Oktoberfunde – Teil 12: Beringter Schleimrübling, Bischofsmütze, Pechschwarzer Milchling

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.859 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. November 2020 um 15:16) ist von Beorn.

  • Hallo Zusammen!

    Hier ein Fund über den ich mich sehr gefreut habe. Nach vieeeelen Jahren im Wald endlich gefunden, den

    36. Beringten Schleimrübling - MUCIDULA MUCIDA. Sieht einfach toll aus im Lichte des Sonnenuntergangs.

    37. Bischofsmütze - GYROMITRA INFULA. Auch ein Erstfund! Konnte mein Glück kaum glauben, als ich gleich an mehreren Stellen diese bei uns seltenen Pilze fand. Wenn die nicht so giftig wären…


    38. und hier noch ein Verwechslungspartner zum Mohrenkopf-Milchling: ich vermute den Pechschwarzen Milchling - LACTARIUS PICINUS. Er hat anders, als im 123 Portrait KEIN dunkles Fleisch. Mitunter kann man das dort ändern? Geschmack recht mild auch nach 1min. Geruch neutral.


    Danke für Eure Ideen und Berichtigungen!

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Alex

    Die Bischofsmütze möchte ich auch schon lange mal finden. Gratulation zu deinen Erstfunde, tolle Bilder.

    LG Andy

  • Hallo Alex,

    wow, die Bischofsmützen sind echt der Hammer!

    Davon habe ich erst kürzlich beim Pilzkurs mal ein richtiges Monster live gesehen, aber das hatte ich leider nicht selbst gefunden. Da wäre ich sicherlich total aus dem Häuschen gewesen. Wirklich toll, deine Exemplare. Und gleich so viele.

    Den Pechschwarzen Milchling finde ich auch toll. Den habe ich noch nie in echt gesehen. Wenn der noch Runzeln oben am Stiel hätte, hätte ich den glatt als Mohrenkopf eingetütet.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Danke Euch!


    die Funde waren für mich schon was besonderes.

    Der mohrenkopf hätte keinen Farbverlauf von Hell nach dunkel von den Lamellen zum Stiel.
    sicher bin ich mir hier bei der Bestimmung ja nicht. Mal schauen, vielleicht schaut ein Milchlingsexperte drüber...


    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Alex,

    ich wollte damit nicht sagen, dass das für mich nach einem Mohrenkopf aussieht. Zumindest meine (viel zu wenigen - über die Jahre bestimmt nicht mehr als 15) Mohrenköpfe hatten alle brav die Runzeln an der Stielspitze, und ich dachte, das sei ein recht verlässliches Merkmal.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo zusammen,

    dem Argument mit dem fehlenden abrupten Schwarz-Weiß-Übergang an der Stielspitze schließe ich mich vorbehaltlos an. Stutzig macht mich nur, dass der Geschmack des Pilzes angeblich mild gewesen sein soll, denn Lactarius picinus ist laut Literatur leicht scharf im Geschmack.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Grüß Euch!

    Ich wollt Dir auch nix unterstellen Sabine!:wink:

    Tja, den Geschmack hab ich vielleicht eine halbe Minute getestet. da wars wie bschrieben. mitunter braucht der ja auch etwas länger...

    lg

    Alex

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    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

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  • Hallo zusammen,

    beim Geschmack des Pechschwarzen Milchling schreiben alle Autoren von einander ab, scheint mir. Ich hatte ihn dieses Jahr beim Milchlingskurs von L. Krieglsteiner probiert und finde den überhaupt nicht scharf. Initial ist der mild, nach 15 Sekunden kauen kommt ein etwas bitterer Geschmack und die typsiche adstringierende Wirkung im Mund. Von Schärfe kein Spur, wer weis wie lange man dafür kauen müsste ...

    Die Untergattung der Korallenmilchlinge ist ja recht schwierig in der Bestimmung. Außer dem Mohrenkopf Lactarius lignyotus und dem Rosaanlaufenden Milchling Lactarius acris=acer sind alle Arten in ihrer Variationsbreite recht ähnlich und im Zweifel immer mikropflichtig.

    Sehr dunkel gefärbt ist v.a. das Paar Pechschwarzer L. picinus und Rußiger Milchling L. fulignosus. Diese haben keine geflügelten Sporen. Unterscheiden kann man sie nur ökologisch, ersterer im (montanen) Nadelwald, zweiterer im Laubwald (Buche).

    Variabel dunkel gefärbt ist auch noch der im basenreichen Laubwald vorkommende Dunkle Korallenmilchling L.romagnesii. Oft mit gerippten Huträndern und klebriger Milch, aber ob das so konstant ist sei dahingestellt. Die Sporen sind hier mehr querverbunden als längsstriefig geflügelt.

    Die restlichen Arten sind (meist) heller gefärbt. So auch der Flügelsporige Milchling L.pterosporus den man anhand seiner runzeligen Huthaut, den dichtstehenden Lamellen, den schwachen Kokosflocken-Geruch und der deutlich scharf schmeckenden Milch(!) leicht erkennen kann. Sein Doppelgänger, der Rauchfarbende Milchling L. azonites ist kaum runzelig, hat tendenziell entfernter stehende Lamellen und schmeckt mild-bitterlich. Letzterer lässt sich aber kaum vom Hellen Korallen-Milchling L. ruginosus trennen. Bei diesem verfärbt sich die Milch (im Kontakt mit dem Fleisch) nur sehr schwach und langsam.
    Edit: L. ruginosus schmeckt im Fleisch(!) scharf und hat einen gerippten Hutrand <-> L. azonites bitterlich und Hutrand kaum gerippt. Im Zweifel Sporen mikroskopieren: Ornament von L. ruginosus ist deutlich höher und die Grate laufen um die halbe Spore, bei L. azonites ist das Ornament das niedrigste in der gesammten Untergattung.

    Ich hoffe diese Übersicht hilft bei zukünftigen Bestimmversuchen weiter.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    3 Mal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (3. April 2022 um 12:25)

  • Deshalb speichere ich mir solch wertvollen Beiträge immer schön ab! Dann muss ich sie nur mehr im Datenwust meiner Festplatten finden! :P

    Vielen Dank Thiemo!!!

    lg

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

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    • Offizieller Beitrag

    Salut!

    Interessante Beobachtungen zu Schärfe bei Lactarius picinus. Die Kollektionen, die ich von dem bisher im Schwarzwald im Mund hatte, waren schon scharf, wenn auch kein vergleich mit den "richtig" scharfen Milchlingen wie Lactarius acerrimus & co.
    Wirklich mild schmeckte mir der aber nie, im Gegensatz zu Lactarius lignyotus (Mohrenkopf - Milchling).


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Der Biologe 7. Dezember 2020 um 08:34

    Hat den Titel des Themas von „Oktoberfunde – Teil 12: Beringter Schleimrübling, Bischofsmütze, Pechschwarzer Milchling mit Fragezeichen“ zu „Oktoberfunde – Teil 12: Beringter Schleimrübling, Bischofsmütze, Pechschwarzer Milchling“ geändert.