Eventuell Goldfell-Schüppling?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.586 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Mai 2021 um 16:28) ist von SaschaM78.

  • Gerade habe ich einen Pilz entdeckt, der in den vergangenen 2-3 Tagen dank dem feuchten Wetter gesprießt ist. Ich hatte leider kein Messer dabei und habe daher nur eine Kuppe abpuhlen können, der Pilz an sich war nämlich sehr fest und hat ordentlich Widerstand geleistet. Am anderen Ende des Stamms wächst der gleiche Pilz, dort ist der Sporenkörper aber noch winzig, da durch inzwischen dichtes Laub darüber regengeschützt.

    Wuchsort: Totholz in einem Stadtwald

    Hut bis ca. 6 cm, gelbbraun mit erkennbare Schuppenstrukturen, sehr klebrig

    Stiel: Gelb, fest

    Lamellen: hell, angewachsen

    Geruch: pilzig

    Am Stammende

    Meine Antworten kann man nie als Verzehrfreigabe ansehen.

    Alle gefundenen Pilze sind GPS-getaggt, per PN gebe ich gerne Fundorte weiter.

    Pilz-Rezepte mit Bildern:

    Judasohr als asiatischer Salat

    Schwefelporling gedünstet

    Falls mal für eine Bestimmung relevant, vorrätig habe ich: Anilin, Ammoniak 10%, Eisen-III-Chlorid, Guajak, Patentblau, Eisensulfat, Melzers Reagens, KOH 20%.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sascha!


    Wenn du nicht vor hast, die spezielle Literatur zu Schüpplingen zu besorgen und die Dinger dann acuh zu mikroskopieren, würde ich es hier bei der Einordnung "einer der Goldfellschüpplinge" belassen.

    Grundsätzlich sind das drei Arten, wobei Jan Holec den Namen "Pholiota aurivella" als "nomen confusum" (mißverständlicher oder falsch interpretierter Name) verworfen hat. Bleiben also Pholiota adiposa (vor allem an Rotbuche, aber auch an diversem anderen Laub- und vermutlich auch Nadelholz), Pholiota cerifera (bevorzugt Weide) und Pholiota limonella (alles Mögliche). Die drei makroskopisch zu unterscheiden ist so gut wie unmöglich, ich jedenfalls kann es nur anhand der Zystiden und der Sporenform.

    Aber wenn man die drei als "Goldfellschüppling im weiteren Sinne" zusammenfasst, ist das auch völlig in Ordnung. :thumbup:


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Pablo und wieder einmal Danke für die superschnelle Antwort!

    Ich hatte mich da ein wenig von einem anderen Beitrag heute hier im Forum inspirieren lassen, da ich große Ähnlichkeiten bei den Bildern gesehen hatte :). Aber "Goldfellschüppling im weiteren Sinne" werd' ich dann eher in Zukunft im Kopf speichern ;).

    Da ich - wahrscheinlich wie jeder Pilzgänger - auch mal auf verwertbare Arten hoffe eine generelle Frage, was die Nutzbarkeit angeht: in "unserer" Datenbank steht, dass die Unverträglichkeit eventuell durch die Holzart bedingt sein kann (wie auch beim Schwefelporling). Den heute gefundenen Pilz würde ich wahrscheinlich eh nicht sammeln, da er direkt an einer Hundeausführstrecke liegt, aber prinzipiell fand ich den Geruch schon sehr ansprechend. Gibt es bestimmte Baumarten, bei denen eine Unverträglichkeit des Schüpplings bisher nicht festgestellt wurde? Ist natürlich eine wahrscheinlich schwer zu beantwortende Frage und ich würde eine Empfehlung auch nicht als Verzehrfreigabe empfinden.

    Danke und einen schönen Abend,

    Sascha

    Meine Antworten kann man nie als Verzehrfreigabe ansehen.

    Alle gefundenen Pilze sind GPS-getaggt, per PN gebe ich gerne Fundorte weiter.

    Pilz-Rezepte mit Bildern:

    Judasohr als asiatischer Salat

    Schwefelporling gedünstet

    Falls mal für eine Bestimmung relevant, vorrätig habe ich: Anilin, Ammoniak 10%, Eisen-III-Chlorid, Guajak, Patentblau, Eisensulfat, Melzers Reagens, KOH 20%.

  • Hallo Sascha,

    die Goldfell-Schüpplinge gelten als ungiftig, da sind sich die Pilzbücher weitgehend einig. Allerdings macht ein angenehmer Geruch noch keinen tollen Geschmack, nämlich dann wenn die Pilze bitter sind (ich selber finde schon "bitterlich" bzw. "herb" im Zusammenhang mit Pilzen abstoßend). Außerdem sollte man stets den Rat beachten, bei einem neu zu verkostenden, laut Pilzbuch ungiftigen Pilz erstmal nur einen oder höchstens zwei Teelöffel voll zu essen, sich dann auf die Couch zu setzen und abzuwarten was weiter passiert. Es gibt nämlich persönliche Unverträglichkeiten. Bei mir ist das z. B. die Nebelkappe.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Danke für deine Einschätzung und den guten Tipp. Ich hab den Pilz im Endeffekt auch einfach lieber da wachsen lassen, wo er sich wohlfühlt statt ein Experiment zu wagen. Inzwischen sind noch einige dazugekommen, da erfreue ich mich lieber am schönen Anblick:

    Meine Antworten kann man nie als Verzehrfreigabe ansehen.

    Alle gefundenen Pilze sind GPS-getaggt, per PN gebe ich gerne Fundorte weiter.

    Pilz-Rezepte mit Bildern:

    Judasohr als asiatischer Salat

    Schwefelporling gedünstet

    Falls mal für eine Bestimmung relevant, vorrätig habe ich: Anilin, Ammoniak 10%, Eisen-III-Chlorid, Guajak, Patentblau, Eisensulfat, Melzers Reagens, KOH 20%.