Rotkappen, aber welche?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.773 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. September 2021 um 12:08) ist von gelBlau.

  • Hallo zusammen

    Ich bin relativ neu in der Pilzsammler-Welt und habe letztes Jahr im Herbst Rotkappen gefunden. Welche genau bin ich mir nicht sicher und dies kratzt mich irgendwie immer noch:P ich kenne leider die bäume nicht so gut und bin mir nicht s8cher, ob das eine Birke ist, neben der die Rotkappe steht auf dem Bild. Ich denke, wüsste ich den Baum könnte ich auf die spezifische Art schliessen. Auf dem einen Bild sieht man Blätter, ist das ne Birke? Könnt ihr mir da vielleicht weiterhelfen? Danke schonmals für eure Hilfe!

    Liebe Grüsse

    Dubmosphere

  • Hallo Dubmoshere,

    ich sehe auf deinen Bildern hauptsächlich Laub von Buchen, sicher sind auch andere Baumarten darunter. Ich sehe keine Birken, keine Pappeln und auch keine Fichten. Somit schließe ich mal auf Laubwaldrotkappe - Leccinum aurantiantiacum.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo zusammen,


    ich meine noch Espenblätter zu erkennen. Es käme also eine Espenrotkappe in Betracht. Zumal die Huthaut auch überstehend ist.


    Grüße

    Murmel

    Liebe Grüße


    Murmelchen


    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Vielen Dank für eure Hilfe!

    Ich gehe nun mal davon aus, dass es eine espenrotkappe ist. Nun wo du es sagst, Murmel, dass du Espenblätter siehst und ich mal espen gegoogelt habe sehe ich sie auch. :) Ist laut meinen recherchen die leckerste der Rotkappen, war auch ein absoluter Genuss! Einer meiner Lieblingspilze seit ich ihn das erste mal gegessen habe. Werde im sommer mal dort vorbeischauen und mir die bäume genauer ansehen.

    Liebe Grüsse

    Dubmosphere

  • Hallo zusammen

    Willkommen Dubmosphere.

    Die Bilder sind leider unscharf und überbelichtet, und einige Details fehlen.

    Daher geht nur raten. Ich würde auch zur Espenrotkappe tendieren. Leccinum aurantiacum hat meiner Erfahrung nach im Alter der jungen gezeigten Fruchtkörper in der Regel schon viel dunklere Stiele. Allerdings vermag ich nicht einzuschätzen, wieviel der Helligkeit auf den Blitz zu schieben ist.

    Viele Grüße

    Reike

  • Hallo ReikeT, Danke für deinen Input!

    Ja, die Kamera meines Handys ist leider etwas schlecht. Blitz habe ich nicht verwendet, ist aber total überbelichtet, das stimmt.

    Als weitere Details kann ich höchstens die typische Verfärbung der Rotkappen sagen. Diese wurden ziemlich dunkel-violett, schon fast schwarz.

    Bis ich im Sommer/Herbst nochmals dort hin gehe, werde ich mal von Espenrotkappe ausgehen. Lecker sind sie ohnehin, egal welche Art es genau ist :)

    Liebe Grüsse
    Dubmosphere

  • Hallo Dubmosphere ,

    ich würde hier auch Espenrotkappen sehen. Dazu folgender Hinweis/Tipp: Zumindest jüngere Exemplare der Espenrotkappe kannst Du im Feld auch erkennen, ohne auf die Bäume oder das am Boden liegende Laub achten zu müssen. Jüngere Espen-Rotkappen haben nämlich einen rein weißen Stiel, da sie weiße Schuppen haben und der Stiel auch weiß ist. Daher ergibt sich zwischen der Farbe des Stieles und der Stielschuppen kein Kontrast, der Stiel erscheint also völlig weiß. Erst bei älteren Exemplaren oder wenn am Stiel schon mehrfach herum gegriffen wurde, werden auch bei der Espenrotkappe die Schuppen bzw. der Stiel dunkler. Wenn Du also im Wald eine jüngere, unberührte Rotkappe mit komplett weißem Stiel findest, kannst Du sie getrost als Espen-Rotkappe abhaken. Sie wird ja unter anderem auch Weißstielige Rotkappe genannt. Bei den anderen Rotkappen-Arten verhält es sich etwas anders.

