Russula unbestimmt

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.072 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Juli 2021 um 07:18) ist von CH-Andy.

  • Hallo Zusammen

    Gestern noch ein nicht allzu oft häufiger Fund gemacht. Die Hutfarbe hat mich fasziniert und machte mich ran an die Bestimmung. Restzweifel vorhanden weil nur makroskopisch und mit Chemie bestimmt.

    Geruch: untypisch und nichtssagend

    Geschmack: mild nach 5min aber auch eine feine Schärfe

    Huthaut: 2/3 abziehbar auch leicht klebrig

    Stiel: wattig kammerig

    Lamellen: später schmutzig grauend

    Sporenfarbe: 11a bis 11c ich tendiere zu 11b leider hat er kaum Sporenpulverfarbe freigegeben.

    Vorkommen: Wegrand bei Picea

    Chemische Reaktion :

    FeSO4 leicht hellgraurosa auf dem Stiel unter der HH fast nicht erkennbar. Wahrscheinlich ist mein Reagenzien FeSO4 schon wieder abgelaufen.

    Guajak rasch blaugrün verfärbend

    Eindeutig sicherstellen wahrscheinlich nur anhand der Mikrodaten daher machen wir mal ein cf noch dazwischen.

    LG Andy

  • Hallo Andy,

    den hab ich bei mir leider noch nicht finden können. Was mich stuzig macht ist, dass die Stielrinde weder rötet noch graut. Kratz noch mal mit dem Nagel darüber und zeig' morgen ein Bild davon. Von den milden "scharlachroten Täublingen" gibt's noch ein paar mehr.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Andy,

    leider sind alle deine Fotos gelbstichig, die Hutfarbe lässt sich so nicht verlässlich einschätzen. Auch das "Grauen" der Lamellen könnte vom Vergehen des Pilzes herstammen und eher ein Bräunen sein. Die Sporenpulverfarbe ist mit gutem Willen schon 2d und würde damit passen.

    Hilft alles nichts - ab unters Mikroskop mit dem Pilz und auffallend große (ca. 10 x 9 My), weitgehend isoliertornamentierte Sporen finden!

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Danke Euch zwei für das Feedback....

    Ich hoffe das an der selben Stelle nochnals welche erscheinen und dann nehme ich gleich zwei, drei mit.

    Der jetzige ist kaum noch Aussagekräftig oder für unter das Mikroskop.

    Das mit dem Gelbstich muss ich mal schauen ob ich das besser hinkriege drinnen mit dem Handy.... 😉

    LG Andy

  • Hallo Andy

    Ich glaube nicht an einen Graustieltäubling. Junge Täublinge fangen ganz unten an der Stielbasis an zu grauen. Der Stiel ist mir auch zu watteartig. Orangerote Graustieltäublinge sind feste Pilze und geschmacklich sehr gut. Graustieltäublinge ohne Maden ist fast wie ein Sechser im Lotto.

  • Hallo Zusammen

    Ja gut wenn schon alle drei eine gewisse Skepsis an meinem Fund haben, dann war das wohl nichts mit der Bestimmung 😐

    Ich habe gelernt immer zwei, drei FK mitzunehmen in verschiedenen Stadien um alle Bestimmungen sorgfältig durchzuführen. Das hat sich hier wieder wunderbar als eine goldene Regel herauskristallisiert......

    Nächster Anlauf ist geplant 😉

    LG Andy

  • Hallo meine Russula Freunde

    Heute war ich nochmals bei der Fundstelle und siehe da, ein weiteres Cluster ist erschienen.

    -Also die FK wachsen unmittelbar vor einer Rottanne

    Picea abies

    -Der Geschmack der Lamellen ist mild auch nach 30sek

    -Geruch leicht obstartig

    -Huthaut ist bis fast in die Mitte abziehbar.

    Plus leicht klebrig an feuchten Stellen.

    Die Reaktion mit Chemie

    -Guajak - > inner Sekunden olivgrün

    -FeSO4 - > hellrosa bis lachsrosa nach ca. 30sek

    -Der Stiel ausgestopft und wattig.

    !! Nicht grauend....!!!


    Also ich muss meine Annahme korrigieren, es handelt sich wohl wie ihr schon erkannt habt nicht um ein Graustiel-Täubling.

    Mit dem Schlüssel von B&K Band 6

    Komme ich auf Russula paludosa / Apfeltäubling

    Kann das sein?

    Ich bin auch noch das Sporenpulverfarbe am ermitteln, jener FK welcher ich mitgenommen habe wird bestimmt einiges abwerfen.

    BG Andy

  • Hallo Andy,

    wenn sich das Sporenpulver morgen in die Kategorie III "Ocker" einordnen lässt, würde dem soweit ich das sehe makroskopisch nichts entgegenstehen. Typisches Habitat sind feuchte, saure Nadelwälder. -> Apfel-Täubling - Russula paludosa
    Sollte das Sporenpulver IV "Dotterfarben" sein, sieht das Ganze anders aus.


