Ölbaumpilz oder ….?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.280 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. März 2021 um 22:07) ist von Roger.

  • Hallo mitenander!

    Bei meinem Waldgang Ende Februar habe ich einen Pilz gefunden der mich erstaunt hat: Könnte es ein Ölbaumpilz (OMPHALOTUS OLEARIUS) sein?

    • Holztyp: Wahrscheinlich Buche oder Ahorn, sicher aber Laubholz
    • Grösse: Mehrere Gruppen, je etwa 20 cm im Durchmesser (Bild 1)
    • Farbe: Orange
    • Lamellen: Weit am Stiel herablaufend
    • Kein Insektenbefall

    Der Pilz war komplett ausgetrocknet und brüchig. Davon habe ich ein Stück nach Hause genommen und von oben (Bild 2) und unten (Bild 3) fotografiert. Beim Zerschneiden ergab sich, dass der Pilz innen nicht ganz trocken war und ich konnte mittels Pinzette feststellen, dass der Stiel faserig ist (Bild 4).

    Der Versuch einen Sporenabdruck zu erhalten war erfolglos.

    Eine Langzeitfotografie zeigt keine Biolumineszenz, auch nicht an einem Stück, das ich für mehrere Tage befeuchtet hatte. Dies würde ich bei einem Ölbaumpilz erwarten, aber vielleicht war er eben auch einfach zu alt. Und kommt der Ölbaumpilz überhaupt in unseren Breiten (Schweiz) vor?

    Eure Kommentare würden mich sehr interessieren! Gibt es vielleicht bei uns einen «Doppelgänger» zum Ölbaumpilz?

    Liebe Grüsse!

    Roger

  • Hallo Roger

    Ich denke da eher an Lentinellus oder etwas aus der Pleurotus Ecke. Ich kann mir nicht vorstellen das es sich hier um einen Öelbaumpilz handelt.

    Gem. Wsl Verbreitungsatlas Schweiz gibt es Funde welche kartiert sind. Vorallem in kalkhaltiger Gegend aber auch im Süden Tessin.

    Gerne in Verbindung mit dem Substrat Quercus spec. (Eiche).

    Auch dein Hinweis bezüglich Lamellen am Stiel herablaufend widerspricht ja die Merkmalsrichtung für ein Öelbaumpilz.

    LG Andy

  • Hi.

    Ich stimme Andy zu, dass das keiner der Ölbaumpilze ist. Wenn die richtig oll sind, sind die oft schon fast schwarz. Zudem wäre die Wuchsart so seitlingsartig direkt an Totholz eher ungewöhnlich. Man findet die eigentlich eher bodennah, büschelig, gern direkt am Fuß von Bäumen/Stümpfen.

    Herablaufende Lamellen haben sie aber schon. :)

    Lg.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hi.

    Ich stimme Andy zu, dass das keiner der Ölbaumpilze ist. Wenn die richtig oll sind, sind die oft schon fast schwarz. Zudem wäre die Wuchsart so seitlingsartig direkt an Totholz eher ungewöhnlich. Man findet die eigentlich eher bodennah, büschelig, gern direkt am Fuß von Bäumen/Stümpfen.

    Herablaufende Lamellen haben sie aber schon. :)

    Lg.

    Ich meinte herablaufend bis zur Basis....

    Sollte jeweils all meine Gedanken zu Ende schreiben.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Bei so stark verwitterten, mumifizierten Fruchtkörpern ist es ja oft aussichtslos...
    Hier würde ich aber behaupten, daß es nur zwei Möglichkeiten gibt: Erstens Panus conchatus (= Lentinus torulosus = Laubholzknäueling), zweitens Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus).

    Da die Fruchtkörper in dem fortgeschrittenen Stadium noch so fest und hart sind und das weiße Fleisch nahezu unversehrt, dürfte die Tendenz zu Panus conchatus etwas höher sein. In meiner persönlichen Abwägung so 60:40 etwa.


    Lg; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo an alle!

    Herzlichen Dank für diese interessanten Kommentare! Ich werde über eure Vorschläge noch etwas "brüten". Einen Ölbaumpilz schliesse ich gemäss euren Kommentaren aus.

    Ich werde den Baumstamm in der nächsten Saison weiter beobachten. Vielleicht finde ich ja einen Pilz (statt einer Mumie!), den man dann genau bestimmen kann!

    Gute Zeiten wünscht euch

    Roger