Ketchup aus Schopftintlingen

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.454 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Oktober 2020 um 11:05) ist von huehnchen69.

  • Im Buch "essbar" von Richard Mabey bin ich auf dieses kuriose Rezept gestoßen. Um copyright-technisch auf der sicheren Seite zu stehen, paraphrasiere ich mal anstatt die Seite abzufotografieren:

    Man schichtet die Tintlinge abwechselnd mit etwas Salz in einem Steinguttopf. Dieser kommt dann für 1-2 Stunden in den Ofen (keine Temperaturangabe) zum garen. Dabei sollen die Pilze zerlaufen. Anschließend filtert man das ganze durch ein Tuch, würzt noch mit viel Pfeffer und einer Prise Muskat und fertig ist der Schopftintlingsketchup.

    Hat jemand von euch so etwas schonmal probiert? Würde mich ja mal interessieren, wie das so schmeckt und aussieht. :)

  • Noch nie davon gehört. Auch wenn ich essenstechnisch sehr aufgeschlossen bin reizt mich jetzt so ein zerflossener schopftintling nicht gerade...

    Aber probiers aus, bin mir sicher eine auflaufform geht auch statt dem steintopf. 200 grad ober- und unterhitze und nach 2h mal probieren- hier das ergebnis einstellen😁

    Lg joe

  • Ich nehme die Tinte zum Schreiben, aber noch nie zum Essen. Aber vielleicht kann man die ja gut zum Nudelnfärben nehmen, oder für Risotto, statt Sepiatinte? Das ist eigentlich keine schlechte Idee. Muss ich vielleicht mal probieren.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hm... ja schade, ich dachte, wenn ich jemanden finde, der das schonmal ausprobiert hat, dann hier! :D

    Bald ist ja auch Halloween und das Gericht könnte da ja schon irgendwie passen, hehe...

    Ehrlich gesagt hab ich aber auch keine Vorstellung, welche Farbe der "Ketchup" dann am Ende haben soll. Und wegen der Temperatur vermute ich mal dass die 200° jetzt eher als Scherz gemeint waren....

  • Hallo miteinander

    Dieses Rezept spukte mir die ganze Nacht im Kopf herum. Da schauen wir, dass wir einwandfreie, noch komplett weiße Fruchtkörper sammeln, bei denen die Autolyse noch nicht begonnen hat. Und dann wird diese künstlich herbeigeführt? Entschuldigt bitte, aber da weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll. :smilec:

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

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  • ... Da schauen wir, dass wir einwandfreie, noch komplett weiße Fruchtkörper sammeln, bei denen die Autolyse noch nicht begonnen hat. Und dann wird diese künstlich herbeigeführt? Entschuldigt bitte, aber da weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll. :smilec:

    Ja, mir kommt das wie gesagt auch ziemlich kurios vor. Aber gibt es für die Regel mit den reinweißen Fruchtkörpern bei den Tintlingen tatsächlich gesundheitliche Gründe oder ist das mehr so ein Ekel-Ding? Falls da jemand fundiertes Wissen zu parat hat: Bitte her damit!

    Im Internet bin ich noch auf folgende interessante Aussage gestoßen:

    Zitat

    In later stages they can be used to make mushroom ketchup, but for general eating only young caps with pale gills should be used.

    Shaggy Inkcap – Identification, distribution, edibility. – Galloway Wild Foods"> Quelle: Shaggy Inkcap – Identification, distribution, edibility. – Galloway Wild Foods

    Also, scheinbar achten sie bei der Verwendung zur Ketchup-Herstellung auch gar nicht unbedingt darauf, ob die Pilze noch reinweiß sind - was ja dann dafür sprechen würde, dass die reinweiß-Regel rein geschmackliche Gründe hat. Allerdings ist das auch die bislang einzige Quelle, die ich zu der Aussage finden konnte, deshalb würde ich das nochmal mit Vorsicht genießen.

    Weiterhin scheint sich die Herstellung von Pilzketchup nicht nur auf Tintlinge zu beschränken, sondern alle möglichen Pilze können dafür verwendet werden. Rezepte findet man schnell, wenn man einfach mal nach "mushroom ketchup" googlet. Pilzketchup ist laut Wikipedia (link siehe oben) sogar deutlich älter als Tomatenketchup und war im England des 18. Jhdt äußerst beliebt. Tomaten waren denen zu der Zeit wohl eher suspekt, da es sich ja um Nachtschattengewächse handelt, von denen viele gefährlich giftig sind...