrigen noch nie fand.

    Hexeneier hingegen sehr viele. Was die Dinger angeht, bin ich mittlerweile wie ein Trüffelschwein, ich muss sie meist nicht mal sehen, um zu wissen, wo sie sind.

    Dieser Mangel an Röhrlingen hat aber auch was Gutes. Ich konnte viele andere Arten kennenlernen.

    Ich gehe auch eigentlich Baumorientiert vor, doch auch im schönsten, bemoosten und feuchten Kiefernbestand war nichts zu finden. Dafür hab ich ne kleine Stelle mit Birkenpilzen gefunden. Die hatte ich schon Jahre nicht mehr.

    Einen Chaga fand ich auch, hab nur was Kleines davon zur näheren Bestimmung mitgenommen.

  • Hallo, schöne Beiträge, die ich hier lesen konnte. Hatte nämlich heute etwas Ähnliches gefunden und nicht als Chaga eingestuft (Lichter Mischwald, erhöhter Standort). Leider ist der Baum etwas zu hoch für mich. ;) Beste Grüße aus Anhalt Henry

    Bild 1

    Bild 2

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