Wieder Gymnopilus junonius?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.575 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Januar 2021 um 20:40) ist von Marcus.

  • Hallo,

    an diesem Ort in der Mitte Sachsen-Anhalts hatte ich die Art (falls Gymnopilus junonius stimmen sollte) noch nicht beobachtet. Gesehen habe ich diese Pilze, Hutdurchmesser 2 bis 6 cm, am 31.10.2020 in der Nähe von einzeln stehenden Pappeln.

    VG Marcus

  • Hallo Marcus

    Also für mich sieht das nicht nach dem Beringten Flämmling aus. Ich habe mal ein bisschen gesucht und dabei den Bittersüssen Risspilz (INOCYBE DULCAMARA) gefunden: Bittersüßer Risspilz, Olivgelber Risspilz (INOCYBE DULCAMARA SYN. INOCYBE DULCAMARA VAR. SQUAMOSOANNULATA, INOCYBE DULCAMARA FORMA SQUAMOSOANNULATA)

    Ob er es ist weiss ich nicht, aber du kannst ja mal damit vergleichen.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,

    optisch könnte es passen. Nur von der Größe her ist der Bittersüsse Risspilz wohl etwas kleiner (1 bis 3, max. 5 cm) gegenüber 2 bis 6 cm bei meinen Pilzen, wobei 2 cm doch eher die Ausnahme war, die meisten waren 5 bis 6 cm im Durchmesser.

    VG Marcus

  • Hallo Marcus

    Das war nur eine Idee von mir. Bei den Grössenangaben ist mir auch schon öfter aufgefallen, dass sie sich je nach Literatur ziemlich unterscheiden können. Auf den folgenden Seiten ist er zum Beispiel mit einem Hutdurchmesser von einmal 2 - 8cm und einmal bis 7cm aufgeführt:

    Bittersüßer Risspilz Inocybe dulcamara

    Bittersüßer Rißpilz

    Vielleicht meldet sich ja noch einer der Experten hier und kann mehr dazu sagen.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,

    wahrscheinlich halten sich die Pilze auch bei der Größe nicht immer daran, was in Büchern/im Internet über sie geschrieben wird.

    Mal schauen, was für Meinungen zu dem Pilz noch kommen.

    VG Marcus

    • Offizieller Beitrag

    Tach!

    Eine Mallocybe wird das schon sein, aber ob >dulcamara s.str.< ist hier eher fraglich, mit so leuchtend rostroten Hutfarben kenne ich die eher nicht. Die Gattung (war früher mal eine Untergattung von Inocybe, ist aber inzwischen eigenständig) ist sehr kompliziert und wird noch weiterhin bearbeitet.


    LG; Pablo.

  • Eine Mallocybe wird das schon sein, aber ob >dulcamara s.str.< ist hier eher fraglich, mit so leuchtend rostroten Hutfarben kenne ich die eher nicht.

    Danke Pablo für deine Einschätzung. Mir ist noch etwas aufgefallen, was eher gegen dulcamara spricht. Die Schneiden der Lamellen bei dulcamara sollen ja weisslich sein, was man auf vielen Fotos auch sieht. Bei dem hier angefragten Pilz sehe ich das eher nicht. Ist das eigentlich ein gutes Merkmal, das bei einer Bestimmung ziemlich wichtig sein kann oder sind solche weissen Schneiden oft nicht so ausgeprägt und daher als Merkmal mit Vorsicht zu geniessen?

    Zudem finde ich die Grössenangaben zu dulcamara mittlerweile doch auch etwas verwirrend, auf der von dir verlinkten Seite wird sie mit nur "bis 4cm" angegeben und im Link zu tintling.com mit "bis 8cm". Kleinere Unterschiede verstehe ich ja, aber dass es je nach Quelle hier so grosse Unterschiede gibt finde ich komisch. Und tintling.com müsste ja normalerweise auch eine zuverlässige Quelle sein.

    LG

    Benjamin

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Benjamin!

    Ich bim kein Inocybologe, kann also nicht wirklich absehen, wie wichtig welches merkmal ist.
    Die verlinkte Seite ist ein "Arbeitsdokument" der Risspilzforschering mit der europaweit wohl weitgehendsten Formen- und Literaturkenntnis in dem Bereich. Das sollte schon Hand und Fuß haben, ist aber eben ein Arbeitsdokument und nicht zu verwechseln mit sowas wie einer fertigen, veröffentlichten Monografie (das wird noch dauern, bis das so weit ist).


