Perlpilz ?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 11.988 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Oktober 2013 um 17:37) ist von Norbert.

  • Hallo zusammen,
    Letzte Woche fand ich diese Pilze im grasigen Mischwald Birke/Eiche/Weide/Espe. Nach der gerieften Manschette und der schwachen rotfärbung im Anschnitt entschied ich mich für Perlpilz. Trotzdem bleibt ein gewisses Mißtrauen , weil die Perlpilze ,welche ich aus Buchen/Fichtenwäldern kenne , doch etwas anders aussehen. Und je mehr ich über Pilze weiß , desto mißtrauischer werde ich.
    Also : könnt ihr mich beruhigen ?
    ..und wenn ja , warum nicht ?
    Grüße Norbert




    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Hallo Norbert,
    ich denke schon, dass es lt. Deinen Angaben sich hierbei um einen Perlpilz handelt.
    Derzeit sind überwiegend die Perlpilze im kommen, mit einem weit ausgebreiteten Hut und sehr dünnem Fruchtkörper.
    Leider sind sie auch noch stark verwurmt.
    Ich kenne die Perlpilze auch in verschiedenen Variationen:
    buckliger Hut, dickeres Fruchtfleisch etc.

    Ich habe jedenfalls folgende Regeln gelernt für die Bestimmung von Perlpilzen:

    - immer geriefte Manschette
    der Pantherpilz hat immer eine glatte Manschette

    - beim Anschnitt färbt sich das Fruchtfleisch rosafarben
    der Pantherpilz bleibt immer weiß

    - Stielbasis ist knollig
    der Pantherpilz hat immer Kindersöckchen

    - Geruch ist angenehm
    der Pantherpilz riecht nach Rettich

    - Hüllreste sind beige
    der Pantherpilz hat weiße Hüllreste

  • Als Ergänzung:
    Perlpilz: Hutrand ungerieft
    Pantherpilz: Hutrand gerieft

    Manchmal sehe ich schon direkt von oben den Unterschied. Die Anordnung der Hüllreste ist verschieden. Das ist natürlich nur ein Hinweis, und nicht zur alleinigen Bestimmung gedacht.

  • Hallo,
    Danke für eure Antworten.
    Ja , den Merkmalen nach ist es ein Perlpilz , meine Kenntnisse sagen fest : Perlpilz , nur dem Gefühl nach hab ich gezweifelt.
    Grüße Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Hallo Norbert,

    das ist eindeutig ein Perlpilz, denn bereits beim ersten Bild sieht man das Rot unter der Huthaut. Sowenig Rot ist natürlich selten.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo zusammen!
    Und wieder ein paar Tipps für meine Sammelei... es ist schön, die Vergleiche zwischen den Beiden so zusammengestellt lesen zu können.
    Lieben Dank,
    Tuppie

    Schöne Grüße aus dem Hessenland,
    Tuppie
    [hr]

    Suche Steinpilz - finde Bitterschwamm...

  • Zitat von lactarius pid='7574' dateline='1383050604'


    - beim Anschnitt färbt sich das Fruchtfleisch rosafarben
    der Pantherpilz bleibt immer weiß


    Das wird aber beim Perlpilz erst nach längerer Zeit passieren. Ein bessereres Erkennungsmerkmal sind die (wenn vorhanden) immer rötlichen Madengänge.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Alsooo.... ich würde mich in Richtung Kammrandiger Wulstling (Amanita eliae) orientieren. Die purpurfarbenen Flecke auf der Huthaut sind gut zu sehen. Die breite Riefung am Hutrand (Kammrand) und die vergängliche Scheide ebenfalls. Übrigens hat der auch eine oben geriefte Manschette, wie der Perlpilz. Und je nach Art verfärbt sich auch das Fleisch insbesondere unter dem Hut von braun bis gelblich.

    Ich kenne keinen Perlpilz, der einen solch rauhen und vor allem strahlend weißen Stiel hat.

    Tolle Bilder :agree:

    Netter Gruß vom Rudi

    Einmal editiert, zuletzt von Rumpelrudi (31. Oktober 2013 um 01:04)

  • Hallo Jutta

    Ich glaube es auch nicht, dass es der Isabellfarbene Wulstling ist. Es sollte nur eine Richtung andeuten, denn die Radialfurchigkeit am Hutrand ist viel zu deutlich.
    Nicht nur der Perlpilz hat einen Farbumschlag bei Verletzungen. Wobei allgemein ein Perlpilz überall einen rosafarbenen Unterfarbton hat. Auch am Stiel und der knolligartigen Verdickung der Basis. Das fehlt beim vorgestellten Muster völlig.

    Tatsächlich schwanke ich zwischen dem Narzissengelben Wulstling (A. gemmata), der diese purpurfarbenen Flecken aufweist und genau diese Radialrissigkeit am Hutrand aufweist, jedoch im Anschnitt gelbliche Töne hat aber durchaus in einer graubraunen Farbversion auftreten kann.
    Oder dem Bräunenden Wulstling (Amanita spissa var. valida), der, wie der Name schon sagt, im Anschnitt braun wird und ebenfalls radialrissig ist. Den passenden Farbumschlag zeigt das Schnittbild deutlich.
    Wahrscheinlich ist es der Bräunende, aber niemals ein Perlpilz.

    Was sagt Kriegelsteiner zu den vielen Varianten:
    "Es kommen jedoch diverse Übergänge vor, sodass die Zuordnung einzelner Kollektionen nicht immer gelingt, weshalb diesen Varianten kein taxonomischer Wert zugesprochen werden kann."
    Zitat aus: German J. Kriegelsteiner (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 4, Ulmer-Verlag

    Bedeutet, dass auch die Sachverständigen bei der Bestimmung der Wulstlingarten zur Verzweiflung kommen.

    Netter Gruß vom Rudi

    Einmal editiert, zuletzt von Rumpelrudi (31. Oktober 2013 um 17:05)

  • Hallo zusammen,
    Da die Pilze in der Nähe wachsen , schau ich am Wochenende nochmal nach. Sind keine mehr da , speichere ich unter 'möglicherweise Perlpilz' ab im Ordner '2014 nachschauen'.
    Ansonsten Dank an alle Beteiligten.
    Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

    Einmal editiert, zuletzt von Norbert (31. Oktober 2013 um 17:38)