Phlebia spec

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.858 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. März 2021 um 20:55) ist von Beorn.

  • Hallo Zusammen

    Liege ich hier korrekt mit einem Ablösenden Rindenpilz Cylindrobasidium laeve?

    Heute gefunden auf einem alten Wildkirschenstock.

    Zuerst dachte ich an Phlebia spec.

    Wahrscheinlich wird es schwierig aufgrund nur diesen Bilder und möglichen Vielfalt.

    Trotzdem danke für Euren Hinweis.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!


    Eher nicht, denke ich.
    Das sieht makroskopisch aus wie Phlebia albida, das wäre dann ein bemerkenswerter Fund.

    Ist allerdings unbedingt mikropflichtig, weil es eine ganze Reihe sehr ähnliche Arten gibt, auch in anderen Gattungen.
    Das Substrat ist übrigens mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht Prunus, die Rindenstruktur passt dazu nicht. Denkbar wäre hier zB Hainbuche, aber auch eine Weidenart könnte möglich sein.

    Hast du was mitgenommen von dem Pilz?


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    Vielen Dank für deinen Hinweis.

    dann war ich zuerst doch auf dem richtigen Weg mit Phlebia 😉.... Leider nichts mitgenommen, aber ich weiss wo ich ihn hingelegt habe.

    Ich frage mal WSL nach ob sie diesen Fund genauer anschauen wollen.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!


    Wer ist WSL? Dein mykologischer Arbeitskreis?
    Klar, frag' da mal nach, ansonsten llinse ich da auch gerne rein. Phlebia albida kenne ich recht gut, in meiner Ecke scheint die Art sowas wie einen Hotspot zu haben.


    LG; Pablo.

  • Hallo, Andy!


    Wer ist WSL? Dein mykologischer Arbeitskreis?
    Klar, frag' da mal nach, ansonsten llinse ich da auch gerne rein. Phlebia albida kenne ich recht gut, in meiner Ecke scheint die Art sowas wie einen Hotspot zu haben.


    LG; Pablo.

    Hallo Pablo,

    Ja sozusagen....

    WSL Startseite - WSL

    SwissFungi - Swissfungi

    Ich kenne mittlerweile einige Leute und Kartiere auch regelmäßig und so kam die eine oder andere Kontakt dazu.....

    Liebend gerne würde ich den dir zukommen lassen, aber Schweiz ist nun nicht in der EU und Versand plus Verzollung von solcher Ware ich befürchte Menge Papier und Erklärungsnotstand.

    LG Andy

  • Hey Andy,

    gut, dass Pablo schon was gesagt hat! Ich hätte nun auf Phlebia radiata getippt!

    LG Rigo

    Hallo Rigo, bei solchen Funde hilft es sehr wenn man hier mal reinlinsen kann.... 😉 Phlebia radiata war auch mein Tipp am Anfang aber irgendwie doch etwas skeptisch.

    Mal schauen morgen hole ich das Stöckchen und sende es mal ein. Bin gespannt und lasse euch dann das Ergebnis wissen.

    LG Andy

  • P. radiata ist, glaube ich, zumindest an den Rändern doch etwas orangener und nicht so weißlich wie bei deinem Fund!?

    LG

    Deshalb wohl auch den Hinweis von Pablo zu

    p. albida ....das wäre natürlich super Fund. 😀

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!

    OK, dann bin ich mal gespannt.
    Was die Post betrifft: ich hätte nicht damit gerechnet, daß das so ein großes Problem werden dürfte.
    Man darf ja auch kleine Päckchen von der Schweiz nach Deutschland schicken - jedenfalls habe ich sowas schon bekommen (wenn auch ohne Pilz drin), aber das Briefgeheimnis gilt auch da, also ohne konkreten Ausgangsverdacht darf da niemand reingucken. Zumal ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, daß es illegal sein könnte, einen Herbarbeleg von der Schweiz nach Deutschland zu schicken. Die Pilze selbst interessieren sich ja auch nicht für Unwesentlichkeiten wie eine von Menschen willkürlich ausgedachte Staatsgrenze. Die Alpen sind für manche Arten eine Barriere, das Zollhäusli bei Weil am Rhein oder sonstwo eher nicht. :wink:


    Lg; Pablo.

  • Hallo, Andy!

    OK, dann bin ich mal gespannt.
    Was die Post betrifft: ich hätte nicht damit gerechnet, daß das so ein großes Problem werden dürfte.
    Man darf ja auch kleine Päckchen von der Schweiz nach Deutschland schicken - jedenfalls habe ich sowas schon bekommen (wenn auch ohne Pilz drin), aber das Briefgeheimnis gilt auch da, also ohne konkreten Ausgangsverdacht darf da niemand reingucken. Zumal ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, daß es illegal sein könnte, einen Herbarbeleg von der Schweiz nach Deutschland zu schicken. Die Pilze selbst interessieren sich ja auch nicht für Unwesentlichkeiten wie eine von Menschen willkürlich ausgedachte Staatsgrenze. Die Alpen sind für manche Arten eine Barriere, das Zollhäusli bei Weil am Rhein oder sonstwo eher nicht. :wink:


    Lg; Pablo.

