Unterschied Safranschirmling / Gift-Riesenschirmling

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 8.086 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Dezember 2020 um 10:21) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen und frohe Weihnachten!

    Ich habe heute eine Riesenschirmling gefunden. Er rötet, hat konzentrisch angeordnete sich vom Hut lösende Schuppen, eine breite Knolle und einen ungenatterten Stiel. Ich tippe auf den Safranschirmling, weiß aber, dass die Abgrenzung zum Gift-Riesenschirmling schwierig ist.

    Meine Frage dazu: Ist es möglich, den Safranschirmling sicher vom Gift-Riesenschirmling zu unterscheiden? Kann ich ihn schon dadurch ausreichend abgrenzen, dass er am Waldrand gewachsen ist und nicht auf Kompost oder Gras? Oder mache ich das am besten mit dem Mikroskop indem ich nach Schnallen suche? Suche ich dann sicherheitshalber jedes gefundene Exemplar ab? Finde ich Schnallen an allen Hyphen oder suche ich am besten am Hut/Stiel /...?!

    Viele Grüße

    Rapha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rapha!

    Der Giftige Gerandetknollige Garten-Safranschirmling ist doch ein Safranschirmling.

    "Safranschirmlinge" sind alle Arten der Gattung Chlorophyllum, und dazu gehört dieser Gift - Schirmling oder wie immer man den auch nennen mag, ja auch dazu.

    Der Name lehnt sich wohl an die safranartigen verfärbungen aller Arten der Gattung an - die aber natürlich nur bei einigermaßen frischen fruchtkörpern zu beobachten sind.

    Neben Chlorophyllum brunneum s.l. (inc. des "Phantoms" Chlorophyllum venenatum) sind auch andere nitrophile Arten der Gattung nicht unbedingt gesund. Auch der Keulenstielige Garten-Safranschirmling (Chlorophyllum rhacodes) wird oft nicht vertragen, der hierzulande vorwiegend in Gewächshäusern vorkommende Grünsporige Safranschirmling (Chlorophyllum molybdites) ist definitiv giftig.
    Einzig der Olivbraune SAfranschirmling (Chlorophyllum olivieri), der vorwiegend auf weniger nährstoffgesättigten Böden in Laub- und Nadelwäldern wächst, ist unbedenklich. Der ist nicht immer einfach von den anderen Arten zu untescheiden, relevant sind dabei in erster Linie die Struktur und Farbe der Hutschuppen (auch Farbkontrast zwischen Schuppen und Untergrund), die Form der Stielbasis, der Habitus und (auch sehr wichtig) die Ringstruktur, die bei Chlorophyllum brunneum s.l. nahezu einfach ist.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rapha!


    Welche zwei Arten? Rhacodes und olivieri oder olivieri und brunneum s.l. oder rhacodes und brunneum s.l. oder eine der drei von molybdites?
    Die unterscheiden sich schon alle auch mikroskopisch, sind aber auch makroskopisch durchaus unterscheidbar mit ein wenig Übung. Mikroskopisch muss man ebenso wie makroskopisch die Merkmale ja kennen lernen und interpretieren, ohne die entsprechende Erfahrung kann das ebenso schief gehen wie makroskopisch, oder sogar noch eher, wenn man sich da blind (also unter Ignorieren der makroskopischen merkmale) drauf verlässt.


    LG; Pablo.