Agaricus sp.?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.395 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Oktober 2020 um 08:49) ist von podiceps.

  • Hallo, noch einmal eine Bitte um Bestimmungshilfe. Ich weiß, nur die Hüte von oben sind eigentlich viel zu wenig, und ich weiß auch, ich war zu blöd, diese Exemplare auch nur genauer anzusehen, weil ich beim Fotografieren sicher war, Safranschirmlinge (Chlorophyllum sp.) im weitesten Sinne vor mir zu haben. Schließlich habe ich die letztes Jahr dort ganz in der Nähe in großer Zahl gesehen. Je öfter ich mir die Fotos anschaue, desto mehr kommen mir aber Zweifel, ob das nicht viel eher eine Champignonart sein könnte.

    Meine Vermutung geht in Richtung Agaricus augustus oder Agaricus rutilescens. Inzwischen stehen an diesem Standort - Stadtwäldchen Ossenmoorpark - zwar kaum noch Fichten, aber dafür liegen sie massenhaft im Wäldchen herum. Die sind fast alle dem letzten großen Orkan zum Opfer gefallen.

    Eine echte Bestimmung erwarte ich mangels aussagekräftiger Fotos von Stiel und Lamellen natürlich nicht ... Aber haltet ihr es grundsätzlich für möglich, dass es sich um eine der genannten Arten oder einen anderen Agaricus handelt?

    Danke, viele Grüße und einen schönen Abend! Anita

    Wer den Pilz daneben abgeschnitten hat, weiß ich nicht. Ich war es nicht. Das war mir beim Fotografieren auch nicht aufgefallen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anita!

    Wenn's denn ein Rätsel wäre, das noch eine Auflösung bekäme, würde ich auch Agaricus phaeolepidotus oder Agaricus moelleri tippen.
    Aber wenn ich das richtig lese, ist hier Bestimmungstechnisch maximal drin: "Möglicherweise ein Pilz". :wink:


    Agaricus augustus ist hier nicht möglich, denn da haben die Hutschuppen eine andere Struktur und ein anderes Farbspektrum. Agaricus rutilescens ist eine nordamerikanische Art - wenn es überhaupt eine eigene Art sein sollte. Wie kommst du auf das Taxon?


    Um Champignons wenigstens näherungsweise zu bestimmen (also auf Agrgegatsebene) sind mehrere vollständige Fruchtkörper (incl. kompletter Stielbasis mitsamt eventueller Rhizomorphen) in verschiedenen Altersstufen, komplettes (!) Schnittbild, detaillierte Beobachtung der Ringanatomie und detaillierte Beobachtung des Verfärbungsverhaltens sowie Geruch an verschiedenen Stellen des fruchtkörpers die Mindestvoraussetzungen.

    Aber damit geht dann durchaus einiges, zumindest wenn man sich damit zufrieden gibt, daß man teilweise eben nur eine Artengruppe eingrenzen kann (so zB die makroskopisch nicht unterscheidbaren Gruppen der Anisegerlinge und der Blutegerlinge).


    LG; Pablo.

  • Verflixt, ich habe mich vertippt. Agaricus subrutilescens meinte ich. Das ist aber auch eigentlich eine nordamerikanische Art, wie ich gerade sehe. Sie wurde mir trotzdem als ähnlich und in der Nähe beobachtet vorgeschlagen. Es gibt aber keine verifizierten Meldungen aus der Gegend. Die beiden von dir genannten Arten schaue ich mir jedenfalls genauer an - danke. Ansonsten bleiben die dann eben unbestimmt.

    VG, Anita

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anita!


    Aber: Wer oder was macht denn solche abwegigen Vorschläge?
    Oder bist du gerade in den Staaten? :wink:
    Ich habe nämlich den Verdacht, daß du es dir aus irgendeinem Grund viel schwerer als nötig machst (Egerlinge sind ja so schon schwer genug, siehe oben). Für den Anfang reicht da auch ein übersichtliches Büchlein, Pareys oder so, wo wenigstens mal die gängigsten Arten (bzw. Aggregate) der europäischen Champis abgebildet sind. Davon ausgehend kann man dann immer noch etwas eingehender gucken und recherchieren, aber wenn man im Ansatz schon so weit (also einen kompletten Ozean weit) daneben liegt, dann wird's halt umso schwieriger.


    LG; Pablo.

  • Aus irgendeinem Grund, jep. Der Grund besteht in erster Linie darin, dass die "einfachen" Röhrlinge in diesem Jahr schlicht nicht zu finden sind und ich halt fotografiere, was ich finde und sehe, und dann auch versuche, dahinter zu kommen, was ich gefunden habe. Kannst es ausgeprägte Neugier nennen.

    Dieses Jahr ist es hier oben bei uns extrem mau mit Pilzen. Sämtliche "sicheren" Fundstellen geben wenig bis gar nichts her. Selbst die Täublinge, die wir letztes Jahr massenhaft in vielen verschiedenen Arten hatten, lassen sich nicht blicken. Bei meinem letzten Fotospaziergang in einer vermeintlich absolut pilzsicheren Gegend habe ich einen, einen einzigen winzigen Täubling gefunden. Da ich keine Geschmacksproben nehme, versuche ich gar nicht erst, den bis zur Art zu identifizieren ... Keinen Stäubling, keinen Bovist, nur eine Handvoll Fliegenpilze, sonst keinerlei Wulstlinge, einen einzigen nicht näher bestimmbaren Filzröhrling. Irgendwie frustrierend ;) Ich ziehe trotzdem gern los und lasse den Blick schweifen. Gesammelt wird eh nur mit den Augen und mit der Kamera.

    Zurück zu den Gesellen da oben. Die Gattung scheint ja schon mal richtig zu sein. Darüber hinaus bin ich sowieso schon davon ausgegangen, dass sie nicht näher bestimmbar sind - mangels aussagekräftigem Bildmaterial. Danke, dass du trotzdem darauf eingegangen bist. Ich weiß das sehr zu schätzen. Die Quelle, aus der der Vorschlag stammt, wird künftig mit mehr Vorsicht behandelt. Ich hatte schlicht vergessen, einen Blick auf die Verbreitungskarte zu werfen und die wenigen Meldungen, die dort verzeichnet waren, darauf zu überprüfen, ob sie verifziert waren oder nicht. Sie waren es nicht ...

    Viele Grüße, Anita