    LG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo,

    da kann ich Sepp nur beipflichten. :thumbup:Eigentlich ist diese Art der Rotkappen ganz gut zu bestimmen sofern sie nicht überalt ist. Da sind andere deutlich schwieriger festzunageln.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Zusätzlich zu den jung oft ganz weißen Stielschuppen finde ich auch die Hutfarbe ziemlich markant bei Leccinum leucopodium (Espenrotkappe, Weißstielige Rotkappe). Dieser helle, aber satt rote Farbton wäre zB bei der Laubwaldrotkappe (Leccinum aurantiacum s.str. = Leccinum quercinum) dunkler, mit mehr bräunlichen Farbanteilen. Das trägt auch was zum Gesamterscheinungsbild bei und macht die Art auch ohne Kenntnis der umgebenden Bäume bestimmbar.


    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,

    Sorry, habe das irgendwie nicht mehr gesehen, dass noch Leute geantwortet haben.

    Ich bedanke mich vielmals für die Hilfe und auch für die Tipps, wie man Espenrotkappen bestimmen kann. Dass die jung einen ganz weissen Stiel haben, ist natürlich sehr hilfreich für die Bestimmung. Hoffe, die wachsen dort dieses Jahr wieder, damit ich mir nochmals ne leckere Mahlzeit zubereiten kann damit. War eins der Highlights letztes Jahr.

    Liebe Grüsse
    Dubmosphere

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dub!

    Ein kleiner Hinweis: Daß diese Pilze unter Schutz stehen, hat durchaus eine Berechtigung, denn alle Rotkappen - Arten sind eher selten oder zumindest gebietsweise selten. Auch wenn jetzt jemand die Schweizer Studien ins Feld führt, daß den Mycelien das Absammeln der Fruchtkörper nicht schadet (was ja richtig ist): Die Fruchtkörper haben sehr wohl eine wichtige Funktion im Wald um die ökologischen Kreisläufe zu stützen, und natürlich auch für die Verbreitung der Art sowie die Entwicklung des Gen-Pools (weil sexuelle Fortpflanzung für den Erhalt jeder Art wichtig ist). All ihre wichtigen Funktionen erfüllen sie am besten, wenn die Fruchkörper an Ort und Stelle im Wald bleiben.

    Also: Wenn ausreichend frische, schöne Fruchtkörper da sind, würde ich die auch verschnabulieren (sind halt einfach köstlich, wie alle Rotkappen), aber immer darauf achten, daß genug Fruchtkörper im Wald stehen bleiben. Vor allem die älteren und ganz jungen Fruchtkörper würde ich stehen lassen, damit wir alle an der Art noch lange Freude haben.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo

    Das ist mir bewusst, da standen so um die 10 fruchtkörper, wovon ich 5 mitnahm. Wahrscheinlich habe ich unterm Laub noch etliche übersehen.

    Ich will ja noch die nächsten Jahre diese Pilze sammeln gehen können, also lasse ich immer möglichst viel im Wald.

    Trotzdem danke für die Anmerkung.

    LG Dubmosphere

  • Also: Wenn ausreichend frische, schöne Fruchtkörper da sind, würde ich die auch verschnabulieren (sind halt einfach köstlich, wie alle Rotkappen), aber immer darauf achten, daß genug Fruchtkörper im Wald stehen bleiben. Vor allem die älteren und ganz jungen Fruchtkörper würde ich stehen lassen, damit wir alle an der Art noch lange Freude haben.

    Hallo

    ( als Ergänzung noch :) )

    Also ich würde noch dazu sagen, dass wenn man die Fruchtkörper mitnimmt, dann hat man noch die heilige Verpflichtung noch etwas im Wald zu bleiben und umherzuwandern um deren Ausbreitung zu fördern ;) . Aber ich wollte wohl auch mal einfach wieder irgendetwas beitragen ;)

    Viele Grüße

  • klasse, dass Du wieder einen gefunden hast. Aber ich wäre tatsächlich auf das Umfeld neugierig gewesen.

    Die Stämme auf könnten ja Espen sein oder auch Erlen. Wenns geht, mach doch mal ein Bild vom umliegenden Wald, würde mich freuen.

    schöne bunte Grüße gelBlau