Judasohr an nicht-Holunder?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.371 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Januar 2021 um 15:09) ist von Blackcelt.

  • Hi,

    ich habe hier einen Pilz gefunden, der einem Judasohr mindestens ähnlich sieht.

    Das Judasohr habe ich bisher immer nur an Holunder gefunden. Dieser Baumstamm sieht mir aber nicht nach Holunder aus, auch schien mir die Farbe der Pilze hier etwas heller als typisch. Also traue ich dem Braten nicht, aus Interesse habe ich aber trotzdem ein Exemplar eingepackt...

    Zuhause, bei etwas anderem licht und etwas trockener wirken sie jetzt aber doch dunkler und lassen auch die Judasohren-typische feinfilzige Oberfläche erkennen:

    Als Bonus hier nochmal die filzige Oberfläche in 60-facher Vergrößerung via Taschenmikroskop:


    Was meint ihr dazu?

  • Hallo,

    Also von dem was ich da auf dem Bild sehe würde ich den Holunder nicht ausschließen. Für mich sieht der Stamm schon so aus aber selbst wenn es keiner ist kann es dennoch ein Judasohr sein.

    Ich habe schon mal welche an Buche gefunden :shy:

    Liebe Grüße

    Flo

  • Floret : der Stamm war ca. 40 cm im Durchmesser, das wäre schon sehr breit für einen Holunder, oder? Ich vermute, dass es sich um Buche handelt, da drumherum eigentlich nur Buchen standen, allerdings bin ich nicht firm genug um das allein vom Totholz her beurteilen zu können.

  • Hallo

    Gefunden habe ich schon auf Esche, Eschenahorn, Gewöhnlichen Spindelstrauch (Pfaffenhütchen), Buche, Ölweide, Ginster und anderen Hölzern (die ich nicht sicher bestimmen konnte)

    Nicht vergessen, an Robinie habe ich den auch entdeckt, aber nicht geerntet. Ich habe keine sicheren Infos, ob der giftige Baum Einfluss auf die Ohren hat.

    Grüße von der Insel Rügen

    ruegenpilze.de

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe58 (10. Januar 2021 um 11:05)

  • Nicht vergessen, an Robinie habe ich den auch entdeckt, aber nicht geerntet. Ich habe keine sicheren Infos, ob der giftige Baum Einfluss auf die Ohren hat.

    interessante Fragestellung.

    Meine Vermutung wäre, dass wenn Gifte übergehen, diese hitzeinstabil sind genau wie die in den Früchten des Baumes selbst.

    Vielleicht kann Alex hierzu was sagen?

    Der Biologe

  • Das mit dem Übergang von Giften vom Wirt auf den Pilz scheint ja sehr abhängig vom Pilz zu sein (und vermutlich auch von den konkreten Giften im Substrat). Z.B. sagt man beim Schwefelporling ja, dass man ihn nicht essen soll, wenn er an einem giftigen Baum wächst. Andererseits gilt der Schmarotzerröhrling ja als ungiftig, obwohl er auf giftigen Kartoffelbovisten wächst. Eine ähnliche Geschichte ist es ja auch mit den Schwermetallen im Boden, die bestimmte Pilzarten wohl besonders gerne in sich konzentrieren.