Zwei Frühjahrsfunde aus der Eifel

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.545 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. April 2021 um 18:57) ist von KopfPilz.

  • Hi,

    ich möchte euch gerne zwei Pilze zeigen, die uns vor zwei Wochen bei einer Wanderung in der Eifel begegnet sind. Bei dem ersten vermute ich eine Lorchel, habe aber keine Ahnung, welche Art genau. Allerdings ist so gut wie gar kein Stiel erkennbar, von daher würde ich auch irgendeine Becherlingsart nicht ausschließen:

    Und dann war da noch ein paar kleine Pilzbrudis, die an einem leicht vergrabenen Fichtenzapfen wuchsen. Geruch relativ neutral, bei einer winzigen Geschmacksprobe war mir auch nichts besonderes aufgefallen. Ich würde hier den Fichtenzapfenrübling vermuten:

    Danke schonmal fürs ansehen!

  • Hallo

    Beim ersten Exemplar, bin ich auch eher bei Gyromitra spec. Oder evt. Auch Rhizina undulata Wellige Wurzellorchel ist eher selten.

    Bei der zwei rein makroskopisch, hätte ich den eher für einen Fichtenzapfen-Helmling Mycena strobilicola eingeordnet.

    Auch der Hutrand mit der Lamellenhaltung gibt mir mehr den Hinweis auf den Helmling.

    Aber schwierig zum sagen, müsste das Exemplar in den Händen halten.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Es gibt selbstverständlich noch mehrere weitere Helmlingsarten, die ebenfalls Zapfen besiedeln können. Darunter auch Arten, die bevorzugt eher an Holz vorkommen, aber als Detritusverwerter auch Zapfen können. Mycena strobilicola (= Mycena plumipes) sollte ja schon mehr oder weniger nach Hallenbad riechen, aber auch das wäre kein Alleinstellungsmerkmal.

    Ein Helmling ist das auf jeden Fall, einen Bestimmungsversuch könnte man >hiermit< versuchen.


    Das Gelörch sieht mal höggschd interessant aus. Eine irgendwie komisch deformierte Gyromitra esculenta s.l. wäre zwar nicht auszuschließen, aber einige seltenere Arten müsste man da durchaus auch in Betracht ziehen. Etwas Hintergrundinfos und Schlüssel von Christoph Hahn >siehe hier<. Man wird auf jeden Fall mal einen fruchtkörper komplett (mitsamt Stiel und Stielbasis) aus dem Substrat entnehmen müssen, um Stiel (falls vorhanden) und Unterseite beurteilen zu können. Eventuell braucht es aber auch Mikroskopie, und dazu braucht man unbedingt sporenreife Fruchtkörper - was in der Gattung mitunter nicht so einfach ist.
    Wenn du einen Beleg einsammeln kannst, vielleicht hat Gelbfieber sogar Interesse, sich diesen Fund anzuschauen?


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • CH-Andy, Beorn, vielen Dank für eure Hilfe! Auch wenn sich die Arten wohl nicht mehr eindeutig bestimmen lassen, lerne ich doch von euren Einschätzungen.

    Weiter werden wir aber diesmal wohl leider nicht kommen, da die Funde schon 2 Wochen her sind, und auch in einiger Entfernung von unserem Wohnort, so dass ich nicht mal eben nochmal vorbei gehen kann.