Wieder Gemeiner Rotfußröhrling (Xerocomellus chrysenteron)?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.279 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Dezember 2020 um 16:43) ist von Marcus.

  • Hallo,

    am 07.11.2020 sah ich in einem Wald in der Mitte Sachsen-Anhalts unter Eichen diesen Pilz, ca. 6 cm Hutdurchmesser, Geruch neutral. Liege ich mit meinem Bestimmungsversuch richtig?

    So wirklich frisch sah das Exemplar nicht aus.

    Etliche Eichen weiter sah ich diesen Pilz, ich meine die gleiche Art, aber wohl noch etwas älter, Hutdurchmesser 8 cm, Geruch beißend (wohl dem Alter geschuldet):

    VG Marcus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Marcus!


    Das ist Xerocomellus cisalpinus (Starkblauender Rotfuß), nur halt nicht mehr stark blauend, weil schon stark verwittert und ziemlich hinüber. :wink:

    Filzröhrlinge in dem Alter zu bestimmen (und auch so spät im Jahr, wo man immer mit Bodenfrosteinfluss rechnen muss) ist in 99% der Fälle ein Ding der Unmöglichkeit, in dem Fall halt Glück, daß der letzte Fruchtkörper noch so schön blaut und die Huthaut - und Stielstrukturen so typisch ausgeprägt sind.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Marcus!

    Ja, das wäre auch für den ersten mein "Arbeitstitel". Es bleibt aber eine gewisse Unsicherheit, wegen dem fortgeschrittenen Verwesungszustand der Fruchtkörper (siehe zB fehlende verfärbung, auch das ist oft eine Folge von Zersetzung).


    LG; Pablo.

  • Hallo,

    am 07.11.2020 sah ich auch noch dieses Exemplar unter Eichen und Buchen, Geruch neutral, Hut ca. 8 cm im Durchmesser. Leider war auch dieses Exemplar nicht wirklich frischer:

    Ein bisschen blau meine ich zu erkennen. Reicht es für Xerocomellus cisalpinus bzw. angesichts des Verwesungszustandes eher Xerocomellus cf. cisalpinus?

    VG Marcus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Marcus!

    Ja, vermutlich ist das auch Xerocomellus cisalpinus. Mehr als ein vielleicht ist bei so stark verwitterten Fruchtkörpern aber nicht drin, es sei denn, du würdest hier noch die Sporen rastern lassen. Die Längsstreifen / Längsrillen sind im LM selbst bei guter Optik mit 1000x nicht wirklich erkennbar bei X. cisalpinus, meistens noch nicht mal erahnbar. Darum braucht es makroskopische Merkmale, aber bei so alten fruchtkörpern sind die auch meistens diffus, verfälscht oder kaum noch interpretierbar. Darum lasse ich selbst grundsätzlich solche Kollektionen (und Einzelfruchtkörper sowieso) einfach stehen und gucke mir was andres an, was noch eher Aussicht auf ein befriedigendes Bestimmungsergebnis hat. :wink:


    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    vielen Dank für deinen Beitrag. Von oben fand ich das Exemplar zunächst noch halbwegs frisch. Also erst einmal ein paar Fotos gemacht. Erst bei näherer Betrachtung war auch für mich klar: frisch ist auch dieses Exemplar nicht mehr. Nun konnte/wollte ich aber nicht einfach weggucken.

    VG Marcus