    LG Thiemo

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  • Hallo Andy,

    wenn sich das Sporenpulver morgen in die Kategorie III "Ocker" einordnen lässt, würde dem soweit ich das sehe makroskopisch nichts entgegenstehen. Typisches Habitat sind feuchte, saure Nadelwälder. -> Apfel-Täubling - Russula paludosa
    Sollte das Sporenpulver IV "Dotterfarben" sein, sieht das Ganze anders aus.


    LG Thiemo

    Hi Thiemo danke für deine Antwort. Dann schauen wir morgen was wir für ein SPP wir hinkriegen.

    BG Andy

  • Hallo Zusammen

    Der Sporenabwurf hat erstaunlich Dotterfarben angezeigt, jetzt sind wir tatsächlich bei IV und der R. paludosa /Apfeltäubling ist auch aus dem Rennen... 😙

    Hätte mich ehrlich gesagt auch verwundert, weil ich habe R. paludosa anders in Erinnerung.

    Nun gut ich habe nun gem. SPP folgende neue Kandidaten zur Auswahl, keiner deckt sich mit meinem Habitat.

    R. aurantiaca

    -> denke ich nicht, ist eher im Laubwald anzutreffen

    -> Das FeSO4 soll ziegelorange färben

    R. intermedia

    -> eher scharf bis bitter

    -> das FeSO4 orangerosa

    R. roseipes

    -> Vorkommen eher an grasigen Stellen

    -> eher klein gewachsene Art

    -> Guajak blassgrün

    Mein Favorit auf jede Fall etwas aus der Sektion

    Chamaeleontinae

    R. risigallina

    ->Vorkommen Mischwald daher denke ich Fichte geht auch.


    StephanW hast du auch noch eine Idee, würde mich freuen.

    Steigerwaldpilzchen naturlich auch.

    Schwieriger Kandidat und ohne Mikrobilder wohl nur auf Sektionsebene zu bestimmen.

    BG Andy

  • Hallo zusammen,

    Andy, ich hatte eben mein erstes mal. Mit Chemie. und sehe, diese Vorgehensweise macht man also bei Täublingen unter der Huthaut. Ist das so krrekt? Oder kann man das auch am Stiel machen?

    Ich wills wissen. Echt.


    Murmel

    Liebe Grüße


    Murmelchen


    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo Murmel

    Im B&K, Band 6 wird jeweils je nach Art versuche auf Hut- oder auch Stielfleisch durchgeführt.

    Ich mache jeweils beides, weil ich zu diesen Zeitpunkt ja noch nicht weiss um welch Art es handelt.

    Julius Schaeffer Russula-Monographie

    verwendete sogar das FeSO4 auf der Lamellenfläche bzw. Im Lamellenniveau.

    Oder die Guajaktinktur wird erwähnt, unter der Huthaut angewendet. Wichtig ist jedoch die frische des Fruchtkörper sonst gibt es wohl Abweichungen.

    Es gibt noch viel mehr Chemie anzuwenden, es ist eine halbe Wissenschaft. Phenol lasse ich bewusst weg weil das Zeug ist recht aggressiv und nicht ohne.

    Viel wichtiger nennt auch Schaeffer sind der Geschmack und Geruch dort kann man sehr viel rausholen und grob zu einer Sektion kommen.

    Aber was erzähle ich da bin doch auch nur interessierte Laie 😉

    Steigerwaldpilzchen oder StephanW noch etwas ergänzen.

    BG Andy

  • Hallo,

    ich für meinen Teil trage die Chemikalien auf den oberen Teil der Stielrinde auf. So scheint zumindest der gängigste Ablauf zu sein.

    Um dem Täubling näher zu rücken, wüsste ich nun schon gerne ob die Huthaut Dermatozystiden oder inkrustierte Elemente hat. Ohne das lässt er sich nicht schlüsseln. An einer konkreten Idee für einen milden Dottersporer im Nadelwald mit dem Aussehen fehlt es mir. Die Chamaeleontinae sind zierliche Pilzchen. Ein einzeles Exemplar kann schon mal leicht abweichen, dass die ganze Kollektion deutlich kräftiger ist würde mMn leider nicht passen.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • CH-Andy 19. Juli 2021 um 07:16

    Hat den Titel des Themas von „Orangerote Graustiel-Täubling (Russula cf decolorans )“ zu „Russula unbestimmt“ geändert.
  • Hallo Thiemo

    Danke für deine Meinung.

    Ich habe den Titel angepasst und archiviere diesen Fall als Russula spec.

    Ohne Mikro wird das wohl nichts hier.

    BG Andy