Scharlachroter Kelchbecherling? und unbekanter Pilz...

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.232 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. März 2021 um 00:20) ist von StephanW.

  • Hallo zusammen.

    Der Schnee ist weg und ich bin wieder mal durch den Wald gestreift.

    Was meint ihr zu folgendem Vorschlag:

    Scharlachroter Kelchbecherling - Sarcoscypha coccinea oder Österreichischer Prachtbecherling - Sarcoscypha austriaca

    In anbetracht der Jahreszeit und der Fabe fällt mir nichts anderes ein. Die Sporen kann ich leider nicht bestimmen da ich nicht mit den nötigen Instrumenten ausgerüstet bin.

    Gewachsen ist er auf dem kleinen Ast der auf dem Foto zu erkennen ist.

    Zuerst dachte ich es sei Müll aber beim genauerem hinsehen habe ich mich sehr gefreut zum ersten Mal diesen Pilz zu finden.


    Beim zweiten Kandidaten bin ich auf eure hilfe angewiesen.

    Fundort im Mischwald aber zwischen Tannen Fichten auf ca. 520 M.ü.M. auf Nadelstreu mit Humus.

    Gruch: Leicht pilzig.

    Geschmack: Neutral.

    Hut. 1-3cm, rehbraun, olivbraun, mit kleinem Buckel, Oberseite filzig, Rand ganz leicht eingerollt.

    Stiel: ca. 5cm, dünn, von gelb-beige nach oben ins weissliche velaufend, zäh, faserig.

    Lamellen: weiss - leicht cremfarben ins gelbliche wie die Stielspitze.

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    LG

    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Tinu (8. März 2021 um 21:36)

  • Hallo Tinu

    Beim Kelchbecherling würde ich folgendes festhalten:

    Sarcoscypha cf coccinea, ohne Mikro kann die Art nicht ausgemacht werden daher das "cf".

    Beim zweite ist es ein Fichtenzapfenrübling Strobilurus esculentus.

    LG Andy

  • Hallo Tinuu,

    Kelchbecherlinge sind tatsächlich ohne Mikro nicht bestimmbar. Ich habe hier eine Übersicht, die diese 3 Arten gegenüberstellt.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Salut!

    Darum würde ich bei dem Fund eingangs auch eher "Sarcoscypha spec." schreiben, denn es könnte ja wirklich ebensogut austriaca oder jurana sein.
    Sarcoscypha austriaca ist insgesamt wohl auch die deutlich häufigste Art, regional kann das aber auch anders aussehen.
    Auch mikroskopisch ist es übrigens nicht immer ganz einfach. Man benötigt wirklich sporenreife Fruchtkörper (also solche, die aktiv bereits Sporen ausstoßen), und die Sporen sollten zudem noch vital sein (Herbarmaterial ist viel schwieriger zu beurteilen). Sehr wichtig ist nämlich auch der Sporeninhalt (was für Tropfen und wie viele), und der ist bei unreifen Sporen (Sporen noch im Ascus) nicht zu beurteilen und ebenso nicht mehr bei toten Sporen (Herbarmaterial oder falsches / tödliches Mikroskopiermedium).
    Einzig wenn die korkenzieherig gewundenen, krausen Flankenhaare bei S. austriaca bei gut ausgeprägt sind, wäre die auch ohne reife Sporen schon bestimmbar.


    LG; Pablo.

  • Hallo Tinu,

    beim Zapfenrübling (Strobilurus) kommt es entscheidend darauf an, auf welchen Zapfen er gewachsen ist. Es gibt neben dem vorgeschlagenen Fichtenzapfenrübling auch noch zwei Kiefernzapfenrüblinge. Nur ein Tannenzapfenrübling ist mir nicht bekannt, also müssen außer den von dir angesagten Tannen noch andere Bäume am Fundort gestanden haben, oder meintest du mit Tannen vielleicht Fichten?

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo und vielen Dank an alle!

    Das mit dem Kelchbecherling ist für mich im Moment ausreichend bestimmt. Vielleich gabelt das Christkind dann irgend wann mal ein Mikroskop für mich auf. Mal sehen...

    Zum Fichtenzapfenrübling.

    Da habe ich Tannen mit Fichten verwechselt. :cool:

    Ich meinte Rottannen und nicht (Weiss)Tanne. Ich habe da noch keine schlaue Eselsbrücke gefunden. Wenn ich die sehe ist immer alles klar. Kiefern findet man in meiner Region nur wenige. Dann wäre wohl der Fichtenzapfenrübling die gefundene Art.

    Vielen Dank und Gruss

    Martin

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Spässle am Rand:
    Wenn es denn einen Tannenzapfenrübling (an Zapfen von Abies spec.) gäben täte, dann müsste man auch ganz schön am Stamm hochklettern, um die Fruchtkörper zu entdecken. :wink:


    LG; Pablo.

  • Oh, nach einem ordentlichen Herbststurm habe ich auch schon Tannenzapfen am Boden vorgefunden. Es ist nicht komplett ausgeschlossen, dass Tannenzapfen am Boden liegen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.