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo

    Vielen dank für die Infos. Eigentlich ging es mir auch darum zu erfahren, wie viel Wert du persönlich auf solche Merkmale legst. Sind sie für dich eher zweitrangig und Zusatzmerkmale, wenn du eine Einschätzung zu einem Pilz abgibst? Ich kenne hier niemanden, der sich so gut mit Pilzen auskennt, wie du, deshalb interessiert es mich auch sehr, auf was du bei deinen Einschätzungen achtest. :)

    Ich wollte keinesfalls deine Quelle in Zweifel ziehen, habe mich nur über diese Unterschiede gewundert, da ich tintling.com eigentlich auch als gute Quelle empfunden habe. Aber in diesem Fall ist deine Quelle mit Sicherheit verlässlicher.

    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Benjamin!

    Das hatte ich schon verstanden. Darum schrieb ich ja auch: Ich kann es in der Gattung nicht beurteilen, weil mir die Formenkenntnis und die Funderfahrung / Untersuchungserfahrung fehlt. Manche (Viele!) Fachbereiche sind in ihrer Merkmalsbeurteilung reichlich spezifisch. Ein Phlegmacium muss man ganz anders beobachten als einen Filzröhrling, eine Antrodia ganz anders als eine Phlebia, eine Hygrocybe s.l. ganz anders als eine Tricholoma. Es ist völlig unmöglich, bei allen Gattungen bzw. Gattungsgruppen / Fachbereichen so intensive Kenntnisse zu erarbeiten, daß man überall in der Lage wäre zu beurteilen, was wann welche Leitmerkmale sind und wie das dann zu gewichten wäre.
    Ich weiß so am Rande, daß bei Inocybe cincinnata var. major die braunen lamellenschneiden eine Rolle spielen. Aber hier? Da müsste man Ditte fragen, oder jemand anderes, die oder der sich wenigstens annähernd so ausführlich damit befasst hat.


    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo

    Vielen Dank für die interessanten Infos. :thumbup:

    Hallo Marcus

    eine sehr interessante Diskussion, wie ich finde.

    Stimmt, ist wirklich immer sehr interessant. Vor allem freut es mich, dass Pablo immer so viel Geduld hat und uns mit seinem Wissen tatkräftig unterstützt, sodass wir davon profitieren können. Ich denke Pablo ist ein wirklich geduldiger und sympathischer Mann. :thumbup:So einen Lehrer hätte man sich früher oft gewünscht. :)

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo zusammen,

    auch wenn ich nach den Beiträgen zu diesem Pilz wenig Hoffnung habe, dass mehr als Mallocybe sp.möglich ist, möchte ich einfach die Aufnahmen vom 13.11.2020 einstellen.

    Mir haben die Aufnahmen beim Versuch der Bestimmung der Art leider nicht weitergeholfen. Aber bei so viel Expertenwissen hier im Forum möchte ich die Hoffnung noch nicht aufgeben. Die Merkmale, die man bei dem Pilz mit einem makroskopisch festhalten kann, habe ich hoffentlich hinreichend abbilden können.

    VG Marcus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Marcus!


    Mallocyben können auch wirklcih nur sehr wenige Spezialisten in Deutschland wirklich bestimmen.

    Und je älter die Fruchtkörper werden, desto schwieriger wird's. Da musst du dir echt ekine Gedanken machen, man findet eben immer wieder eine Menge Pilze, die einfach nicht bestimmbar sind. Es sei denn, man würde volles Programm fahren, Belege anfertigen und dann damit zu den jeweiligen Gattungsspezialisten gehen...
    Macht aber nichts, sondern ist ja eher noch ein Ansporn zum weitersuchen und beobachten.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    vielen Dank für deinen Beitrag.

    Mir ist durchaus bewusst, dass bei manchen Pilzen bei der Gattung makroskopisch Schluss ist. Ansporn, weiter zu suchen habe ich aber dennoch. Und im Umkreis von 15 km warten noch viele Pilze, bestimmt zu werden.... Vor allem alte Pilze...

    VG Marcus