Violetter-Rötelritterling?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.353 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Oktober 2020 um 23:29) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo Pülzesammler,

    das mit den 20 min abkochen ist nicht so falsch. Es steht z.B. geschrieben bei Michael,Henning,Kreisel "Handbuch für Pilzfreunde" für Hallimasch und auch den Kahlen Krempling (als man den noch essen durfte).

    Da die meisten Pilze roh giftig sind, ist ein gründliches Erhitzen wichtig, d.h. aber nicht, dass man jede Pilzart so behandeln muss, weil ja sonst das gesamte Pilzgericht nichts mehr taugt.

    Eine Nebelkappe wird schon gar nicht mehr abgekocht, die ist nicht mehr essbar.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • das mit den 20 min abkochen ist nicht so falsch

    Hallo Veronika

    Doch, es ist falsch. Es geht um abkochen und das 20 Minuten. Danach taugen Pilze nichts mehr.

    Durchgaren wäre richtig und ist auch für fast alle Pilzarten wichtig und notwendig. Aber man muß eine kleine Menge Pilze nicht unbedingt 20 Minuten braten.

  • Hi,


    ich bezog meine Aussage konkret auf Lepista nuda. Den muss man schlicht nicht abkochen.
    Dass das für manch andere Arten gilt, ist unbestritten. Aber von solchen Pilzen lasse ich die Finger. Gibt genügend andere Arten, die das nicht verlangen.
    Und beim Hallimasch z. B. habe ich meine persönliche Verträglichkeit mit einer kleinen Menge getestet - nur gebraten - und auch das keinesfalls 20 Minuten. Da ich keine Probleme hatte, esse ich ihn seitdem gerne mit der beschriebenen Zubereitungsart. Und auch als Suppe schmeckt er mir sehr gut (wobei das ja noch am Ehesten wie Abkochen ist 😉).

    VG Boris

  • Hallo,

    Also die Rötelritterlinge sind roh ja ordendlich unverträglich (Hämolysine), aber eine normale Zubereitung (15-20 Minuten) reicht normalerweise aus um diese weitgehend zu denaturieren. Ein Abkochen halte ich nicht für nötig und überzogen, aber wer will darf das natürlich gerne tun.

    Im Internet findet man natürlich (bei entsprechender Suche) immer abweichende, ja sogar gegensätzliche Meinungen. Jeder muss selbst für sich entscheiden was er glauben will.

    Aber man muß eine kleine Menge Pilze nicht unbedingt 20 Minuten braten.

    Nicht unbedingt, aber bei manchen Arten reichen einfach 10 Minuten nicht. Probier das mal mit einer festfleischigen Rotkappe. Und da braucht es keine große Menge.

    Auch hier: Jeder kann tun und lassen was er will und sollte seine persönliche Verträglichkeit mit kleinen Mengen testen. Aber nicht jeder Laie weis, welche Arten roh oder halbroh kritisch sind und daher sind pauschale Ratschläge wie 15-20 minütiges Erhitzen sinnvoll und sollten nicht von den eigenen Verträglichkeiten nivelliert werden.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Probier das mal mit einer festfleischigen Rotkappe.

    Und deswegen schneide ich meine Pilze sehr klein bevor sie in die Pfanne kommen,

    andere schneiden riesige Stücke rein, die brauchen erst mal Zeit um Hitze im Kern zu erhalten.

    Und ich mach noch "einen drauf". Ich schütte eine Tasse Wasser drauf und reduziere die Suppe zu einem Brei,

    allein schon wegen dem möglichen Fuchsbandwurm (Eier).

    Das kann auch in 10 min. passieren wenn es nur wenig Pilze in der Pfanne sind, aber auch 30 min. wenn es viele Pilze sind.

    Grüße

    Porli

  • Hallo Porli,

    Genau, durch Deckel und kleinschneiden kann man die Garzeit schon etwas reduzieren.

    Der Befall durch Finnen des Fuchsbandwurms ist sogar lebensbedrohlich, wenngleich eine Infektion extrem unwahrscheinlich ist und durch ungewaschene Gartenfrüchte o. Gemüse genauso wahrscheinlich. Gefahr durch Fuchsbandwurm? / DGfM

    LG Thiemo

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