Trichterling?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.578 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Dezember 2020 um 17:35) ist von AndiR.

  • Heute bin ich über diesen Pilz gestossen, den ich (noch) nicht kenne aber ziemlich zahlreich vorkam, was mich wunderte bei dieser Jahreszeit (schon 5cm Schnee).

    Geruch: Mehlig, etwas süsslich, vielleicht auch schwach nach Anis
    Hutoberfläche: Glatt, schmierig nicht schleimig, Hygrophan (wird weiss beim trocknen)
    Hutgrösse: 4.5 cm
    Geschmack: neutral, auch nach längerem Kauen nicht bitter werdend
    Vorkommen: Waldboden, saprobiontisch auf Fichtennadeln



    Meine Vermutung ist der Weisser Anis-Trichterling, da der Geschmack neutral ist. Zum Ruderaltrichterling würde jedoch der hohle Stiel passen. Oder ist es gar kein Trichterling?? :/:S

    Liebe Grüsse aus dem verschneiten Toggenburg
    Andi

  • Hallo Andi,

    wenn du den Weißen Anistrichterling mal gefunden hast, wirst du ihn immer wieder an seinem Anisgeruch wiedererkennen!

    Weiter kann ich dir aber leider nicht helfen!

    LG Rigo

    Siehe den Weisen Anistrichterling!

  • Hallo Rigo,

    Danke für den Hinweis! Ein schönes Bild von einem Anis-Trichterling hast du da! Jaja..ich brauche unbedingt auch mal ne bessere Kamera! :blush:

    Nach nochmaligem Durchblättern und Lesen denke ich es ist der Ruderal-Trichterling (Clitocybe amarescens).
    Hab im Buch falsch gelesen, es steht "Geschmack entgegen des Namens (amarescens=bitter werdend) mild. Das würde dann passen wie auch bei allen der hohle Stiel. In der Mitte waren sie ebenfalls nicht genabelt (Unterschied zum Weissen Anistrichterling). Standort war zwar im Wald, aber gerade unmittelbar neben einem Feld, wo der Bauer evt. zu übermütig gedüngt hat.

    Lg Andi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andi!

    Und wenn der nicht deutlich anisartig riecht, ist es irgendein anderer Trichterling.
    Viel wichtiger: Von ziellosen Kauproben rate ich dringend ab.

    Es gibt mit dem Aussehen auch die eine oder andere stark giftige Trichterlingsart, auf der man nicht herumkauen will.
    Grundsätzlich sind Kauproben nur dann sinnvoll, wenn man bereits vorher eine solide makroskopische Einordnung vorgenommen hat. Einerseits um ausschließen zu können, daß man auf irgendwas stark Giftigem herumkaut, andererseits um einzuschätzen, ob eine Geschmacksprobe überhaupt angezeigt / nötig ist zur Bestimmung.

    Denn ziellose Kauproben helfen nicht weiter. Die bringen nur dann was, wenn man weiß, was man dadurch beobachten will und warum.
    Also zB bei Täublingen, um den Schärfegrad zu ermitteln. Oder bei Ritterlingen, um mild / bitter / mehlig / scharf zu differenzieren. Oder bei Saftporlingen, ob mild oder bitter oder mild und dann leicht bitter werdend. Nur muss man da eben schon vorher wissen, in welcher Gattung und auch in welcher Sektion innerhalb einer Gattung man sich befindet, sonst macht es ja gar keinen Sinn.


    Lg; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Pablo,

    Danke für den Hinweis! Da hast du natürlich recht. Da sollte ich vorsichtiger werden.
    Die Paracelsische Binsenweisheit, dass allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift sei, würde ich z.B. bei Amatoxine, Phallotoxine etc. nicht herausfordern wollen.

    Zu diesem Thema gibt's hier noch einen spannenden Beitrag:
    Einzelverkostung - Geschmacksprobe - von giftigen Pilzen - Rund um Pilze - Forum der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V.

    Lg Andi