Tremelle aurantia vs. Tremella mesenterica

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.234 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Februar 2021 um 19:50) ist von Rigo.

  • Hallo zusammen!

    Ganz sicher bin ich mir noch nicht bei der Bestimmung, weil die Sporen laut anderen Beschreibungen etwas groß sind.

    Ich hoffe also auf eire Meinung!

    LG Rigo

    Liegendes Laubgehölz an Feldwegsaum, 380 m/üNN.

    Nah bei Stereum hisutum.

    SPP: Weiß

    SP, Abwurf: 7-11,8 x 6,5-9 µm.

    SP. Q= 1,1-1,4 µm (1,2).

    Konidien im Präparat, vorhanden: ~3 µm.

    Konidien im Abwurf, nicht vorhanden.

    Basidien mit Schnallen an kurzen und langen Hyphen. 2- 3- und viergeteilt. ~<> 15 X 16 µm, meist rund.

    Dickere Stützzellen sind vorhanden.

    Pilz behält nach dem Trocknen seine blättrige Form, verliert aber stark an Volumen.

    Dieser Pilz wurde untersucht.

    Diesen Pilz habe ich zuerst gefunden. Wegen der Eindeutigkeit ließ ich ihn stehen, was mich heute ärgert!

    • Offizieller Beitrag

    Salve, Rigo!


    Wenn nur die Sporen nicht so groß wären... Bei Tremella aurantia normalerweise so maximal bis 9/10 µm in der Länge (Tremella mesenterica s.l. bis 14/15).

    Knapp 12 ist da schon ziemlich deutlich übers Ziel hinaus. Dabei sieht das doch makroskopisch so hervorragend passend aus, mit den Fruchtkörpern direkt auf den Fruchtkörpern von Stereum hirsutum?

    Verwirrend. Oder sind vielleicht beim Messen hier und da Fremdsporen reingerutscht, oder sogar abgepurzelte Basidiolen (an der Basalsepte abgerissene Basidiolen sehen mitunter aus wie Sporen)?


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo Und Uwe,

    Oder sind vielleicht beim Messen hier und da Fremdsporen reingerutscht, oder sogar abgepurzelte Basidiolen (an der Basalsepte abgerissene Basidiolen sehen mitunter aus wie Sporen)?

    In der Tat dachte ich bei den Basidiolen erst an Riesensporen und musste mir erst Vergleiche ansehen. Ich habe noch Sporen und werde morgen Mikroskop neu Eichen und nochmal nachmessen! Es sind auch nur ein paar wenige so groß! Blöde Pilze ;)

    LG Rigo

  • Hallo nochmal.

    Was soll ich sagen, wenn die Sporen zu groß sind, sind sie eben zu groß! Vielleicht kommt es ja vor, dass der Zystidenrindenpilz und der Striegelige Schichtpilz am selben Substrat gleichzeitig vorhanden ist! Beim Menschen soll es ja schon vorgekommen sein, dass man sich Läuse und Flöhe gleichzeitig eingefangen hat. ;)

    Ok. ich hab den einen Fruchtkörper, der direkt auf dem Schichtpilz wuchs heute aufgesammelt und war überrascht. Ziemlich ähnlich aber alles eine Nummer kleiner und die Basidiolen nicht so deutlich gekammert. Letzter maßen 13-15 x 12-13 µm. Die Sporen im Präparat kamen auf 6,5-8,5 x 6-6,7 µm. Ein rundes Gebilde von 7,7 µm Ø war auch dabei? Konidien können wohl beide bilden!

    Sporen aus einem Abwurf reiche ich nach!

    Also dieser hier war heute dran...

    Und so sah das innen aus!

    LG Rigo und Danke für euer Interesse und Feedback!

    Einmal editiert, zuletzt von Rigo (6. Februar 2021 um 23:00)

  • Rigo 6. Februar 2021 um 16:34

    Hat den Titel des Themas von „Tremelle aurantia, Gelber Schichtpilz-Zitterling“ zu „Tremelle aurantia vs. Tremella mesenerica“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Tja, das erklärt dann doch einiges: Du hast in der Tat beide Arten gefunden.

    Natürlich können an einem Ast sowohl Peniophora- als auch Stereum-Arten vorkommen. Ist nicht ungewöhnlich. Nur die Peniophoras sind halt oft schwer zu erkennen. Mit etwas Fantasie könnte man sich an dem Ast sogar einige der feinen, grauen Flecken als Peniophora cinerea s.l. vorstellen. Und auch interessant im Vergleich deiner beiden Funde: Die mit den großen Sporen sitzen ja nicht direkt auf den Fruchtkörpern von Stereum hirsutum, sondern irgendwie daneben. Der mit den kleineren Sporen aber ja wirklich satt direkt auf den Schichtpilz - Fruchtkörpern. :thumbup:


    LG; Pablo.

