Geriefter Weichtäubling (RUSSULA NAUSEOSA Agg.)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.614 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Juli 2021 um 18:54) ist von Hubi.

  • Hallo liebe Pilzfamilie

    Ich möchte gerne wissen, ob ich mit dem Geriefter Weichtäubling (RUSSULA NAUSEOSA) richtig liege?

    Fundort: Am Wegrand mit Gras und Moss, Brombeerstauden bewachsen, links und rechts Fichten, dazwischen vereinzelt Lärchen, die auch 2m vom Fundort standen.
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
     halbkugelig, konvex, trichterförmig. vertieft,
    Huthaut-Oberfläche: gerieft
    Huthaut-Farbe: verschiedenfarbig purpurn, rosabraun, Mitte dunkler
    Huthaut-Abziehbarkeit: 2/3 bis ganzabziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut: weiss,
    Hut-Frassstellen-Rand-Verfärbung: keine
    Hutrand: gerieft
    Lamellen: blass bis satocker, gegabelt, quer Lamellen
    Lamellensprödigkeit: brüchig
    Lamellenschneiden: normal
    Lamellen-Stielübergang
    : angewachsen 
    Stiel: weiß, gelblich, hohl, längsadrig,
    Stielbasis: verjüngt, stark zerbrechlich, brach schon beim Pflücken.
    Fleisch: weiß, sehr zerbrechlich  
    Größe: Hutdurchmesser 2-4cm; Stiellänge 3-5cm, Stieldurchmesser ca. 0,5-10mm
    Sporenpulverfarbe: IVc - IVd Tabelle Fr. Marxmüller,

    Geruch: schwach

    Geschmack: mild

    Reaktion Stielcortex mit Eisensulfat: positiv

    Reaktion Stielcortex mit Guajak: positiv

    Reaktion Stielcortex mit Penol: positiv


    Es können noch andere Arten in Frage kommen

    Russula laricina; Russula cessans

    Vielen Dank für die Antwort schon im Voraus.

    LG Hubi

  • Hallo Hubi,

    schau mal hier rein, das dürfte deine Fragen beantworten -> Kiefernweichtäubling - Russula cessans

    Mit den Angaben zur Chemie komme ich nicht zurecht. Was verstehst du unter einer positiven Phenol bzw. Eisen(II)-sulfat Reaktion?
    "Positiv" reagieren alle Täublinge mit Eisen(II) außer der Frauentäubling. Ob grünlich, rosa oder orange ist hier eher die Frage.
    Mit Phenol gelten nur Reaktionen positiv, die eine kräftig rotlila (wie zerquetsche Brombeeren) Verfärbung hervorrufen:
    Wie hier mit Russula olivacea agg. :

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Hubi,

    Russula nauseosa ist für diesen Pilz eine sehr gute Idee. In diesem Formenkreis ist es sehr wichtig, welches der maßgebliche Baumpartner war. Denn die beiden anderen Kandidaten sehen fast oder sogar ganz gleich aus, bis hin zur Sporenpulverfarbe: R. cessans bei Kiefer, R. laricina bei Lärche. R. nauseosa kommt dagegen bei Fichte.

    Was man dagegen mit 95%iger Sicherheit sagen kann, dass es einer der drei ist.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Thiemo & StephanW

    Vielen Dank für Eure Beurteilung und Informationen.

    Mich freut mich riesig , dass ich im richtigen Aggregat gelandet bin.

    Bei der Beurteilung von der Chemie habe ich noch eine grosse Baustelle.

    Ich dachte, wenn sich eine Verfärbung einstellt ist es positiv.

    Ich würde mich freuen, wenn mich einer von Euch Täublings Experten etwas über Penol & Eisen(II) informieren könnte. Dafür wäre ich Euch sehr dankbar.

    Schaut man bei Penol & Eisen(II) nach einer gewissen Zeit, welche Farbe und werden sie mit schwach oder stark beurteilt?

    Bei Guajak ist die Beurteilung ja nach 3,10 Sek oder Minuten

    LG Hubi

  • Hallo,


    Genau bei Guajak ist die Zeit ausschlaggebend.

    Bei den anderen beiden ist es die Farbe.


    Für Eisen(II) gibt es folgende Fälle:

    - keine Reaktion: Frauen Täubling

    - grünliche Reaktion: Heringstäubling

    - schnelle Orange-lachsfarbene Reaktion: Speise-Täublinge, Wiesel-Täubling

    - mehr oder weniger rosa bis aprikosenfarben: Rest


    Bei Phenol zählt positiv was ich oben in meinem Bild gezeigt habe. Das giftige Zeug brauchst du nur zur Unterscheidung der Brätlingstäublinge amoena u. amoenicolor und bei den Ledertäublingen olivacea z.B.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thiemo

    Vielen Dank für die hervorragenden Erklärungen der Chemikalien bei den Täublingen.

    Durch Dich habe ich wieder sehr viel dazu lernen können.

    LG Hubi