Zitzenschirmling

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.699 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. November 2020 um 10:16) ist von ReikeT.

  • Hallo Gemeinde,

    Hatte ja bei der letzten Bestimmung schon angekündigt, dass ich mich in Zukunft ausführlicher mit Schirmlingen beschäftigen möchte.

    Heute ist mir dann auch prompt einer in den Korb gesprungen.

    Ist das ein Zitzenschirmling?


    Die Lamellen gehen teilweise schon eher in Richtung rosafarben. Das sieht man auf den Fotos wegen dem Licht nicht so. Ring lässt sich verschieben.

    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe.

    Gruß, Johannes

  • Hallo Uwe,


    danke für den Hinweis mit dem Anschnitt! Da hab ich gar nicht dran gedacht.

    Der Stiel verfärbt sich kaum, aber an den Lamellen kann man was erkennen.

    Es ist also ein Safranschirmling.

    Ist es am Ende c. olivieri?

    Davon hatte ich vorgestern ein junges Exemplar im Korb, bei dem der Schirm noch geschlossen war. Hätte die beiden jetzt nicht miteinander in Verbindung gebracht.

    Welches Detail hätte denn bei mir „Klick“ machen müssen?

    Hatte als erstes die Zitze auf dem Schirm gesehen und habe dann erstmal ganz naiv 1 und 1 zusammen gezählt.


    Gruß, Johannes

  • Hallo Johannes,

    Eine Zitze haben die Riesen alle, mehr oder weniger. Aber die Zitzen Riesenschirmpilze haben eben eine richtige Zitze und deren Schuppen sind meist viel dünner nicht so grob wie bei deinem Fund. Wenn er auch nur ein bisschen gerötet hat in Stiel und Fleisch isses der olivieri!

    LG Rigo

  • Nachtrag...

    Hatte ja bei der letzten Bestimmung schon angekündigt, dass ich mich in Zukunft ausführlicher mit Schirmlingen beschäftigen möchte.

    Mach das nicht Johannes, such die andere Pilze! Hahahaha :)

    LG Rigo

    Hallo Rigo,


    wieso die Warnung? Mit was würdest du weiter machen, wenn du bei den Röhrlingen so langsam „Freischwimmer“ wärst? Fand die Schirmlinge irgendwie immer schon einfach cool. Wohnen direkt am Feld und da stehen immer richtige Riesen in Wurfweite von unserem Gartenzaun. Und da ich super gerne koche, hätte man bei den Schirmlingen ja auch ganz gute Karten.

    Aber da ich bei Lamellenpilzen absolut nichts esse, was ich mit Sicherheit bestimmen kann, muss ich die Kerle immer links stehen lassen und mich dann am Ende nachts mit dem Gedanken quälen, dass ich vielleicht kiloweise Parasole stehen lassen habe und sie dann halt jemand anderes brät ^^ . Deswegen wollte ich das als nächste Baustelle angehen.

    Der Pilz hat sich übrigens nur an den Lamellen verfärbt. Der Stiel ist dreckig grau geblieben - wahrscheinlich war der Kollege aber auch schon relativ alt.

    Der letzte, den ich im Korb hatte, hat sich auch sofort am Stiel verfärbt.

    Der Pilz stand im Mischwald unter einer Fichte. Würde ihn also als C. olivieri abhaken. Theoretisch wäre er ja sogar essbar, oder? Habe den Pilz zwar schon entsorgt, da ich ihn nicht bestimmen konnte, aber bei den nächsten würde ich vielleicht mal eine Ecke probieren.


    Grüße, Johannes

  • Hallo Johannes,

    mein Einwurf war eigentlich nur als Spaß zu verstehen. Gerade bei Macrolepiota gibt es so viele Unstimmigkeiten, dass unsereiner nicht wirklich weiter kommt. Das gilt aber nur für eine korrekte Bestimmung, welche man von denen essen kann, ist einfacher zu klären. Aber eben nicht hier im Internet! Was deinen Fund angeht, bist du auf der richtigen Spur. Doch eine Freigabe zum verzehr, gibt es hier nicht!

    Nun ab ist Bett mit mir...LG Rigo

  • Hallo Vielfraß

    Danke fürs Zeigen.

    Dein Fund ist ein C. olivieri

    Der gezeigte Fruchtkörper hat bereits einen erheblichen Trockenschaden, was auch die schleppende Rötung erklärt. Die fehlende Stielnatterung hätte Macrolepiota konradii ausschließen sollen. Dessen Natterung ist nicht so stark wie etwa bei M. procera, aber immer vorhanden, wenn auch teilweise nur sehr fein und manchmal fast wie hellweiß auf dunkelweiß wirkend. Der Hutgrund von M. konradii ist zudem sehr viel heller, das Erscheinungsbild nicht so einheitlich olivbraun-düster mit Schuppen, die kaum vor dem Hutuntergrund kontrastieren, vor allem im Alter, wie C olivieri, was im Übrigen auch namensgebend ist. Er färbt nicht im Anschnitt, C olivieri schon. Es gibt weitere Unterscheidungsmerkmale, aber diese prägnanten genügen idR für eine zuverlässige Unterscheidung.

    Ich finde, Du hast Dir mit Schirmpilzen eine brauchbare Gattung ausgesucht, auch wenn es deutlich leichtere gibt. Jeder braucht ja auch seine eigene Motivation, und was nützt es, wenn Du Dich mit leichter erkennbaren Gattungen und Arten auseinandersetzt, die bei Dir aber vielleicht nicht wachsen, während Du das, was vor Deiner Haustür steht, nicht zuordnen kannst..

    Ich hänge Dir mal einen recht brauchbaren Bestimmungsschlüssel für Schirmpilze an. Wenn Du den Artikel drauf hast und mit dem Schlüssel umgehen kannst, bist Du schon um Lichtjahre weiter als jetzt. Der Rest ist üben, üben, üben. Am besten in der Natur und in gelegentlichem Austausch mit anderen Pilznerds. Stell auch ruhig weiter fleißig hier vor und mach schön scharfe Detailaufnahmen. Schnittverhalten nicht vergessen.

    Viel Spaß!

    ReikeT