  • Rigo 6. Februar 2021 um 19:25

    Hat den Titel des Themas von „Tremelle aurantia vs. Tremella mesenerica“ zu „Tremelle aurantia vs. Tremella mesenterica“ geändert.
  • Hallo Pablo,

    der Pilz mag ja vergehen aber das Holz bleib ja da liegen. Und ich werde es wiederfinden, da ich meine Touren ja mit tracke! :)

    LG und danke für die Unterstützung!

    Rigo

  • Hallo,

    nun steh ich hier und kann nicht anders…. Odyssee der Zitterlinge!

    Zuerst habe ich wie oben zu sehen war den linken Pilz der 1. Aufnahme untersucht. Mit dem Ergebnis, dass die Sporen mit >11.08 µ, etwas zu groß erschienen. Basid. ~<>15 x 16 µ.

    Dann widmete ich mich dem Fruchtkörper auf der 2. Aufnahme. Mit dem Ergebnis, dass die Sporen mit <10 µ nun passten. Auch die Basidiolen schienen was kleiner zu sein, 13-15 x 12-13 µ.

    Danach sammelte ich heute das Stöckchen aus der 1. Aufnahme mit dem noch darauf sitzenden rechten Pilz auf.

    Das Ergebnis war, Basidiolen von 14-18 x 12-16 µ. Sporen müssen noch warten!

    Sonst alles im Rahmen der beiden ersten Untersuchungen.

    Dann heute ein Goldgelber Zitterling, wunderschön an einem noch hängenden aber abgestorbenen Ast einer noch recht guten Eiche, ohne Schichtpilze. Habe ich mitgenommen und das Ergebnis meiner Untersuchung lässt, für mich, nur den einen Schluss zu, dass die Sporen Range von Tremella aurantia erweitert werden sollte. Die Mikromerkmale von Tremella mesenterica sind ganz erheblich unterschiedlich zu T. aurantia. Das Hyphen Netzwerk im gesamt Kontext der Pilze ist viel lockerer und die einzelnen Hyphen sind viel geradliniger. Auch diese Nadelöhr artigen Schnallen sind oft und gut zu erkennen. Die breiteren Hyphen sind sehr selten. Die Basidiolen sind riesig im Vergleich zu T. aurantia mit 20-31 x 14-24 µ und deutlich ovaler. Die im Präparat gesichteten Sporen messen 14,2-18,7 x 12,7-16,7 µ was ich morgen noch zu erhärten versuche.

    Hier das Ergebnis des Vergleiches von Heute

    Verzeiht mir meine Penetranz die ich hier mal wieder an den Tag lege und schenkt mir noch ein wenig Interesse… ;)

    LG Rigo

    Einmal editiert, zuletzt von Rigo (7. Februar 2021 um 20:46)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rigo!

    Frank Dämmrich hat das im Naschbarforum vor einiger Zeit mal aufgebracht, und ich halte seinen Gedanken für durchaus plausibel: Tremella mesenterica (ohne Tremella aurantia, die ist klar abgegrenzt) könnte durchaus ein Aggregat aus mehreren Arten sein. Die Variationsbreite der Sporengrößen ist enorm, und die Wirte sind ja auch noch verschieden (zwar alles Peniophora, aber eben unterschiedliche Arten).

    Die Dichte der Hyphen und Ausprägung der Schnallen dürfte allerdings unerheblich sein, die Hyphendichte ist in erster Linie abhängig vom Alter der Fruchtkörper, der Wuchsgeschwindigkeit der Fruchtkörper und dem Durchfeuchtungsgrad. Bei den Schnallen gibt es einfach mehrere Typen in allen tremellas, eben solche offenen, bogenartigen Schnallen, und manchmal (andere Gewebeschichten) auch einfache Schnallen ohne "Ösen".

    Deine Beobachtungen sind dennoch bemerkenswert, weil es eben auch wieder darauf hindeutet, daß Tremella mesenterica keine einheitliche Art ist, sondern daß da wohl noch was zu Splitten sein könnte.
    deinen Fund von Tremella aurantia lass da mal aber raus, die ist schon sehr eindeutig.


    Lg; Pablo.

  • Hallo zusammen!

    Eines möchte ich dann doch noch nachreichen. Nämlich die Art und Weise wie die Pilze eintrocknen.

    T. aurantia: Trocknet zu einem kompakten Knubbel zusammen. Oben!

    T. mesenterica: Schrumpelt zu einem fein blättrigen Gebilde. Mitte!

    T. Mesenterica. agg. Schnurrt in gleicher Weise wie T. mesenterica. Unten!

    LG Rigo

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Kann das sein oder kommt mir das nur so vor, daß der eingetrockneten Tremella aurantia auch dieser satte Goldton / Orangeton fehlt, den alle deine getrockneten mesentericas haben?


    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    das ist keine Täuschung. Aber es könnte sein, dass die Goldenen goldiger leuchten, weil diese Blättchen dünner und durchscheinender sind. Der T. aurantia ist richtig klumpig nicht blättrig!

    LG rigo