Parmelia spec

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.076 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. August 2021 um 12:05) ist von KaMaMa.

  • Hallo miteinander,

    bei folgender Flechte bin ich verunsichert, um welche Art es sich wohl handelt. Ichdenk, es könnte sich um Parmelia ernstiae handeln. Ich finde, dass der Habitus und die ausgeprägte Bereifung passen würden.

    Ob sich an den aufbrechenden Pseudocyphellen nun tatsächlich Isidien bilden, traue ich mich nicht zu beurteilen. Doch die Anordnung der Thallusläppchen, insbesondere die vielen kleinen Läppchen, die am Rand der alten Lappen entstehen (besonders gut in Bild 4-6 erkennbar), scheint mir für diese Flechte typisch zu sein.

    Liege ich hier mit P. ernstiae richtig?

    Bild 1

    Bild 2

    Bild 3

    Bild 4

    Bild 5

    Bild 6

    Liege ich hier mit P. ernstiae richtig?

    LG, Martin

  • Hallo,

    diese Woche war ich einige Tage im Harz und konnte dort die isidientragende Parmelia-Spezies P. saxatalis beobachten, die ich bislang hier am Neckar nicht fand.

    Bild 7 - Parmelia saxatalis

    Bild 8 - Ausschnitt P. saxatalis mit deutlich erkennbaren Isidien

    Da auch P.ernstiae als isidiös gilt (zur isidientragenden Saxatalis-Gruppe gehörig), aber keinerlei Ähnlichkeit der beobachteten Isidien von P. saxatalis zu den Strukturen auf den Thalli der Flechten oben vorhanden ist, muss ich jetzt vermuten, dass es sich bei den Flechten in Bild 1-6 vermutlich doch (nur) um eine stark bereifte Variante von Parmelia sulcata (trägt Sorale, keine Isidien) handelt. Die Blättchen in den Thallusmitten gehen vielleicht auf Reaktionen nach Verletzungen zurück: die Flechten in Bild 1-6 wurden an Ahornstämmen in der unmittelbaren Nähe eines Park-/Rastplatzes aufgenommen. Vielleicht klopfen die Leute dort ihre Näpfe o.ä. am Baumstamm aus?

    Laut "Die Flechten Deutschlands" (Wirth-Hauck-Schultz) kommt P. ernstiae auch schwerpunktmäßig eher in Norddeutschland vor als hier im Süden - kommt wohl noch in Franken, auch in der Rhön, im Spessart, Odenwald und Schwarzwald vor, was alles nicht sehr weit entfernt ist, aber zum Ausgleich etwas höher liegt.

    LG, Martin