Brauner Pilz mit gerieftem Ring. Was könnte es sein?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.215 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Mai 2021 um 20:37) ist von Tinu.

  • Hallo liebe Foristen.

    Ich melde mich mal wieder mit einem Pilz den ich nicht bestimmen kann.

    Auf meiner heutigen Morchelpirsch ist mir an einigen Holzlagerstellen mehrmals folgender Pilz aufgefallen.

    Standort: Alter Holzlagerplatz, Schweizer Voralpen auf ca. 1200m.ü.m.

    Geschmack: Nicht probiert, war mir nicht geheuer.

    Geruch: Eher Erdig, leicht muffig

    Hut: Beige bis Mokkabraun. Eher abgeflacht halbkugelig.

    Lamellen: Beige, nicht angewachsen.

    Stiel: Farbe wie Lamellen nach oben heller. Faserig. Mit gerieftem Ring.

    Sporenpulverfarbe: Kann ich nicht bestimmen. Habe ihn im Wald gelassen.

    Irgendein Raukopf vielleicht?

    Wisst ihr auch ob diese Pilze den gleichen Standort wie Spitzmorcheln mögen?

    Ich vermute es, aber mit Morcheln bin nich sehr unerfahren.

    Danke und Gruss

    Martin

    #1 Fundstelle

    #2 Braune Pilzhüte

    #3 Lamellen, Stiel ist leider unscharf.

    Einmal editiert, zuletzt von Tinu (23. Mai 2021 um 21:54)

  • Tinu 23. Mai 2021 um 21:27

    Hat den Titel des Themas von „Brauner Pilz mit gerieftem Ring. Was könne es sein?“ zu „Brauner Pilz mit gerieftem Ring. Was könnte es sein?“ geändert.
  • Hi.

    Beringter Flämmling würde ich ausschließen aber in der Optik gibt's wohl ein paar Möglichkeiten. Meine erste Idee war wegen den Brandresten Pholiota highlandensis aber der ausdauernde Ring ist arg ungewöhnlich. Pholiotina käme mir noch in den Sinn, aber auch noch ein paar andere Gattungen. Ich fürchte den müsste man unters scharfe Glas legen für was belastbares.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo,

    ich hab mir jetzt ein paar Gedanken dazu gemacht aber egal mit was ich ankomme es passt einfach immer etwas nicht in's Bild. V.a. der Ring in Verbindung mit der glatten Hutoberfläche ist arg ungewöhnlich. Makroskopisch wäre zumindest ein Sporenabdruck Pflicht, dann kann man sich vielleicht auf eine Gattung einigen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Schupfnudel,

    was führt für dich zum Ausschluss des Beringten Flämmlings?

    Ich vermisse so ein bisschen den Sporenstaub auf dem Ring, der Pilz sieht für mich grenzwertig jung aus, da hätte ich evtl. schon Sporenstaub erwartet. Den Beringten Flämmling kenne ich aus eigener Anschauung nicht, aber meine erste Assoziation angesichts von Lamellenfärbung und Stielstruktur und -farbe waren die eines Geflecktblättrigen Flämmlings mit Ring, da sah der Beringte Flämmling sehr passend aus. Ich bin also sehr neugierig, worauf ich noch hätte achten sollen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hi Sabine,

    ohoh, damit hatte ich gerechnet, dass ich mich erklären muss. Dabei bin ich keiner der Spezialisten, der das so gut in Worte fassen kann, wie manch anderer hier. ;(

    Also ich versuche es mal. G. junonius wächst eher büschelig als gesellig. Er ist ein relativ kräftiger Pilz, die Hutoberfläche ist nicht so speckig-glänzend, sondern eher feinschuppig und die weißen Punkte an der Stielspitze kenne ich auch nicht von meinen Funden.

    Der Ring scheint auch relativ tief zu sitzen, was ich von Pholiotina kenne, aber ein paar mehr Unterseiten-Bilder mit einer scharfen Ansicht der Ringstruktur wären nicht verkehrt gewesen.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Schupfnudel,

    dieses "der sieht anders aus, aber ich kann es nicht genau fassen"-Gefühl kenne ich auch. Danke, dass du trotzdem die Analyse versuchst. Insbesondere das mit der Hutoberfläche habe ich anhand von Fotos jetzt gut nachvollziehen können, und bin auch noch auf ein "Höhen über 500m meidet er weitgehend" gestoßen.