    Hallo Pablo, einen Versuch können wir gerne mal starten bei einem anderen Exemplar..... Dann wissen wir ob und wie die Hürden sich gestalten. Du kannst mir ja mal deine Adresse im PN angeben.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!


    Was sich portotechnisch halt lohnt: Mehrere Belege sammeln und dann alles auf einmal schicken. :wink:
    Momentan arbeite ich gerade eine Sendung als Litauen durch, aber das ist halt eben auch EU, ebenso wie wenn Joe mir was aus Österreich schickt.

    PN kommt gleich.


    LG; Pablo.

  • CH-Andy 17. März 2021 um 16:05

    Hat den Titel des Themas von „Ablösender Rindenpilz - Cylindrobasidium laeve“ zu „Phlebia spec“ geändert.
  • Hallo Zusammen

    Ich habe bereits die erste Info erhalten:

    ->Substrat ist eine Eiche

    Pablo hat wieder mal ins schwarze getroffen :)

    Makroskopisch wie auch mikroskopisch wäre mein Fund Phlebia cf albida einzuordnen, es bleibt jedoch etwas mit einem Fragenzeichen behaftet. Es könnte auch Phlebia cf nitidula sein aufgrund des Subikulums.

    Es wird versucht durch sequenzieren hier noch etwas mehr Klarheit zu bekommen, aber das kann andauern hier ein Ergebnis zu erhalten.

    Tolle Sache und sehr spannend.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!

    Phlebia nitidula hatte ich noch nie in der Hand. Die Art ist in Mitteleuropa extrem selten, die Verbreitung ist eher boreal (Skandinavien) bzw. in gemäßigten Breiten vorwiegend in klimatisch geeigneten Mittel- und Hochgebirgslandschaften. Generell vorwiegend an Weide zu finden. Im Gegensatz zu Phlebia albida sollten ich die Fruchtkörper an den Rändern nicht so ablösen. Ob das Subikulum tatsächlich ähnlich aussieht, kann ich nicht beurteilen, weil ich eben Phlebia nitidula noch nie unterm Mikro hatte.
    Warten wir's mal ab, aber ich bin recht zuversichtlich, daß es beim Sequenzieren auf Phlebia albida hinaus läuft.
    Das finde ich übrigens famos, daß der Fund so gründlich untersucht wird, um Gewissheit zu schaffen. :thumbup:


    Lg; Pablo.

  • Hallo, Andy!

    Phlebia nitidula hatte ich noch nie in der Hand. Die Art ist in Mitteleuropa extrem selten, die Verbreitung ist eher boreal (Skandinavien) bzw. in gemäßigten Breiten vorwiegend in klimatisch geeigneten Mittel- und Hochgebirgslandschaften. Generell vorwiegend an Weide zu finden. Im Gegensatz zu Phlebia albida sollten ich die Fruchtkörper an den Rändern nicht so ablösen. Ob das Subikulum tatsächlich ähnlich aussieht, kann ich nicht beurteilen, weil ich eben Phlebia nitidula noch nie unterm Mikro hatte.
    Warten wir's mal ab, aber ich bin recht zuversichtlich, daß es beim Sequenzieren auf Phlebia albida hinaus läuft.
    Das finde ich übrigens famos, daß der Fund so gründlich untersucht wird, um Gewissheit zu schaffen. :thumbup:


    Lg; Pablo.

    Hallo Pablo, ja das finde ich auch großartig die Bemühungen von diesem Team. Aber wird glaub ich nicht bei jedem Fruchtkörper gemacht, weil die Prozedur recht kostspielig ist. Würde mich sehr interessieren wie das so gemacht wird, wohl maschinell oder so.

    In der Schweiz erst 10 Stück kartiert.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!


    Die Sequenzierung? Das ist mittlerweile kein großes Problem mehr. Eine gut strukturierte Organisation hat vermutlich sogar mit dem einen oder anderen Institut ein Abkommen, so daß die Sequenzierungen nichts oder kaum noch was kosten, wenn das Institut die Daten verwerten darf und / oder den beleg behalten.

    Auch privat ist eine Sequenzierung nicht soooooo kostspielig, >hier< zB kannst du auch privat eine (oder mehrere) Sequenzen in Auftrag geben, für eine bereinibte Sequenz im FASTA - Format zahlt man ca. 20€, glaube ich.
    Mit enstprechenden Beziehungen geht das natürlich auch günstiger, was dann sinn macht, wenn man zB mehrere Funde durchsequenzieren lassen will.
    Der Prozess an sich ist schon etwas aufwendiger, das Equipment ist nicht billig und dafür braucht es schon ein richtiges Labor.
    Der ominöse "Taschensequenzierer" ist in der Tat zumindest in absehbarer Zeit nicht mehr als ein kleiner Mykologenwitz.

    PS.: Untersucht wird meistens nur eine Sequenz aus dem ganzen Genom (ITS, ev. zusätzlich noch LSU), also auch da muss man sich klar machen: Das ist kein Allheilmittel, auch da gibt es eine ganze reihe von Unwägbarkeiten.


    LG; Pablo.