    Vielen Dank!

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine

    die Hutoberfläche ist nicht so speckig-glänzend, sondern eher feinschuppig

    Insbes. das stört mich auch daran den Pilz als Flämmling einzuordnen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Zusammen

    Also mein erster Gedanke war, aufgrund fast alpinen Vorkommen und doch noch leicht vergänglicher Manschette. Plus speckiger HDS

    Auch der klassische gewölbte Hutform.

    -> Galerina unicialis / Flachhütiger Moos-Häubling.

    Ansonsten bleibt es wohl unter LBM (little brown mushrooms) zu kategorisieren.

    LG Andy

  • Hallo zusammen,

    wie wäre es denn mit Pholiotina aporos, dem Frühlings-Glockenschüppling?

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo zusammen.

    Vielen Dank für eure Hilfe.

    Ein Favorit scheint sich nicht zu herauskristallisieren.

    Ich muss noch nachtragen, dass es bei uns in letzter Zeit oft geregnet hat, auch in der Nacht vor dem Fund. Ich denke, dass dies das Aussehen des Hutes doch beeinflusst.

    Aber nachdem ich alle eure Vorschläge auf 123pilzsuche angeschaut und nachgelesen habe, tendiere ich im Moment auf den Frühlings-Glockenschüppling (Pholiota aporos)

    Dies weil:

    - Die beschriebenen Erkennungsmerkmale (insbesondere der Ring) dem Fund am nächsten kommen.

    - Und auch die Fotos dem Fund am ehesten entsprechen.

    Wo ich eine Unsicherheit habe, ist:

    - Da ich ihn nicht probiert habe der Geschmack

    - Der Geruch

    - Hutdurchmesser. Es hatte doch Exemplare die gösser als 4cm waren.

    - Lamellenschneiden

    - Sporenpulverfarbe

    Falls ich ihn nochmals finde, werde ich euch nochmals genau anschauen.

    Sonst halt LBM. :)

    Gruss

    Martin

  • Hallo Martin

    Das mit der Geschmacksprobe bei solch kleinen braunen Pilze lieber nicht machen.

    Jedoch die anderen Angaben helfen schon weiter, wobei man dann schlussament doch noch etwas genauer untersuchen muss.

    LG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Das ist doch eine alte Brandstelle, oder?

    Da gäbe es dann auch zwei - drei Schüpplingsarten, die sowas mögen, also zB Pholiota highlandensis. Für den würden mich alelrdings die extrem gelben Lamellen stören. So vage im Hinterkopf meine ich zu wissen, daß es da noch mehr gibt, das müsste ich aber auch erst mal nachlesen (Pholiota - Monografie von Jan Holec), was da mit solchen Lamellen noch vorkommen könnte.


    Lg; Pablo.

  • Hallo zusammen.

    Ich kam heute nochmals an der Stelle vorbei. Es wär schon möglich, dass dort vor einigen Jahren Äste verbrannt wurden.

    Der Fundort ist auf dem Haufen. Auf dem #2 Foto sieht man gut ein älteres Exemplan und auf dem #3 Foto ist nun der Ring schöner zu erkennen.

    Ich tendiere weiterhin zu Pholiota aporos.

    LG Martin


    #1

    #2

    #3

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi, Martin!


    Also mit diesem Ring (hatte ich oben auf den Bildern so nicht erkannt), ist die Pholiota - Idee von mir ausgeschlossen. Da gibt es nichts mit so einem gerieften Ring. Das hinterlässt mich etwas ratlos, aber schon wieder mehr mit Tendenz richtung Pholiotina. Wobei man dann vermutlich mikroskopieren müsste, um zu einer Art zu gelangen. Auch wenn Pholiotina aporos (Frühjahrs - Glockenschüppling) natürlich naheliegend wäre angesichts des kräftigen Habitus, ist das alles andere als sicher.


    LG; Pablo.